FYI.

This story is over 5 years old.

Sex

Dazu hat die Welt im Jahr 2016 masturbiert

Wer, wie, was? Egal ob Millennials, 'Overwatch', Virtual Reality, Kim Kardashian oder philippinische Ausdauer—Pornhubs Jahresrückblick hat mal wieder einiges zu bieten.

Ja, es gibt es Menschen, die zum designierten US-Präsidenten Donald Trump und zu Brexit-Boy Boris Johnson masturbieren (ernsthaft!).

Wenn dich dieser Satz jetzt am Kopf kratzen lässt, dann lass dir gesagt sein, dass das alles so in den Daten und Statistiken steht, die Pornhub im "Year in Review"-Bericht für 2016 veröffentlicht hat. Von Virtual Reality über Overwatch bis hin zu Kim Kardashian und Ivanka Trump: Es folgt nun unsere Analyse der überraschendsten und bizarrsten Dinge, zu denen sich die Welt im vergangenen Jahr selbstbefriedigt hat.

Anzeige

Virtual Reality

Egal ob nun in der TV-Serie Black Mirror oder im Spielfilm Her, die Vorstellung von virtuellem Sex wird in der Popkultur quasi immer als ein Tabuthema dargestellt und der Akt hat kaum etwas Menschliches an sich. Die involvierten Personen wirken nach dem Höhepunkt mit einem maschinellen Wesen oftmals depressiv, ausgelaugt und einsam.

Laut den Pornhub-Daten scheint die Welt mit dieser These aber nicht übereinzustimmen. Ganz im Gegenteil: VR-Pornos sind wie keine andere Kategorie durch die Decke geschossen. Trotz der nur 1.800 verfügbaren Videos konnte Pornhub in den neun Monaten seit der Einführung der Rubrik über 38 Millionen Suchanfragen verzeichnen. Und "VR" ist in mehreren Ländern der angesagteste Suchbegriff.

"Es hat den Anschein, als ob vor allem asiatische Länder an VR-Pornos interessiert sind", schreibt PornHub in seinem Bericht und weist damit auch darauf hin, dass die westliche Welt noch nicht wirklich auf den Zug aufgesprungen ist.

"China, Thailand und Hongkong sind die Orte, an denen am häufigsten nach Virtual-Reality-Pornos gesucht wird (proportional zu den gesamten Suchanfragen), während etwas westlicher liegende Staaten wie etwa Ägypten oder Chile die Top 10 abrunden."

Fantasie vs. Realität

Das Aufkommen von unglaublich erfolgreichen Multiplayer-Spielen wie etwa Overwatch oder Pokémon Go hat auch dazu geführt, dass die Pornhub-Suchanfragen nach Spielinhalten stark angestiegen sind. Tracer, ein Charakter aus Overwatch, wurde zum Beispiel nur durch den sexuellen Evergreen Lara Croft übertrumpft—aber bloß um 77.000 Suchen.

Im Vergleich zum echten Leben sieht das Ganze jedoch wieder anders aus: So suchten die User zum Beispiel häufiger nach Overwatch als nach der sonst so beliebten Anal-Kategorie.

Anzeige

"Der Trend bewegt sich offensichtlich mehr in Richtung Fantasie. 'Generische' Pornografie wird durch Szenen ersetzt, die sich auf spezifische Fantasiegeschichten oder -szenarien beziehen. Hier stellt sich die Frage, ob das eher der Langeweile oder der Neugierde geschuldet ist. Eine Sache steht jedoch fest: Das einfache 'Rein-Raus'-Spiel befriedigt die Massen nicht mehr und man sucht sich neue Reize", erklärt die Sextherapeutin Dr. Laurie Betito im Pornhub-Bericht.

Deshalb war Harley Quinn nach der Veröffentlichung des eher enttäuschenden Films Suicide Squad auch eine weitere Comic-Heldin, zu der man sich 2016 einen von der Palme gewedelt hat. In Ländern wie etwa Italien oder Russland gehörte "Harley Quinn" zu den häufigsten und am schnellsten wachsenden Suchanfragen. Am Ende des Jahres war sie sogar der gefragteste Filmcharakter (fast 7 Millionen mehr Suchanfragen als Batman).

Popkultur und Trump-Fieber

In Bezug auf echte Personen waren es nicht die üblichen Porno-Sternchen, die die Pornhub-Suchleiste im Jahr 2016 dominierten. Nein, stattdessen waren eher Promis gefragt. Obwohl von Kim Kardashian nur ein einziges Sextape existiert (und das kam vor fast zehn Jahren raus), suchte man sie am dritthäufigsten—und besagtes Sextape ist und bleibt der meistgesuchte Pornhub-Begriff aller Zeiten. Allgemein hat die Kardashian-Familie (inklusive Kylie Jenner) sehr hohe Suchzahlen eingefahren.

Die 2016er-Liste wäre ohne Donald Trump natürlich nicht vollständig. Bei allen Celebrity-Suchanfragen liegt der baldige US-Präsident auf Platz vier. Er musste sich lediglich Kim Kardashian, Kylie Jenner und Angelina Jolie geschlagen geben. Immerhin hat er in seiner Familie die Nase vorn (und das schließt auch seine Frau Melania sowie seine Tochter Ivanka mit ein). Interessanter Nebenaspekt: Obwohl das Internet einen Faible für Ivanka zu haben scheint, galt die Aufmerksamkeit trotzdem eher ihrer Schwester Tiffany. Die Suchanfragen nach ihr sind nach dem Wahlsieg ihres Vaters nämlich um ganze 2.548 Prozent gestiegen.

Anzeige

Etwas weiter hinten lassen sich dann Hillary Clinton, Boris Johnson und Theresa May finden. Für die Top 20 hat es immerhin noch gereicht. Uns erschließt sich zwar nicht ganz, warum man alten, klapprigen Politikern (oder besser gesagt deren Porno-Doppelgängern) beim Sex zuschauen will, aber wie heißt es so schön: Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Wer schaut sich das alles überhaupt an?

Nun, natürlich schauen sich vor allem Millennials Pornos an: User zwischen 18 und 34 Jahren machen 60 Prozent der Pornhub-Nutzer aus, während nur vier Prozent schon über 65 sind. Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass die Leute inzwischen häufiger den je vom Smartphone aus auf Pornhub zugreifen. Im Vergleich zum Jahr 2010 sind diese Zugriffe nämlich um 1.424 Prozent nach oben gegangen. In anderen Worten: weniger eingesaute Tastaturen, mehr verschmierte Touchscreens.

Kaum überraschend: Der Großteil der Pornhub-Nutzerschaft besteht aus US-Amerikanern—auf sie fallen nämlich 40 Prozent aller Views. Auf den Plätzen zwei, drei und vier folgen dann Großbritannien, Kanada (trotz der vergleichsweise kleinen Bevölkerungszahl) und Indien. Japan, das ja eher für die Wegbereitung bizarrer und tabuisierter Sexpraktiken bekannt ist, hat es auf Platz fünf geschafft.

Am Ende des Rankings lassen sich dann Südafrika, Belgien, Argentinien und Schweden finden. Warum in diesen Ländern nicht so viele Pornos geschaut werden? Keine Ahnung. Vielleicht sind die Taschentücher dort teurer.

Anzeige

Wo haben die Frauen Lust auf Pornos?

Anscheinend haben brasilianische und philippinische Frauen eher einen Faible für Pornos als die weibliche Bevölkerung aus dem Rest der Top-20-Länder: Dem Bericht zufolge sind jeweils 35 Prozent der brasilianischen und philippinischen Pornhub-User Frauen. Noch interessanter ist aber, dass auf Jamaika (das nicht in den Top 20 vertreten ist) mit 46 Prozent mehr Frauen Pornos schauen als in irgendeinem anderen Staat.

Pornhub gibt außerdem noch an, dass Länder wie etwa die USA, Kanada oder Australien—die im Porno-Konsum-Ranking normalerweise immer weit oben stehen—in Bezug auf die weibliche Zuschauerschaft zu den letzten Plätzen gehören.

Und wie lange hält man durch?

Aus unerfindlichen Gründen haben es die Philippinen schon wieder geschafft, bezüglich der pro Sitzung auf Pornhub verbrachten Zeit an erster Stelle zu stehen. Und das mit dem exakt gleichen Wert wie 2015: Auch im Jahr 2016 dauerte die durchschnittliche Sitzung auf dem Inselstaat ganze 12 Minuten und 45 Sekunden. Und da kommt kein anderes Land auch nur ansatzweise ran. Danach folgt nämlich Südafrika mit einer um 11 Sekunden verbesserten Durchschnittszeit von 10 Minuten und 45 Sekunden. Anschließend kommen die USA (10:15), Kanada (9:49) und Australien (9:44). Das Schlusslicht bilden die Kubaner und die Mongolen, denn sie sind auch im Jahr 2016 durchschnittlich nie länger als 5 Minuten auf der Seite geblieben.

Folge VICE auf Facebook, Instagram und Snapchat.