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Sex

Zusammenziehen, ohne die Beziehung zu killen – eine Anleitung

Beziehungs-, Sex- und Finanzexperten erklären, wie die erste gemeinsame Wohnung nicht zum Desaster wird.

Eigentlich haben Pärchen viele gute Gründe, in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Man verbringt mehr Zeit zusammen, spart bei der Miete und den Rechnungen, und das stressige Pendeln fällt weg. Aber ein solcher Schritt wirft auch einige Fragen auf. Zieht man eigentlich nur aus Bequemlichkeit zusammen? Oder zeigt man so tatsächlich, wie ernst einem die Beziehung ist? Wie genau werden überhaupt die Rechnungen aufgeteilt? Und verdammt noch mal – wer übernimmt eigentlich den Abwasch?

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Damit ihr euch nicht unüberlegt in dieses Abenteuer stürzt, haben wir Beziehungs-, Sex- und Finanzexperten erklären lassen, welche Risiken das Zusammenziehen birgt und wie ihr diesen am besten entgegenwirkt.

Die Sache mit dem Geld

"Teilt euch die Rechnungen, legt euch ein gemeinsames Konto für die Haushaltsausgaben an und plant euer Budget für andere Dinge wie Sport oder Urlaube. So lernt ihr, wie man gemeinsam mit Geld umgeht. Achtet früh auf Warnsignale. Klappt das Ganze wirklich so, wie ihr euch das vorgestellt habt? Müsst ihr gewisse Dinge anpassen? Oder seht ihr euch vielleicht sogar plötzlich mit größeren Problemen konfrontiert? Ihr könnt euch jetzt ja nicht mehr wirklich aus dem Weg gehen und bekommt alles voll mit – die Gewohnheiten eurer Partner, die guten und die schlechten Tage, Enttäuschungen und Krankheiten. Im Grunde ist das Zusammenwohnen aber auch eine gute Generalprobe für die Ehe."
Jennifer Streaks, Finanzjournalistin und Autorin

Verantwortung übernehmen

"Streitigkeiten sind unvermeidbar. Du wirst nervige Angewohnheiten an deinem Partner oder deiner Partnerin entdecken, von denen du noch nichts gewusst hast. So etwas kann man nicht vorausplanen. Worüber man sich jedoch bereits vorher Gedanken machen kann, sind offene Gespräche über die finanzielle Verantwortung. Ein Beispiel: Wie regelt ihr das mit der Miete? Du willst sie vielleicht fifty-fifty teilen, während dein Partner oder deine Partnerin das Ganze lieber vom Einkommen abhängig macht. Andere wichtige Fragen: Legt ihr ein gemeinsames Konto an oder ist nur einer von euch für die Rechnungen zuständig? Sprecht ihr die Haushaltskosten jeden Monat neu ab? Teilt ihr wirklich alle Kosten genau gleich auf, obwohl ihr vielleicht unterschiedlich verdient oder einer von euch noch irgendwelche Schulden hat? Über solche Dinge müsst ihr unbedingt reden, bevor ihr einen gemeinsamen Mietvertrag unterschreibt."
Erin Lowry, Autorin


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Richtig streiten will gelernt sein

"Was oft fälschlicherweise angenommen wird: Eine komplizierte Beziehung wird wieder besser, sobald man zusammenzieht. Viele Pärchen glauben, dass ihre Liebe stark genug ist, um alle eventuellen Schwierigkeiten zu überstehen. Der Schlüssel zur Zufriedenheit liegt jedoch darin, die emotionale Bindung aufrechtzuerhalten. Die meisten Pärchen müssen lernen, effektiver zu streiten. Wenn einer von euch beiden unbedingt recht haben muss, dann ist das Gift für die Vertrautheit. Deswegen müsst ihr euch vor dem Zusammenziehen unbedingt im Klaren darüber sein, ob eure Moral- und Wertvorstellungen zusammenpassen."
Lisa Brateman, Psychotherapeutin und Beziehungsexpertin

Persönlicher Freiraum ist ein Muss

"Zusammenziehen bedeutet nicht, dass ihr von nun an jede Sekunde miteinander verbringen müsst. Ihr braucht beide euren Freiraum und Zeit für euch. Ihr könnt zum Beispiel getrennt voneinander mit Freunden fortgehen oder einfach nur zu Hause euer Ding durchziehen, ohne gestört zu werden. Euren eigenen Alltag und eure eigene Interessen zu bewahren, ist ganz wichtig, um nicht nur noch wie ein Pärchen wahrgenommen zu werden – und um nicht ganz schnell die Schnauze voll voneinander zu haben.
Harris O'Malley alias Dr. NerdLove, Dating-Experte

Sex darf nicht zu kurz kommen

"Auch nach dem Zusammenziehen gilt: Wenn die Leidenschaft nicht flöten gehen soll, müsst ihr gegenseitig eure höchste Priorität sein und in eure Beziehung investieren. Plant romantische Dates und flirtet auch nach langer Zeit noch so miteinander wie am Anfang. Nehmt nichts als selbstverständlich hin. Fühlt euch einfach wohl, aber denkt auch immer daran, dass eure Partner eben eure Partner sind – und nicht eure Eltern oder eine andere Version von euch selbst."
Timaree Schmit, Sexualpädagogin

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