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Ein Berliner Filialleiter soll einen Ladendieb totgeprügelt haben

Der Verstorbene ist möglicherweise nicht das erste Opfer des Filialleiters.

Die Berliner Polizei hat den Filialleiter eines Edeka-Markts in Berlin-Lichtenberg wegen des Verdachts auf Körperverletzung mit Todesfolge verhaftet. Der Supermarkt-Chef soll einen 34-jährigen Moldawier, den er offenbar beim Ladendiebstahl erwischt hatte, so brutal geschlagen haben, dass sein Opfer aufgrund der massiven Verletzungen am Kopf verstarb. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Die Ermittlungen begannen, nachdem der 34-Jährige Eugeniu B. am 19. September mit schweren Verletzungen im Gesicht in einer Arztpraxis erschien und erzählte, er sei zwei Tage vorher geschlagen worden. Der Arzt ließ ihn sofort in ein Krankenhaus bringen, das dann wiederum die Polizei verständigte. Am nächsten Tag starb der Mann an den Folgen seiner Verletzungen.

Bei einem Polizeieinsatz mit über 40 Polizisten in der Edeka-Filiale im Lichtenberger Bahnhof, sicherten die Beamten mögliche Spuren und verhafteten die beiden Chefs der Filiale. Gegen einen von ihnen hat die Berliner Staatsanwaltschaft jetzt Ermittlungen aufgenommen. Dabei kam laut Staatsanwaltschaft heraus, dass der Verstorbene tatsächlich am 17. September in der Filiale beim Klauen erwischt worden war. Anstatt die Polizei zu rufen, soll der 29-jährige Filialleiter den Dieb aber derart zusammengeschlagen haben, dass er die tödlichen Kopfverletzungen davontrug.

Laut der Polizeimeldung ist das auch nicht der erste Fall dieser Art in dem Bahnhofs-Edeka. Offenbar gibt es jetzt Hinweise, "dass es in der Vergangenheit dort zu weiteren tätlichen Angriffen, unter anderem auf Ladendiebe, kam". Brutale Gewalt scheint dort jedenfalls üblicher, als man von einem Supermarkt gemeinhin gewohnt ist: Im Mai griff ein möglicherweise gestörter Mann zwei Sicherheitsmänner des Marktes mit einer Eisenstange und einem Messer an und verletzte beide, bevor die Polizei ihn schließlich verhaften konnte.