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Eine Präparatorin aus Neuseeland hat eine Katze zu einer Handtasche verarbeitet

Bei einer Online-Auktion in Neuseeland gab es nicht die Katze im Sack zu kaufen, sondern den Sack aus der Katze.

Screenshot von der Auktionsseite TradMe

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei diesem modischen Accessoire um eine Verarsche handelt. Ähnlich wie diese um die Jahrtausendwende entstandene Internetseite Bonsai Kitten, wo angeblich lebende Katzen monatelang in Glasbehältern gehalten wurden, bis sie schließlich deren Form annahmen—eine originelle Alternative zur schnöden Zimmerpflanze sozusagen.

This is supposed to a Bonsai kitten, I must say, I find it a little creepy, I definitely don't want my kitty in a jar — The Great Ice Wall (@wall2wall_ice)27. Februar 2015

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Doch nach weltweiten Aufregern stellte sich schnell heraus, dass die Seite ein Scherz von Studenten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) war und keine Tiere zu Schaden kamen. Die Katzenhandtasche allerdings ist kein Scherz. Erschaffen hat sie die neuseeländische Präparatorin Claire Third, die sie auch ursprünglich zu einem Preis von 1.400 NZ$ (913,57 Euro) auf der Online-Auktionsplattform TradMe zum Verkauf anbot.

Screenshot von der Auktionsseite TradMe

Wenn man bedenkt, dass Claire 300 Arbeitsstunden und Handarbeit in ihr Werk gesteckt hat, sind 1.400 NZ$ ein durchaus legitimer Preis. In der Produktbeschreibung steht: "Eine sehr stylische Handtasche für eine Frau, die schon alles hat. Dieses Unikat wird dir Aufmerksamkeit verschaffen, wo immer du auch hingehst." Dabei betont die Präparatorin, dass die Katze für den Herstellungsprozess weder absichtlich getötet noch verletzt wurde. Das überfahrene Tier habe sie vor drei Monaten am Straßenrand gefunden und zunächst in ihre Tiefkühltruhe getan, bevor sie sich entschied, ein Accessoire aus ihr zu machen, erklärt die Neuseeländerin gegenüber BBC.

Vor allem "das nette Gesicht der Katze" hatte es Claire angetan. Dabei stand der künstlerische Gedanke im Vordergrund und nachdem diverse Leute in den Kommentaren Amok gelaufen waren, hat sie das Startgebot von 1.400 NZ$ auf 1 NZ$ gesenkt. Gestern schließlich endete die Auktion mit einem Schlussgebot von 545 NZ$ (355,64 Euro).

In der Summe aber fielen die Reaktionen auf die Katzenhandtasche gemischt aus. Während Pelzgegner verständlicherweise diverse Kernschmelzen erlebten, fragten manche User auch nach anderen Farben, weil ihnen Rot einfach nicht so gut zu Gesicht steht. Und richtige Liebhaber tierischer Modeaccessoires haben nun endlich etwas gefunden, womit sie ihren Schal kombinieren können. Classy.

Foto: imago | Steffen Daniel