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NÖM geht frische Wege und schafft so das größte Street-Art Projekt Österreichs

Am Ufer des Donaukanals fällt der Startschuss der neuen „NÖM Bleib frisch."-Kampagne.
Fotos von Samuel Colombo

Wer hätte sich das nicht schon einmal gewünscht? Statt immer nur den grauen Stadtalltag vor sich zu haben, einfach einmal frische, weiße Flächen, auf denen man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. NÖM erfüllt mit der neuen Kampagne mit dem Titel „Bleib frisch." diesen Traum und bietet an allen Ecken der Stadt Weißraum. Selbst die Milchpackungen laden mit ihrem neugestalteten Design zum Kreativsein ein. Den Startschuss bildet eine noch nie da gewesene Aktion: NÖM hat das Künstlerkollektiv PERFEKT WORLD eingeladen, eine der größten Werbeflächen Österreichs zu gestalten. Derzeit kann man die Jungs bei der Live-Bemalung der 520 m² großen Leinwand am Ufer des Donaukanals beobachten. Kommt vorbei und seht zu, wie aus einer weißen Wand in nur 7 Tagen das größte Street-Art Kunstwerk Österreichs entsteht.

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Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr noch nie von PERFEKT WORLD gehört habt: Die drei Burschen Sebastian, Benjamin und Axel sind ein Künstlerkollektiv, das nicht nur künstlerisch arbeitet, sondern auch als Designagentur geschäftig ist—gemeinsam sind sie PERFEKT WORLD. Ihre Arbeiten reichen von Malereien und fotografischen Gruppeninszenierungen, über Grafikdesign und Skulptur-Installationen, bis hin zu Bühnendesign und Markenentwicklung. Im Jahr 2012 haben die Jungs, die schon seit 2007 zusammenarbeiten, aus dem einfachen Bedürfnis heraus, Kunst zu schaffen, offiziell ihr Kollektiv gegründet, das alle kreativen Welten abdecken soll. Heute kennt man sie und ihre neongrellen Werke nicht nur in heimischen Künstlerkreisen, sondern auch weit über Wien hinaus. Im Grunde genommen arbeitet PERFEKT WORLD medienübergreifend und visuell, wobei am Anfang immer erst eine Idee steht, die es später umzusetzen gilt. Und genau das passiert gerade im Rahmen der „NÖM Bleib frisch."-Kampagne am Donaukanal.

VICE: Seid ihr Alleskönner?
PERFEKT WORLD: Nein, aber in Wahrheit machen wir alles, worauf wir Lust haben. Was künstlerische Grenzen angeht, sind wir ziemlich offen aufgestellt. Wir haben immer schon einen Ansatz verfolgt, der uns nicht davor zurückschrecken lässt, neue Dinge zu machen oder zu lernen. Außerdem ist es uns ein Anliegen, durch Kooperationen mit verschiedenen Brands und Künstlern Drehscheibe eines kreativen Netzwerks zu sein.

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Wo kann man eure Arbeiten denn überall sehen?
Dadurch, dass wir alle in Wien leben, ist Wien auf jeden Fall unsere Basis und auch der Ort, wo wir uns künstlerisch am meisten bewegen. Kennst du die Toiletten in der Grellen Forelle? Die haben wir zum Beispiel bemalt. Letzten Winter waren wir auch in Miami, wo wir als „Artists in Residence" einen Monat lang gearbeitet haben. Wir stehen zusätzlich in Kooperation mit größeren Galerien in Wien, die unsere Arbeiten immer wieder ausstellen. Kooperationen gibt es auch mit dem Wiener Museumsquartier, wo auch unser Galerie- und Schauraum PERFEKT BOX ist. Generell gesprochen, sind wir nicht nur für große heimische und internationale Marken tätig, sondern auch auf dem internationalen Kunstmarkt vertreten. Aktuell kann man uns natürlich beim Donaukanal sehen, wo wir eine riesige Werbefläche für die NÖM Kampagne „Bleib frisch." live bemalen. Wer sich ein Bild von unserer Street-Art machen möchte, kann gerne bei der Obere Donaustraße 61 vorbeischauen.

Wie ist es zu der Zusammenarbeit mit NÖM gekommen?
NÖM hat nach einer Graffiti- oder Street-Art Ästhetik gesucht und wurde bei uns fündig. Wir haben dann dieses riesige Graffiti für das Megaboard am Donaukanal kreiert. Wir sind sehr froh, dass wir für diesen Job in Sachen Gestaltung sehr frei arbeiten konnten und dass NÖM uns die Möglichkeit bietet, bei so einem großen Projekt mitzuwirken. Es ist ein kommerzieller Job, wo wir aber gleichzeitig unserem eigenen künstlerischen Esprit Treu bleiben können. Genau das ist auch bei uns großes Thema. Wenn du dir unsere Arbeiten ansiehst, sind die weitgehend mit kommerzieller Ästhetik geladen, und das ist auch ganz bewusst so gemacht. Wenn man dann Jobs bekommt, bei denen sich diese beiden Welten verbinden lassen, ist das für uns ideal. Es hat schon einen Reiz, eine derart große weiße Fläche möglichst kreativ und mit frischer Ästhetik zu füllen.

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Wann ist NÖM an euch herangetreten?
Das war vor ungefähr zwei Monaten. NÖM ist aber nicht direkt an uns herangetreten, sondern an die Inoperable Galerie. Das ist sozusagen die erste Street-Art-Galerie in Wien, und die hat einige Künstler, die für den Job potenziell geeignet waren, vorgeschlagen. Aus diesem Topf wurden wir ausgewählt. Wir haben einen frischen Style, passend zum Slogan der „NÖM Bleib frisch." Kampagne. Frühere Wandgestaltungen haben den Kunden dann überzeugt. Somit war das ein super Startpunkt, ein künstlerisch sehr wertvolles und stimmiges Konzept durchzubringen.

Wie seid ihr auf das Motiv gekommen?
Wir wurden beauftragt eine künstlerische und frische Arbeit zu kreieren. Das heißt, wir haben ein Design vorgeschlagen und das gemeinsam mit dem Kunden weiter definiert. Natürlich wurden wir als Künstler gebucht und nicht als Grafiker, was uns gewisse künstlerische Spielräume erlaubt hat. Dieser Entwurf wird dann auch relativ exakt das letztliche Ergebnis darstellen. Anfangs ist in der Mitte des Megaboards nur das Markenlogo zu sehen und rund herum lassen wir eine bunte, frische Welt mit bunten, knalligen Farben und hohem Kontrast entstehen. In puncto Mural-Kultur ist es übrigens gar nicht üblich, dass die Marke stark im Bild vorhanden ist. Wir haben es aber geschafft, einen Entwurf zu kreieren, der das Logo gut einbindet und somit eine coole Gesamtkomposition ergibt.

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Wie lange wird es insgesamt dauern, so ein riesiges Kunstwerk fertigzustellen?
Das Format dieses Megaboards ist 37 mal 14 Meter. Das ist eine der größten Werbeflächen Wiens und unser Projekt ist demnach eine der größten Wandgestaltungen im weiteren Sinne, die in Wien gemacht wurde. Dafür haben wir insgesamt 7 Tage Zeit, was für die Gestaltung dieser 520 m² großen Fläche ziemlich eng bemessen ist. Aber wir freuen uns auf diese Herausforderung. Immerhin fahren wir mithilfe von zwei Kränen den ganzen Tag insgesamt über 18 Meter auf und ab und verbrauchen dabei zirka 1.000 Spraydosen. Am Ende gibt NÖM eine Abschlussparty, auf die wir uns auch schon freuen.

Foto von VICE Media

Arbeit ihr bei dem Projekt nur mit Spraypaint oder kommt noch ein anderes Mittel zum Einsatz?
Nein, wir verwenden hier ausschließlich Spraypaint, weil die Farbe auf eine Art Folie mit Netzstruktur aufgebracht werden muss. Das ist ähnlich wie die bekannten Schutzverhängungen vor Baugerüsten. Sprühdosen sind in diesem Fall das beste Werkzeug, da normale Farbe die Poren des Netzes verkleben würden und das Ganze somit für den Wind eine zu große Angriffsfläche hätte und irgendwann wegfliegen würde. Die Sprühdose ist für diese Zwecke insofern auch das perfekte Instrument, weil sie durch Schnelligkeit besticht.

Und man kann euch bei der Arbeit zusehen, richtig?
Genau. Am Donaukanal über dem Tel Aviv Beach hängt das erwähnte Megaboard, das generell für Werbezwecke genutzt und in unserem Fall quasi live bemalt wird. Die Leute können somit am Entstehungsprozess teilhaben, was dem Ganzen noch einmal mehr Street-Art-Charakter verleiht.

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Ist das bisher euer größtes Projekt?
Bezüglich Anzahl der Quadratmeter und malereitechnisch gesehen auf jeden Fall. Wir haben über die Jahre schon ausreichend Erfahrungen mit großen Wandmalereien und Baukränen gesammelt—aber natürlich nicht in dieser Größenordnung. Dazu kommt, dass wir mit dieser großen Fläche auch ein bisschen das Stadtbild mitgestalten können. Der Donaukanal ist ja gerade im Sommer ein Hotspot für die Wiener. Daher wird das Plakat hoffentlich viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Wie hoch schätzt ihr den Arbeitsaufwand ein?
Wir werden das Ding fertig bekommen, koste es was es wolle. Wenn Regen und Wind einsetzen, müssen wir mit dem Sprühen aufhören, weil der Lack nicht haften kann. Da kann es schon passieren, dass wir zwischenzeitlich Pause einlegen müssen. Wir beginnen daher relativ früh und nutzen den Tag so lange wir können.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, euch PERFEKT WORLD zu nennen? Gibt es da eine Geschichte dazu?
PERFEKT WORLD beschreibt eine Haltung, die wir schon sehr früh eingenommen haben. Eine perfekte Welt ist eine utopische Vorstellung, die es nicht gibt. Wir schreiben Perfekt deswegen mit K, weil wir ein Bewusstsein dafür schaffen wollen, dass es nie möglich ist, Perfektion zu erreichen, auch wenn man sie anstrebt. Und der Name funktioniert gut. Die Menschen interessieren sich dafür, und es bringt sie dazu, Dinge zu hinterfragen.

Gibt es ein ultimatives Ziel für PERFEKT WORLD?
Unser unmittelbares Ziel ist es jetzt einmal, das Kreativkonzept für das Megaboard bestmöglich umzusetzen, damit die neue Kampagne von NÖM auch ein Erfolg wird. Langfristig ist unser Ziel, im Namen der Kunst eine Brücke zwischen Avantgarde und Brands zu schlagen und beide Welten zu verbinden. Mit der neuen NÖM-Kampagne sind wir dem auch ein Stück weit näher gekommen. Nachdem wir auch als Kuratoren und im weitesten Sinne Galeristen arbeiten, ist es für uns auch sehr wichtig, die zeitgenössische Kunstwelt zu stärken. Beispielsweise produzieren wir unter dem Namen PERFEKT PRINTS jährlich etwa 20 Kunstdrucke (Siebdruck oder Risographien), für die wir verschiedene internationale Künstler zusammentrommeln und mit unserem jetzigen Kooperationspartner, dasviadukt, umsetzen. Um alle Ziele der Künstlergruppe aufzulisten, müsste das Interview aber wahrscheinlich über mehrere Tage gehen.

Mehr Infos zur neuen Kampagne gibt's auf www.noem.at

Die Werke von PERFEKT WORLD könnt ihr auch auf Instagram und Facebook bewundern.


Fotos von Samuel Colombo | Optical Engineers