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Mexiko will Hilfsgüter nach Texas schicken, obwohl Trump weiter Trump ist

US-Außenminister Rex Tillerson dankte der mexikanischen Regierung für das "großzügige" Angebot, während der US-Präsident erneut auf die Bezahlung der Grenzmauer pocht.
Ein Helikopter der Nationalgarde kreist über Houston | Foto: imago | UPI Photo

Die mexikanische Regierung will Rettungsfahrzeuge, Boote, Lebensmittel und andere Hilfsgüter nach Houston schicken, um der Stadt nach der Zerstörungswut von Tropensturm Harvey zu helfen. Bei der Naturkatastrophe haben mehrere Zehntausend Menschen ihr Zuhause verloren, mindestens 25 sogar ihr Leben.

US-Außenminister Rex Tillerson dankte der mexikanischen Regierung am Mittwoch für das "großzügige" Hilfsangebot. "Ich will vor allem der mexikanischen Regierung für ihr Hilfsangebot an den Bundesstaat Texas danken", sagte Tillerson in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem mexikanischen Außenminister Luis Videgaray Caso. "Sie hat mehrere Unterstützungsmaßnahmen vorgeschlagen und will in Texas mit dem Gouverneur und der Bundesagentur für Katastrophenschutz zusammenarbeiten." Das Angebot sei gerade in dieser für die Bürger von Texas schwierigen Zeit sehr großzügig.

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Währenddessen sind sich schon mehr als 30 englischsprechende Helfer vom mexikanischen Roten Kreuz auf dem Weg nach Houston, um in den Notunterkünften auszuhelfen. Dort sind derzeit geschätzte 30.000 Menschen untergebracht.

Die mexikanische Regierung hat den USA in solchen Krisenzeiten schon einmal unter die Arme gegriffen: Als Hurricane Katrina 2005 große Teile von New Orleans in Schutt und Asche legte, schickte Mexiko 200 Truppen im Zuge einer Hilfsmission in die USA. Die Soldaten versorgten die Menschen ohne Dach über dem Kopf drei Wochen lang jeden Tag mit sauberem Trinkwasser, Medikamenten und 7.000 warmen Mahlzeiten.

Mexikos Großzügigkeit ist vor allem deswegen hoch anzurechnen, weil die US-mexikanische Beziehung derzeit angespannter nicht sein könnte. Vor zwei Jahren hat Donald Trump Immigranten aus Mexiko als "Vergewaltiger" bezeichnet. Sie brächten Drogen und das Verbrechen mit über die Grenze. Und in einem aktuellen Tweet besteht der US-Präsident weiterhin auf eine Grenzmauer – und darauf, dass Mexiko auf jeden Fall dafür zahlen wird.

Dieser Streit um die Finanzierung der Mauer wird wohl im Herbst seinen Höhepunkt erreichen, wenn sich Trump im US-Kongress die Gelder für das Großprojekt zusichern lassen will. Dabei muss er nämlich auch zeigen, wie genau er Mexiko dazu bringen will, die Rechnung zu begleichen.

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