Fragen, die das beste Video der Welt aufwirft

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie hat ein Video veröffentlicht, das uns alle dazu bringen soll, unsere Dörfer und Haushalte mit Breitbandinternet zu versorgen. Weil das Video niemand jemals sehen würde, wir es aber für das beste Video des Jahres, vielleicht sogar des Jahrzehnts halten, zeigen wir es euch hier. Gleichzeitig sind wir nach Ende des Videos mit offenem Mund dagesessen und haben uns einige Fragen gestellt. Wir versuchen sie hier zu beantworten.

Vermutlich ja. Und eigentlich kann man Findus nichts vorwerfen, wenn man bedenkt, wie langsam sein Internet in Hintertupfing ist. So langsam nämlich, dass er nicht einmal die Fotos von der Party am Vortag empfangen oder fernsehen kann. Stattdessen liegt er in seinem Wohnzimmer und muss sich gleich auf zwei (!) Bildschirmen Schneerauschen ansehen. Findus, wir verstehen deinen Frust. Breitbandbüro to the rescue!

Als Jeanny Findus von der Party schreibt, tippt sie nicht nur sehr geübt und schnell, man sieht auch ihre Finger in keine Richtung ausscheren. Das lässt vermuten, dass Jeanny in den 80ern als Sekretärin gearbeitet hat, sich nun aber aus dem Business zurückgezogen und das Tippen vollends verlernt hat und nun in etwa so schreibt wie alle Urgroßväter dieser Welt.

Die Fotos sehen so aus, als wäre die Party in etwa so eskaliert wie alle Partys, die je von 15-Jährigen geschmissen wurden. Der Katzenjahre-Menschenjahre-Umrechner (ja, den gibts es tatsächlich), sagt uns, dass Findus und Jeanny somit gerade einmal eins sind. Wie es Findus in dieser Zeit zum Bürgermeister geschafft hat, ist uns ein Rätsel, aber wenn man sich die Party-Fotos ansieht, doch nicht weiter verwunderlich. Die anderen Katzen scheinen nicht allzu qualifiziert zu sein. Besonders die Katze in der Tüte bereitet uns Sorgen.

Das Internet sagt ja und das Internet hat bekanntlich immer Recht.

Da im Breitband-Video des Verkehrsministeriums nur Katzen, genauer gesagt Findus und Jeanny, mitspielen, ist wohl davon auszugehen. Die beiden Katzen leben ganz offensichtlich alleine, sehen sich gerne bunte Sterne im Fernsehen an, gehen auf Partys und gehören zu denjenigen Party-Arschlöchern, die am nächsten Tag Bilder von ihren betrunkenen Freunden verschicken. Findus ist sogar Bürgermeister von Hintertupfing und auch bei der Breitband-Hotline arbeitet eine Katze. Dieses Video ist der Beweis, dass sich die Katzen dieser Welt irgendwann für all die Fotos und Videos, in denen sie Laserpointern nachjagen, an uns rächen werden. Eigentlich haben wir nichts anderes verdient.

Bad Breitenband und Hintertupfing mögen nicht nach US-Amerikanischen Städten klingen, (aber in den USA gibt es schließlich auch ein Vienna und ein Frankfurt). Die Musik lässt jedenfalls darauf schließen, dass wir uns hier in einem der südlichen Staaten der USA befinden, in Hintertupfing regelmäßig Tumbleweed vorbeifegt und die Hausband von Bad Breiband "The honky tonk Interwebz" heißt. Auch eine wichtige Frage: Können Katzen überhaupt Banjo spielen?

Die Antwort auf diese Frage gestaltet sich ein wenig komplexer als die vorhergehenden. Denn wenn dieses Video wie angenommen in einem Zeitalter spielt, in dem Katzen die Welt beherrschen, müssten sie dann nicht eigentlich Videos von Menschen schauen, die dumme Dinge tun? Müssten sie nicht eigentlich Videos von Menschen schauen, die in Schachteln springen, gegen Glasscheiben laufen oder sich vor Gurken erschrecken? Wahrscheinlich ja. Denn wie wir wissen, sind Katzen sadistische Arschlöcher ohne Herz. Genau wie Menschen eben.

Kennt ihr den Moment, wenn ihr eine Geburtstags-SMS von eurem komischen Onkel bekommt und er euch ein Smiley mit Nase schickt? Die, die man vor 15 Jahren verschickt hat? Die, die nur Menschen machen, die auch sehr gerne "LG" schreiben? Ihr kennt ihn. Euer Onkel ist jedoch nicht der einzige, der diese Smileys noch immer macht und nicht weiß, was Emojis sind. Denn auch das Verkehrsministerium alias Findus und Jeanny machen diese Smileys voller Stolz. Back to 1999.