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Kolbrún Þóra Löve: Es ist quasi aus meinem Verlangen entstanden, mit meinen Freunden zusammen zu arbeiten und dabei noch etwas Schönes zu erschaffen. 2013 hatten wir gerade alle unseren Abschluss an der Kunsthochschule gemacht und suchten nach der nächsten Herausforderung. Meine Freundin Helga Kjerúlf hatte schon seit Längerem geplant, ein Magazin zu machen und ich war von der Idee sehr angetan. In dem Sommer habe ich dann meinen Job in New York gekündigt und bin zurück nach Island gezogen. Eins kam zum anderen und am Ende war Neptún in seiner aktuellen Form geboren.Was verfolgt ihr mit dem Magazin für ein Ziel?
Es gab und gibt einen Bedarf für eine Publikation, die sich auf die Kreativszene in Island konzentriert—vor allem auf die jüngeren, unbekannteren Künstler. Uns ist es auch wichtig, Arbeiten von einer großen Bandbreite von Künstlern zu zeigen—sowohl was Alter, verwendetes Medium. als auch Stellung angeht—, um das volle Spektrum der Arbeiten präsentieren zu können, die in Island entstehen.Was für redaktionelle Entscheidungen triffst du bei der Auswahl der Bilder?
Ich fotografiere das meiste selbst, während sich Helga um das Grafikdesign kümmert und wir beide machen Interviews. Im Endeffekt vertrauen wir uns einfach gegenseitig darin, unser eigenes Ding zu tun. Am Ende treffen wir uns dann und reden darüber, was wir hätten besser oder anders machen können. Wenn ich ein Shooting mache, gehe ich da nicht wirklich mit einem Plan ran. Ich versuche einfach, mich offen für Überraschungen zu halten, und schaue dann, was am Ende dabei rauskommt. Ich benutze auch nicht wirklich viel Equipment—bloß meine 35mm Nikon und einen Blitz. Ich mache auch gerne Gifs. Ich interessiere mich richtig für digitale Kultur und dafür wie diese gedruckt funktionieren kann. Ich finde, dass das ein lustiger Gegensatz ist.
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Island ist total klein und dementsprechend ist auch die Fotografen-Szene klein. In Island herrscht eine gewisse Trennung zwischen „Fotografie" und „Kunst". Ich fände es ganz spannend, wenn diese Grenze etwas verwischen würde. Fotografie wird hier traditionell eher als technisches Handwerk und nicht als Kunstmedium angesehen—auch wenn sich das langsam ändert. Im Grunde ist Island ein sonderbarer Ort und ich mag Sachen, die dieses Sonderbare einfangen, anstatt bloß Klischees abzuarbeiten. Nach solchen Sachen suchen wir auch in Neptún.Hier unten hat Löven ein paar ihrer isländischen Lieblingskünstler ausgewählt und erklärt, was sie so großartig macht.
Petra Valdimarsdóttir
Sunna Ben
Sveinn Fannar Jóhannsson
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