Wenn Orks, Kiss und Uncle Sam in Mexico gegen Kühe kämpfen

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Wenn Orks, Kiss und Uncle Sam in Mexico gegen Kühe kämpfen

Jedes Jahr verkleiden sich Tänzer in der Stadt El Jazmin, um Tiere zu erschrecken.

Hunderte Menschen stehen in El Jazmin im mexikanischen Bundesstaat Queretaro auf losem Erdboden, darunter vereinzelte Bier- und Süßigkeitenverkäufer. Sie warten alle darauf, dass die Shitases eine behelfsmäßige Arena erreichen, wo sie gegen junge Kühe kämpfen werden. Die Shitases sind die Stars des Abends: eine Gruppe von verkleideten Tänzern erschreckt jeden Februar als Teil der Feierlichkeiten für das Heiligste Herz Jesu und Unserer Lieben Frau von Guadalupe Tiere. Dieses Jahr war ich mit von der Partie. Gegen 16 Uhr fing plötzlich eine Blaskapelle namens Los Rehenes (Die Geiseln) an zu spielen und alle hörten auf zu reden. Die Musik kündigte die Ankunft der Shitases an. Anhand ihrer Staturen konnte ich erkennen, dass es sich bei ihnen um Männer, Frauen und auch Kinder handelte. Die Musik hilft den Shitases, sich in die richtige Stimmung zu versetzen. „Es ist nicht leicht, vor einem gehörnten Tier zu stehen, das doppelt so viel wiegt wie man selbst", sagte mir einer von ihnen. Ganz gleich, wie eindrucksvoll dein Kostüm ist, eine junge Kuh kann dich mit einem Schlag wieder auf den Boden der Tatsachen holen und daran erinnern, dass du nur ein Mensch bist.

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Die Shitases tanzen allein oder zu zweit, doch die Wagemutigsten unter ihnen kämpfen stattdessen gegen das Tier, welches offensichtlich von dem Lärm, den Gerüchen und den Geschehnissen in seiner Umgebung verstört ist. Dieses Jahr tanzten einige, während andere einem Mann hinterher jagten, der eine einheimische Frau angegrapscht hatte und wohl meinte, im Gedränge damit davonzukommen. „Die Shitases werden ihm die Scheiße aus dem Leib prügeln", verkündete eine Stimme über Megafon. Und genau das ist dann auch passiert.