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Irak

Ein kanadischer Sniper hat den weitesten tödlichen Schuss aller Zeiten abgefeuert

Die Kugel war fünf Sekunden lang unterwegs, bevor sie den IS-Kämpfer traf.
Justin Ling
Montreal, CA
Symbolbild | Foto: imago/StockTreck Images

Wer die berühmte Schlussszene aus dem Film Wanted bisher als unrealistisch abtat, der wird nun eines Besseren belehrt. Ein Scharfschütze einer kanadischen Eliteeinheit hat einen neuen Weltrekord für den längsten bestätigten Abschuss aufgestellt. Der Soldat, dessen Name nicht genannt wurde, hat einen Kämpfer des sogenannten Islamischen Staats aus einer Entfernung von 3,54 Kilometern erschossen. Das bestätigten die Canadian Armed Forces gegenüber VICE.

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So zynisch es klingt, es gibt so etwas wie eine Weltrangliste der besten Sniper der Welt. Die dritt- und viertlängsten tödlichen Schussdistanzen feuerten ebenfalls kanadische Soldaten ab. Generalmajor Michael Rouleau sagte gegenüber Globe & Mail: "Das ist eine unglaubliche Leistung. Ein bestätigter Abschuss aus einer solchen Distanz ist beispiellos."

Der zweitlängste bestätigte Abschuss wurde vom britischen Scharfschützen Craig Harrison ausgeführt und hatte eine Distanz von 2,47 Kilometern.

Der kanadische Sniper war nicht alleine unterwegs. Scharfschützentrupps bestehen nämlich immer aus zwei Soldaten: dem Beobachter und dem eigentlichen Schützen. Wie Globe & Mail berichtet, handelte es sich bei dem benutzten Gewehr um das McMillan TAC-50.


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Kanada ist im Irak in einer sogenannten "Advise and Assist"-Mission unterwegs. Die kanadischen Truppen sind in Erbil stationiert und unterstützen die kurdischen Kämpfer der Peschmerga im Norden des Iraks vor allem durch Training und Beratung. Die Mission ist in den vergangenen Monaten immer wichtiger geworden, weil die Koalition bei der Rückeroberung von Mossul große Fortschritte gemacht hat.

Das Training wird vom Canadian Special Operations Regiment sowie von der kleineren Joint Task Force 2 – eine der weltweit besten Spezialeinheiten – durchgeführt. Darüber hinaus töten die kanadischen Streitkräfte auch führende Kämpfer des IS, um ihre Verbündeten bei der Peschmerga zu unterstützen.

"Anstatt eine Bombe abzuwerfen, die vielleicht auch unschuldige Zivilisten tötet, sind wir ganz gezielt vorgegangen. Weil sie so weit weg waren, hatten unsere Feinde keine Ahnung, wie ihnen geschah", meinte eine Quelle aus den Reihen des Militärs gegenüber Globe & Mail.

In einem Statement, der kanadischen Streitkräfte gegenüber VICE heißt es, dass die Soldaten keine führende Rolle im Kampf gegen den IS einnehmen, den irakischen Sicherheitskräften aber bei schwierigen Missionen behilflich seien.

Die kanadische Regierung hat unter Premierminister Justin Trudeau die "Advise and Assist"-Mission ausgeweitet, während der Bombeneinsatz gegen IS-Ziele im Irak und in Syrien eingestellt wurde.

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