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Lebensgefahr

Ein 16-Jähriger ist nach einem Stromschlag über sein Handy gestorben

Die Leiche des Teenagers wurde mit blutenden Ohren aufgefunden. Auch in Deutschland kam es schon zu einem ähnlichen Vorfall.
Gavin Butler
Melbourne, AU
Verbrannte Kopfhörer
Symbolfoto: Viktoria Grünwald

Vergangene Woche berichtete eine malaysische Zeitung, dass ein Teenager einen Stromschlag erlitten habe und gestorben sei, als er sein Handy auflud. Mohd Aidi Azzhar Zahrin aus der malaysischen Stadt Rembau lag regungslos auf dem Boden seines Zimmers, als ihn seine Mutter am darauffolgenden Tag entdeckte. Seine Ohren waren blutüberströmt. So schreibt es die New Straits Times.

Erste medizinische Untersuchungen ergaben, dass der Körper des 16-Jährigen abgesehen von Verbrennungen am linken Ohr keine weiteren Wunden oder Verletzungen aufwies. Die Behörden gehen davon aus, dass der Teenager den Akku seines Handys auflud, während er Musik über das Gerät hörte. Laut Yahoo News bekam der Bruder des Opfers ebenfalls einen kleinen Schlag ab, als er das Ladekabel berührte. Der Hersteller und das genaue Gerätemodell sind nicht bekannt. Und die letztendliche Todesursache konnte nicht abschließend festgestellt werden.

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Im Februar 2018 wurde die brasilianische Schülerin Luiza Pinheiro ebenfalls tot aufgefunden. Ein heftiger Stromstoß war über ihr Handy in ihren Körper geleitet worden und soll sogar ihre In-Ear-Kopfhörer zum Schmelzen gebracht haben. So schreibt es die australische Nachrichtenseite News.com.au.

"Die Großmutter der Teenagerin sagte dem Arzt, dass sie ihre Enkelin bewusstlos aufgefunden hätte und dass das Mädchen Kopfhörer in ihren Ohren gehabt habe", zitiert das Nachrichtenportal G1 einen Krankenhausmitarbeiter. "Sie glauben, dass die junge Frau einen Stromschlag abbekommen hat, weil ihr Handy aufgeladen wurde und geschmolzen war."

Im Mai starb eine 46 Jahre alte Frau aus dem indischen Dorf Kanathur an einem Stromschlag, nachdem sie beim Musikhören eingeschlafen war. Der Zeitung Times of India zufolge gibt die örtliche Polizei einen Kurzschluss als mögliche Ursache an. Einen Monat später hörte ein 22-Jähriger aus dem indischen Dorf Pandyo über sein gerade ladendes Handy Musik. Zu dem Zeitpunkt gab es einen temporären Stromausfall. Als der Strom zurückkehrte, bekam der junge Mann durch seine Kopfhörer einen elektrischen Schlag ab und starb. Das berichtete der indische Fernsehsender NDTV.

Das Problem der Stromschläge über ladende Mobiltelefone existiert aber auch außerhalb von Entwicklungs- und Schwellenländern: 2014 wurde eine 28 Jahre alte Australierin tot bei sich zu Hause aufgefunden, nachdem sie über ein USB-Kabel einen tödlichen Stromschlag erhalten hatte. Auch sie hatte über Kopfhörer Musik gehört. In diesem Fall schrieben die Behörden die Schuld zumindest teilweise einem fehlerhaften Ladegerät zu, so der australische TV-Sender ABC.

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Auch in Deutschland gab es bereits einem ähnlichen Fall. Eine 25-jährige Frau wollte beim Telefonieren eigentlich nur den Akku ihres Smartphones aufladen, als plötzlich ein starker Stromschlag ihren Körper durchfuhr und schwer vernarbte. Schuld daran war ein gefälschtes, fehlerhaftes Ladekabel, das der jungen Frau als Original-Zubehör verkauft worden war.

Genau aus diesem Grund solltest du immer genau darauf achten, dass es sich bei gekauftem Elektrozubehör nicht um Fälschungen handelt. Zu erkennen ist das an der richtigen Marke, der korrekten Modellnummer und dem aufgedruckten CE-Siegel. Leider sind die Kopien inzwischen oft kaum mehr vom Original zu unterscheiden. Deswegen solltest du dein Smartphone beim Laden am besten immer im Blick haben und in der Zeit auch nicht nutzen. Klingt nervig, kann aber lebensgefährliche Situationen vermeiden.

Korrektur: In einer vorherigen Version des Artikels wurde fälschlicherweise angegeben, dass Mohn durch den Stromschlag ums Leben kam und dass seine Kopfhörer die Ursache für den Stromschlag waren. Der Artikel wurde aktualisiert, um diese Fehler zu korrigieren.

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