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Hangover-News – 21. Mai 2018

5 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Die Obamas drehen jetzt Netflix-Serien, ZDF-Kommentatoren finden Meghan und Harry "exotisch" und in Berlin verkauft einer Haschisch-Schoko-Kugeln aus dem Bauchladen.
Foto: imago | ZUMA Press

Willkommen zur kurzen Arbeitswoche! Wir hoffen, du hast es verbracht wie die ältere Dame auf diesem Foto, das am Wochenende viral ging, und den Moment genossen:

Das Bild musste schon häufiger als Mahnung dafür herhalten, doch mal bitte gefälligst im Moment zu leben – so auch wieder nach der Royal Wedding in Großbritannien. Aber: Die Menschen auf dem Foto warten gar nicht auf Harry und Meghan, sondern sie hofften bei einer Filmpremiere in Boston vor drei Jahren auf Fotos mit Johnny Depp.

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Machen wir genauso aufklärerisch weiter: Hier sind fünf weitere Geschichten vom langen Wochenende, die du vielleicht verpasst hast: Barack Obamas macht nun Karriere als Netflix-Filmproduzent, das ZDF wälzte rassistische Klischees, die Regierung streitet darüber, wie auf deutschen Formularen ein drittes Geschlecht bezeichnet werden könnte, die Hauptstadt-Polizei stürmt ein besetztes Haus und ein Mann verkauft Haschischkugeln bei einem Berliner Straßenfest. Willkommen bei den Hangover-News.

Barack Obama macht jetzt eine Netflix-Show

Vielleicht kann er ja irgendwas dafür tun, dass "House of Cards" doch noch einmal gut wird: Barack und Michelle Obama produzieren künftig Serien und Dokumentationen für Netflix. "Higher Ground Pictures" soll die Firma heißen, aber Obama hat Vertrauten laut New York Times schon gesagt, dass er den Deal leider nicht für Seitenhiebe gegen Donald Trump nutzen will. Für Obama wäre es trotzdem eine neue Beschäftigung: Er kommt in der Internet Movie Database zwar auf 258 Auftritte in Filmen und Shows – ein Produzentenjob ist aber noch nicht darunter.

ZDF wälzt rassistische Klischees bei Royal Wedding

ZDF wälzt rassistische Klischees bei Royal Wedding

Foto: imago | Matrix

Wir müssen doch noch einmal auf die Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle zurückkommen – allerdings beschäftigt uns weniger das Kleid, sondern eher die Kommentierung des Ereignisses im ZDF. Dort hat die "Adelsexperten"-Runde sich mit mild-rassistischem Quatsch fröhlich ins Aus manövriert, aufbereitet hat die Moderation das Medienportal Übermedien. Markle und der Prinz würden ja niemals König und Königin "da können wir uns auch mal so ein exotisches Paar leisten", meinte ein Kommentator. "Aus Marketinggesichtspunkten genial, so eine Meghan!", sagte seine Kollegin. Nun denn.

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Und die taz arbeitet heraus, dass daneben auch Sexismus durch die Kommentierung wehte. So betonte der Welt-Korrespondent Thomas Kielinger immer wieder das Alter von Markle: "Sie haben auch keine Zeit zu verlieren, sie ist schon eine reife, erfahrene Frau und es muss jetzt passieren." Ein anderer in der Runde gab unkritisch Zitate wider: "Jemand hat mal gesagt, eine solche Frau hat man sich früher als Mätresse gehalten." Offenbar hat das Öffentlich-Rechtliche aus den Rassismus- und Sexismussskandalen der letzten Zeit noch nicht genug gelernt.

Einfach nur "Anderes"? Politiker streiten über drittes Geschlecht

Familienministerin Franziska Giffey und Bundesjustizministerin Katarina Barley | Foto: imago | Christian Thiel

Familienministerin Franziska Giffey und Bundesjustizministerin Katarina Barley | Foto: imago | Christian Thiel

Mann, Frau oder "Anderes"? Im vergangenen Jahr hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass Menschen ohne eindeutiges biologisches Geschlecht in offiziellen Dokumenten die Möglichkeit bekommen sollen, sich nicht als "Mann" oder "Frau" zuzuordnen zu müssen. Jetzt streitet die Bundesregierung darüber, welcher Begriff künftig benutzt werden soll, wenn Bürger das Feld Geschlecht nicht offen lassen wollen – das ist bereits möglich. Während das Innenministerium von Horst Seehofer (CSU) alle unter "anderes" zusammenfassen will, halten Justizministerin Katarina Barley und Familienministerin Franziska Giffey (beide SPD) den Begriff für herabsetzend, berichtet der Spiegel. Giffey setzt sich für "divers" oder "inter" ein.

Aktivisten haben in Berlin mehrere Häuser besetzt

Besetztes Haus in der Bornsdorfer Straße in Berlin-Neukölln | Foto: VICE Media

Am Sonntagmittag verbreiteten linke Aktivisten über soziale Medien, sie hätten neun Häuser in Berlin besetzt, als Protest gegen Wohnungsnot und Mietsteigerungen in der Stadt. Die landeseigene Stadt und Land Wohnungsbaugesellschaft bat die Polizei darauf, insgesamt acht Gebäude räumen zu lassen. Am Sonntagabend und in der Nacht stürmten etwa 100 Einsatzkräfte ein Mehrfamilienhaus in Neukölln. Mehrere Häuser in Kreuzberg und Neukölln hatten die Besetzer nach kurzer Zeit wieder verlassen.

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"Es waren lediglich Transparente aus den Fenstern gehängt worden", sagte ein Sprecher laut Berliner Morgenpost. Die Polizei hat gegen 56 Teilnehmer der illegalen Aktion Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet. Politiker von Linken und Grünen begrüßten die Aktion. Was wiederum deren Koalitionspartner von der SPD nicht so toll fand.

Mann verkauft Haschischkugeln im Bauchladen

Mann verkauft beim Karneval der Kulturen Haschischkugeln im Bauchladen

Karneval der Kulturen | Foto: imago | Le Pictorium

Pfingstwochenende, das heißt in Berlin auch immer Karneval der Kulturen. Das Straßenfest dort hat ein 29-Jähriger für einen Bauchladen mit Schokokugeln benutzt – die Hälfte davon allerdings mit Haschisch versetzt. Nachdem die Polizei rund 100 dieser Kugeln beschlagnahmt hatte, fand sie in der Wohnung des Mannes in Rudow eine Indoor-Plantage mit 28 Pflanzen. Alle Gegenstände wurden beschlagnahmt, der Mann kam frei und wir rätseln bis nächste Woche, warum die Polizei in ihrer Pressemitteilung nicht erklärt, woher sie wusste, welche Kugeln "normal" waren und welche die besondere Füllung hatten.

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