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Monatsbudget

Eine Fachfrau Gesundheit zeigt, wofür sie ihr Geld ausgibt

Romana betreut gelähmte Menschen und hilft ihnen, wieder gesund zu werden und möglichst selbstständig leben zu können.
​Romana Tschofen ist Fachfrau Gesundheit in der Universitätsklinik Balgrist in Zürich
Alle Fotos von Tom Huber
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Diese Geschichte wird dir präsentiert von Bank Cler.

In unserer Serie "Monatsbudget" zeigen Menschen aus den verschiedensten Schichten und Lebensrealitäten der Schweiz, wofür sie ihr monatliches Einkommen ausgeben.

Über die Feiertage gibt es einige Menschen, auf die du nicht verzichten kannst. Wenn der Weihnachtsbaum brennt, ist es die Feuerwehr, die dich retten wird. Und wenn du nach der Weihnachtsfeier vom Büro mit einem gebrochenem Arm im Spital landest, sind es Leute aus der Pflege wie Ramona Tschofen, die dich wieder aufpäppeln.

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Romana Tschofen ist Fachfrau Gesundheit und arbeitet in der Universitätsklinik Balgrist in Zürich. Die 21-Jährige führt uns über die Rehabilitationsstation, in der sie arbeitet und zeigt uns die Patientenzimmer, das Stationszimmer und das Materiallager.

Romana arbeitet seit eineinhalb Jahren dort und ist stolz darauf, die Klinik ist eine der renommiertesten orthopädischen Kliniken der Welt. Es hätten sich auch schon einige Prominente in der Klinik behandeln lassen, erzählt Romana. Sie behandle aber alle Patienten und Patientinnen gleich, ihr sei es sehr wichtig, eine gute Bindung zu ihnen aufzubauen. Auf der Pflegestation betreut sie hauptsächlich gelähmte Menschen, unterstützt sie bei der Körperpflege und hilft ihnen, wieder gesund zu werden und möglichst selbstständig leben zu können.

VICE: Wie viele Stunden arbeitest du in der Woche?
Romana: Ich habe sehr unterschiedliche Schichten, manchmal arbeite ich vier, manchmal fünf oder sechs Tage am Stück, deshalb variiert das sehr. Pro Tag arbeite ich 8,24 Stunden.

Musst du an Weihnachten arbeiten?
Ja, bisher jedes Jahr. Ich arbeite aber gerne an Weihnachten. Da viele Patienten dann nach Hause gehen können, ist nur eine kleine Gruppe im Spital. Wir können uns also mehr Zeit für die einzelnen Patienten nehmen und zum Beispiel einen Spaziergang mit ihnen machen. Über Neujahr kann ich mir dann frei nehmen.

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Wie oft musst du nachts arbeiten?
Ich habe jeden Monat vier bis fünf Nachtschichten, dann arbeite ich von 22.15 Uhr bis 7 Uhr morgens. Das fällt mir immer schwer, weil ich tagsüber nicht gut schlafen kann. Für mich persönlich ist das sehr anstrengend, aber es gehört zum Job dazu.

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Wieviel verdienst du im Monat?
Ich verdiene monatlich 4.900 Franken.

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Reicht dir das gut zum Leben?
Ich komme gut durch und kann jeden Monat 800 Franken auf die Seite legen.

Findest du deinen Lohn gerechtfertigt?
Momentan bin ich zufrieden, ich bin ja noch sehr jung. Aber für das, was ich leiste, finde ich es eigentlich zu wenig. Ich habe mit Menschenleben zu tun und leiste körperlich und psychisch sehr anspruchsvolle Arbeit.

Was für Fixkosten hast du?

Ich wohne in einer WG in Meilen mit einer guten Freundin, wir teilen uns die Miete für je 1.200 Franken monatlich. Dazu kommen 250 Franken für die Krankenkasse und jährlich 800 Franken für mein ÖV-Abonnement und 1.400 Franken für mein Auto.

Wofür gibst du zu viel Geld aus?
Ich mache sehr gerne Geschenke für meine Freunde und Familienmitglieder und gebe viel Geld dafür aus. Das Weihnachtsgeschenk für meine Mutter hat 300 Franken gekostet.

Für was gibst du ungern Geld aus?
Um mein Auto reparieren zu lassen und für Zigaretten.


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Für was gibst du gerne Geld aus?
Für Ferien, für eine Reise bezahle ich im Durchschnitt 700 bis 1.000 Franken. Ab und zu leiste ich mir auch schöne Schuhe oder eine Handtasche.

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Sparst du im Moment für etwas?
Ich lege Geld auf die Seite, weil ich die dreijährige Ausbildung zur diplomierten Pflegefachfrau machen möchte, um mehr Verantwortung im Praxisalltag übernehmen zu können.

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Was ist das Wertvollste das du besitzt?
Die Bilder, die mein Grossvater gemalt hat. Die Preise für seine Bilder bewegen sich zwischen 250 und 4.000 Franken, meine Grossmutter stellt sie aus und verkauft sie. Mein Grossvater ist früh gestorben, deshalb haben seine Bilder aber auch einen hohen emotionalen Wert für mich.

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Was hättest du gerne, kannst du dir aber nicht leisten?
Vor drei Jahren habe ich einen Tandemsprung gemacht, das war ein unbeschreibliches Gefühl. So ein Sprung kostet 1.200 Franken, hätte ich mehr Geld, würde ich das öfter machen.

Welche drei Sachen würdest du retten, wenn deine Wohnung brennt?
Meine Katzen, meine Mitbewohnerin und meine Harry-Potter-Bücher.

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