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Feminisme

Die Heuchelei "feministischer" Unternehmerinnen

Immer mehr führende Unternehmerinnen bezeichnen sich selbst ganz unverblümt als feministische Vorbilder. Das bringt allerdings überhaupt nichts, wenn sie ihren Mitarbeitern die grundlegendsten Arbeitnehmerrechte verweigern.

"Sie ist kess, clever und entschlossen, ein Modeimperium aufzubauen" – so lautet die Beschreibung der neuen Netflix-Serie Girlboss, die auf der wahren Geschichte von Sophia Amoruso beruht – der Gründerin des amerikanischen Modeunternehmens Nasty Gal. Die Serie folgt allerdings nur dem Mythos, den Amoruso selbst erschaffen hat: eine schrullige, ehrgeizige Frau, die entgegen aller Erwartungen Erfolg hat, eben weil sie eine Frau ist, die andere Frauen versteht und an sie glaubt.

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Was die Serie nicht zeigt? Mehrere ehemalige Mitarbeiter von Nasty Gal haben 2015 Klage gegen das Unternehmen eingereicht, weil ihr Arbeitsplatz offenbar nicht so frauenfreundlich war, wie Amoruso gerne behauptet. In einer Beschwerde, die dem Online-Magazin Jezebel vorliegt, heißt es, dass das Unternehmen "vier schwangere Frauen sowie einen Mann, der Elternzeit nehmen wollte, entlassen" und damit gegen das kalifornische Recht verstoßen hat. (Eine Pressesprecherin von Nasty Gal nannte die Anschuldigungen gegenüber Jezebel "verleumderisch" und bezeichnete das Verfahren als "unseriös und unbegründet".) In anderen anonymen Interviews sprachen die Mitarbeiter von einer Atmosphäre der Angst und erklärten, dass es häufig zu Entlassungen kam. Amoruso bezeichneten sie als "rachsüchtig"…

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