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"Als Konsument ist man Teil des Systems", so David Schwartz, Professor für Philosophie am Randolph College und Autor des Buches Consuming Choices: Ethics in a Global Consumer Age. Wie diejenigen, die das Kokain produzieren und verbreiten, so Schwartz, "tragen auch Konsumenten die moralische Schuld für dieses skrupellose Vorgehen, denn am Ende profitieren auch sie davon: Sie nutzen ein Konsumprodukt, egal ob das Kleidung oder Kokain ist."Ein junger Kokaindealer aus L.A., der sich selbst "Ra" nennt, erzählt, dass sich nur wenige der erschreckenden "Nebenwirkungen" des Drogenhandels bewusst sind. "Irgendwelche Leute werden umgelegt und so weiter? Davon weiß ich nichts", meinte er gegenüber VICE. Er kannte allerdings Dealer, die Verwandte in Mexiko haben, die in Gefahr gewesen sind, aber er hat bisher von keinem Kunden gehört, der sich darüber besorgt geäußert hat. "Den Käufern ist es gerade scheißegal. Das können Veganer sein und die ziehen sich immer noch eine Line. Tiere schlachten geht gar nicht, aber bei Menschen ist es OK. So gesehen ist das ganz schön mies."
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Kurzum: So bald wird wohl kein Kokain in den USA produziert werden—und auch keines, auf dem Dinge stehen wie "Für dieses Produkt wurden keine Menschen gequält oder getötet".Wenn du dir aber weiter unbedingt die Nase pudern musst, dann kannst du, so David Schwartz, genau das tun, was alle tun, die wegen ihres CO2-Fußabdrucks ein schlechtes Gewissen haben: Kompensier deine Sünden einfach mit Spenden für wohltätige Zwecke. "Um seine Schuld ein wenig zu verringern, wenn man ein Produkt wie Kokain kauft, das so eng mit solch problematischen Methoden verknüpft ist, kann man soziale Initiativen oder anderen Gruppen, die den Opfern helfen, finanziell unterstützen", meint er.Ra findet einen gemeinsamen Kampf für Veränderung großartig, aber "noch nicht jetzt", sagt er. Sein größtes Problem bis dahin ist es, "nicht auf die Fresse [zu] bekommen."Wenn du an eine Organisation spenden willst, die die Menschen in Südamerika unterstützt—egal ob du wegen deines Kokains Schuldgefühle hast oder nicht—, dann schau dir mal an, was ACCION International, OXFAM oder Save the Children in der Region so machen.