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Terrorismus

Der Angreifer von Neuseeland ist offenbar ein rechtsextremer Terrorist

Bevor er wohl in zwei Moscheen mindestens 49 Menschen erschoss, hat er ein rechtsextremes Manifest veröffentlicht.
Al-Nur-Moschee
Die Al-Nur-Moschee von Christchurch im Jahre 2006 | Bearbeitung: VICE | gemeinfrei

Bei Terroranschlägen auf zwei Moscheen in der Stadt Christchurch in Neuseeland sind nach Angaben der Regierung am Freitag mindestens 49 Menschen getötet worden.

Was genau ist passiert?

Augenzeugen berichten, dass ein Mann mit kugelsicherer Weste und Helm gegen 13.45 Uhr am Nachmittag, – also genau zur Zeit, in der sich dort Hunderte Muslime zum Freitagsgebet versammelt hatten – in die Al-Nur-Moschee gekommen sei und mit einer vollautomatischen Waffe in die Menschenmenge geschossen habe. Zum Tatzeitpunkt war es bei uns gerade 1.45 Uhr am Freitagmorgen.

Wie viele Menschen wurden verletzt?

Dabei starben mindestens 41 Menschen, berichten verschiedene Medien. Etwas später schoss jemand in einer weiteren, knapp 10 Autominuten entfernten Moschee in die Menge, dabei starben mindestens 7 Menschen. Mindestens 48 Menschen wurden verletzt, einer davon ist mittlerweile im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.

Was ist über die potentiellen Täter bekannt?

Die Lage war auch Stunden nach den Angriffen unübersichtlich, mittlerweile wurden aber drei Männer und eine Frau als Verdächtige verhaftet. Einer der Verdächtigen, ein 28-jähriger Australier, wird mittlerweile des Mordes beschuldigt. Offenbar kursiert auch ein Video von dem Anschlag, dass der Schütze selbst per Livestream verbreitet haben soll. Weil der Mann damit offensichtlich

In einem Online-Manifest soll der Mann erklärt haben, er wolle zur Gewalt gegen Muslime (die er "Invasoren" nennt) anstacheln und eine "Atmosphäre der Angst" schaffen. Außerdem stellt er dort seine Tat offenbar ausdrücklich in eine Tradition mit anderen rechtsextremen Terroristen wie Luca Traini, Dylann Roof und Anders Breivik.

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Am Fahrzeug eines der Verdächtigen wurden zwei Sprengsätze gefunden, die am Vormittag nach dem Anschlag noch immer entschärft werden. Kurz nach dem Vorfall ermahnte die Polizei die Bürger von Christchurch, in ihren Häusern zu bleiben und weitere Anweisungen abzuwarten. Vor allem solle niemand in eine Moschee gehen, warnte die Polizei.

Laut neuseeländischen Behörden war keiner der vier Verdächtigen vorher auf irgendeiner Terrorismus-Liste geführt worden oder den Behörden sonst wie bekannt.

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern nannte den Angriff einen "gut vorbereiteten" Terroranschlag und sprach von "einem der dunkelsten Tage" in der Geschichte des Landes. Tatsächlich ist das der Anschlag mit den meisten Opfern, den es in Neuseeland je gab.

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