Ja, das ist ein Tattoo – aber das sind keine Neonazis
Das Kunstwerk "The Swastika" von Little Swastika. Starring: David, Richard, Marco und Tom | Foto: Little Swastika/ Psyland25

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Ja, das ist ein Tattoo – aber das sind keine Neonazis

Wozu dann das Ganze? Wir haben die Jungs in ihrer Heimat Magdeburg getroffen.

Das Kunstwerk "The Swastika" von Little Swastika. Starring: David, Richard, Marco und Tom | Foto: Little Swastika/ Psyland25

Es ist dieses Bild, das einen nicht mehr loslässt: Vier junge Männer knien zusammengekauert und oberkörperfrei auf dem Boden. Jeder der Köpfe deutet in eine Himmelsrichtung, die Gesichter sind zum Boden gesenkt. Ihre entblößten Rücken sind komplett tätowiert: Über alle vier erstreckt sich, in leuchtendem Grün und Rot auf schwarzem Grund, eine riesige Swastika. Ein Jahrtausende altes Symbol. Für die meisten Menschen ist es aber einfach nur: Hitlers Hakenkreuz. Gestochen unter ihre Haut, für immer mit ihnen verbunden.

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Wer dieses Bild sieht, der sagt vielleicht: Das ist doch nicht echt.

Oder: Diese scheiß Rechten.

Oder: Arges Tattoo.

Aber jeder fragt: Warum tun die sich das an?

David, Marco, Tom und Richard bilden je einen Haken des Symbols. Er reicht ihnen vom Nacken bis an den Poansatz. Sie sind zwischen 19 und 24 Jahren alt. Bis zu ihrem Lebensende wird sie das Tattoo zum Teil eines Ganzen machen.

Little Swastikas Philosophie: "Skin is just a canvas" | Foto: Little Swastika/ Psyland25

Vier Tätowierer stachen ihnen die Farbe in den Rücken. Tom und Marco, beide komplette Tattoo-Anfänger, klebten vor Schmerzen halb besinnungslos auf ihren Liegen, während David im Bad über der Schüssel hing und die Schmerzmittel auskotzte, die ohnehin kaum halfen. Wenn sie nicht mehr konnten, motivierte sie der Künstler, der die Idee zu dem Tattoo hatte. "Er hat mich angebrüllt, ich solle nicht so eine kleine Pussy sein und gefälligst durchhalten, er müsse seine Arbeit machen", erzählt Richard grinsend.

Marco erinnert sich kaum noch. "Mein Gehirn hat vor Schmerzen irgendwann abgeschaltet", sagt der 19-Jährige. Er zeigt auf seinem Smartphone Bilder vom Entstehungsprozess: Die Rücken der Jungs sind darauf eine rote Masse aus Farbe, Blut und Lymphflüssigkeit. Für Tom war die Entstehung des Tattoos eine Lebenserfahrung, "das Heftigste, was ich je gemacht hab'".

Abkleben, Vorzeichnen—dann dürfen sich die Jungs wieder bewegen | Foto: Little Swastika/ Psyland25

Nach zwei Tagen mit je acht Stunden unter der Nadel formen die ehemals blanken Rücken der Jungs "The Swastika". Es ist eines der größten Tattoos der Welt.

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Ein gutes Jahr später, Sonntagnachmittag im Herbst 2016. David, Marco und Tom sitzen auf ihrer WG-Couch in Magdeburg und nebeln den Raum mit dickem Rauch aus Joints und einer Bong ein. Um sie herum stapeln sich Graffiti-Dosen und Marker in allen Farben. Wer einen Platz auf der Couch will, muss erstmal Skizzenbücher und Caps in allen möglichen Größen zur Seite schieben. An den Wänden hängen zwischen Kurt Cobain und Bob Marley an jedem freien Fleck selbst bemalte Leinwände und Skizzen, Explosionen aus Formen und Farben. Alles sehr professionell, alles sehr auf LSD. Keiner der Jungs trägt offensichtliche Tattoos. Die Haken der Swastika sind unter ihren dicken Kapuzenpullis versteckt.

David, Marco und Tom kennen sich seit über zehn Jahren, sie waren zusammen auf der Schule, haben im gleichen Fußballverein gekickt. David und Tom teilen sich mit einem anderen Kumpel eine Dachgeschosswohnung nahe des Elbufers. Marco kommt jeden Tag nach der Arbeit vorbei.

So selbstverständlich, wie Mädchen in der zweiten Klasse Herzchen malen, malen die Jungs das, was wir als Hakenkreuz kennen- und hassengelernt haben.

David, 23, dicke, braune Dreadlocks, verkauft Klamotten in einem Streetstyle-Laden. Tom, 22, ebenfalls verwuschelte Dreadlocks, ist Maler. Und Marco, 19, ausnahmsweise keine Dreadlocks, aber mit Hoodie und Basecap im gleichen Stil wie die anderen beiden, arbeitet als Industriemechaniker. Das Sprayen machen sie nur nebenbei—wer die Tags der drei kennt, entdeckt ihre Bilder überall in Magdeburg. Darum heißen Tom, Marco und David auch eigentlich anders als in diesem Text. Sie haben keine Lust, dass die Polizei sie wegen ihrer Bilder drankriegt. Besonders, weil ihr Lieblingsmotiv die Swastika ist.

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In der Wohnung ist sie überall: gemalt, gesprayt, auf Stickern, Leinwänden, Buttons, mit Edding gekritzelt auf herumstehende Flaschen und Werbeprospekte. So selbstverständlich, wie Mädchen in der zweiten Klasse überall Herzchen hinmalen, malen die Jungs das, was wir als Hakenkreuz kennen- und hassengelernt haben.

"Ein Hakenkreuz ist es für mich erst, wenn die Swastika in einem weißen Kreis auf rotem Grund gedruckt wird", sagt Marco. David und Tom nicken. Dass sie Swastikas auch auf ihren Körpern haben wollten, war den Freunden immer klar. David stach sich mit 21 probeweise mit einer geliehenen Tätowiermaschine selbst eine auf den Oberschenkel. "Sah aber scheiße aus", gibt der 23-Jährige grinsend zu.

Acht Stunden pro Tag unter der Nadel | Foto: Little Swastika/ Psyland25

Aber eigentlich war ihnen schon immer klar: wenn ein Swastika-Tattoo, dann von Little Swastika. Ihr Kumpel Robert ließ sich seit Jahren von Little Swastika tätowieren. Robert brachte die die Begeisterung für Swastikas von seinen Besuchen bei dem Künstler zurück nach Magdeburg. Er steckte die Jungs mit der Faszination für das Symbol an—und mit der Faszination für den Künstler.

Little Swastika lebt und arbeitet seit Jahren in der Nähe von Konstanz. Schon mit knapp 20 feierte ihn die internationale Tattooszene für seine Werke, auf den ersten Blick eine Mischung aus tibetischen Mustern, Blackwork und einer Portion Wahnsinn. Für ihn ist der menschliche Körper eine Leinwand, auf der er sich austoben kann. "Kritzel Krazel" nannte Little Swastika mal eine Ausstellung und das beschreibt seine Kunst perfekt: Über seine Tattoos ziehen sich farbige Krakel, Linien, Striche, als ob ein Kind mit Wachsmalstiften auf sein Bilderbuch losgegangen wäre.

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David, Marco und Tom hat das sofort begeistert. "In der Graffiti-Szene gilt: 'Umso sauberer, desto besser' und 'Die Proportionen müssen stimmen'", erzählt Tom. "Diese Vorschriften nerven uns aber. Wir wollen der Farbe einfach ihren Lauf lassen, alles ausprobieren, mit der Farbe spielen wie Kinder", erzählt der 22-Jährige. "Little Swastika macht das beim Tätowieren genauso. Er ist abstrakt, genau wie wir. Das hat uns zu ihm geführt", ergänzt David. Seine Tattoos, die keinen Regeln zu folgen scheinen, erinnern die Jungs an ihre eigenen Bilder. Nur eben auf Haut, statt auf Häuserwänden.

Jeder der Rücken ist ein eigenes Kunstwerk, das keinen Hinweis darauf gibt, dass es nur Teil eines größeren Kunstwerks ist.

Sie verfolgten die Arbeit des Künstlers schon jahrelang über seine Website, seine Bücher, seine Facebookseite. Eines Tages veröffentlichte Little Swastika Entwürfe zu einem Bild über vier Rücken. Sein Plan: die größte tätowierte Swastika der Welt. Eine linksgewinkelte Swastika, nicht die rechtsgewinkelte Form, die Hitler für sich missbrauchte. Jeder der Rücken ein eigenes Kunstwerk, das keinen Hinweis darauf gibt, dass es nur Teil eines größeren Kunstwerks ist. Schwarzer Untergrund, darauf in leuchtendem Grün und Rot ein Zacken, der im Gesamtbild einen Arm der Swastika bildet. Wer genau hinsieht, erkennt in dem grünen Teil ein abstraktes Muster, indem sich vereinzelt kleine Swastikas wiederfinden. Und über dem Zacken wieder Little Swastikas Kritzel Krazel.

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David, Marco und Tom bewarben sich sofort darum, das Tattoo zu bekommen—obwohl ihnen der vierte Mann fehlte. Aber keiner ihrer Freunde war verrückt genug, sich 16 Stunden lang mit kleinen Nadeln Farbe unter die Haut stechen zu lassen und für diese Tortur auch noch 1.200 Euro pro Person zu bezahlen. Little Swastika versprach, sich um den fehlenden Rücken der Swastika zu kümmern.

"Mit Richard war das Liebe auf den ersten Blick", erzählen die Jungs. Der 24-Jährige aus Schweden studiert Hotelmanagement, hat Tattoos an Händen, Armen und Hals und ist meistens bekifft. Auch für Richard ist die Swastika ein Symbol für Hoffnung und Glück, aber noch wichtiger als das Symbol war ihm, Teil eines Kunstprojekts von Little Swastika zu werden. Richard hat sich in Little Swastikas tibetischen Tattoo-Stil verliebt. "Er hat die Tribal-Tattoos aus der Ecke rausgeholt, in die die ganzen Fitnessstudio-Pumper sie gedrängt haben", erzählt Richard.

Sie trafen Little Swastika in einem 4.500-Einwohner-Städtchen im Süden Baden-Württembergs. "Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, dachte ich irgendwie an einen Naturgott, der in einer Höhle im Wald lebt", erinnert sich Richard.

Little Swastika ist 30, schlank, seine Haut ist ist von den vielen Tattooschichten fast schwarz. Wenn er seine dünnen, rostbraunen Dreadlocks offen trägt, reichen sie ihm fast bis zu den Kniekehlen. An seinen Ringfingern fehlen zwei Fingerglieder, er hat sie sich amputieren lassen, die neueste seiner zahlreichen Bodymodifications. "Warum auch nicht", sagt er. "Wir Menschen sind die einzigen Wesen auf dem Planeten, die sich ihre Körper so formen können, wie sie wollen. Ich habe mir Hände geschaffen, wie ich sie will."

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"Die wenigsten Tätowierer begreifen den menschlichen Körper als Ganzes, als Leinwand."

Little Swastika hat sich vor dem Hype der Tattoo-Szene um seine Person tatsächlich in eine Art Höhle verkrochen, und zwar in den Luftkurort Tengen an der Schweizer Grenze. "An den Arsch der Welt", wie Little Swastika seinen Wohnort nennt. Den Pensionisten auf Luftkur entfährt manchmal ein entsetztes Schnaufen, wenn sie Little Swastikas schwarz tätowierte Augäpfel sehen. "Aber wenigstens laufen mir hier nicht ständig Leute in den Laden, die irgendwelchen kleinen Scheiß von mir tätowiert haben wollen."

In seiner Galerie Psyland25 arbeitet er zusammen mit vier weiteren Tätowierern, die alle von ihm das Handwerk erlernt haben, oder gerade dabei sind. Mit ihnen setzt er nur noch Projekte um, die seinem Stil und seinen Visionen entsprechen—vor allem seine riesigen Tattoos über mehrere Menschen. Für seine Bilder über zwei, vier oder sogar zehn Rücken feiert ihn die internationale Tattoo-Presse als Vordenker, Visionär und Ausnahmekünstler. Aber der Visionär will einfach nur seine Ruhe, hält sich von Conventions fern und scheißt auf das Guinness-Buch der Weltrekorde. Er will einfach nur sehen, was möglich ist.

So auch bei "The Swastika". Little Swastika zeichnete alle Rücken vor, dann nahmen er und drei befreundete Tattoo-Künstler sich jeder einen der Jungs vor.

"So ein Bild zu sehen, verändert etwas in dir", sagt Little Swastika mit Blick auf sein Werk. "Alles, was wir bisher unter Tattoos verstehen, geht durch solche Bilder verloren. Schau dir die meisten Tätowierer an. Die sehen in einem Tattoo nur einen Sticker, ein kleines Bild für ein kleines Stück Haut. Die wenigsten begreifen den menschlichen Körper als Ganzes, als Leinwand. Und außer mir hat noch keiner über den einzelnen Menschen hinaus gedacht", sagt der 30-Jährige. Manchmal fragt er sich, ob die Menschen bereit sind für seine Kunst. Und, was die nächste Grenze sein wird, die er überschreiten wird.

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17 Stunden später: Mission completed | Foto: Little Swastika/ Psyland25

Zurück in Magdeburg mussten David, Tom und Marco ihren Müttern, Freunden und Freundinnen einiges erklären. Aber genau das war der Sinn. "Ich hab mir das Tattoo auch aus Protest stechen lassen", sagt Marco. "Ich will mit Leuten über die Geschichte und die Bedeutung der Swastika diskutieren", erklärt der 19-Jährige. Richard aus Schweden hat keine Lust auf Diskussionen. Er selbst sieht die Swastika als Symbol für Hoffnung und Glück, hat aber keine Ambitionen, als Aufklärer aufzutreten. Er will einfach nur Kunst auf seinem Körper. Wenn jemand von seinem Tattoo erfährt und entsetzt fragt, ob er Nazi sei, antwortet er nur: "Educate yourself!"—und lässt die Leute googeln.

Die ältesten Swastika sind mehrere tausend Jahre alt und tauchen in verschieden Kulturen auf der ganzen Welt auf, als Symbol für die Sonne, nehmen Historiker an. Eine weltweit einheitliche Bedeutung des Zeichens gibt es nicht, aber für Hinduisten und Buddhisten ist die Swastika bis heute ein religiöses Glückssymbol (falls sich schonmal jemand gewundert hat, warum der Dalai Lama so oft mit vermeintlichen Hakenkreuzen posiert). Auch in der westlichen Welt war die Swastika beliebt: Coca-Cola nutzte sie in den 1920er Jahren in ihrer Werbung, die Brauerei Carlsberg druckte sie von 1881 bis Anfang des Zweiten Weltkriegs auf ihre Bierflaschen. Kleinstädte, Sportvereine und Firmen hießen schlicht und einfach "Swastika".

Erst nach dem ersten Weltkrieg radikalisierten verschiedene Gruppen das Symbol. Im August 1920 erklärte die NSDAP es offiziell zu ihrem Erkennungszeichen. Ab dann ging es nicht nur für die Menschheit bergab, sondern auch für die Swastika. Als "Hakenkreuz" stand das ehemalige Glückssymbol für 50 Millionen Tote und über sechs Millionen ermordete Juden. Ein unschuldiges Symbol wurde zum Schuldsymbol.

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So weit, so scheiße. Blöd gelaufen für die Swastika. Aber warum kann man das Symbol nicht einfach abhaken, zurücklassen als tragischen Verlierer der Geschichte?

"Ich will mit Leuten über die Geschichte und die Bedeutung der Swastika diskutieren"

"Weil es an sich ein so wundervolles Symbol ist", sagt Marco. "So eine natürliche, intuitive Form. Und diese Symmetrie!" Die Jungs können sich stundenlang über die Swastika unterhalten, wie krass es ist, dass so viele Kulturen das Symbol verwendet haben, ohne voneinander zu wissen. Sie können sie wieder und wieder malen, in endlosen, sich immer wieder fortsetzenden Mustern, fast schon meditativ.

"Das ist gestohlene Kunst", sagt David. "Wenn ich jetzt anfange, Leute zu ermorden und mir dafür das Peacezeichen als mein Erkennungszeichen aussuche, dann würde dieses Symbol, das immer für etwas Gutes stand, auf einmal als etwas Böses gelten. Genauso die Mona Lisa. Seit hunderten von Jahren ist sie für die Menschen etwas Schönes und Positives. Aber selbst die Mona Lisa könnte ich radikalisieren", erklärt er. Nur könne dann eben das Bild nichts dafür. Tom und Marco nicken.

David hat sich mittlerweile in Rage geredet: "Adolf Hitler war einfach ein Scheißmensch und man darf ihm nicht noch einen Dienst erweisen, indem man das Symbol nur so verwendet, wie er es wollte. Er hat es geschafft, dass die Swastika für immer mit rechtsradikalem Scheiß verbunden ist, aber wenn man das hinnimmt und da auch noch mitmacht, dann spielt man ihm in die Hände."

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Zusammen sind die Jungs öfter auf Demos gegen den Magdeburger Pegida-Ableger unterwegs. Auf den Plakaten der Demonstranten wird die Swastika durchgestrichen, zerschlagen oder in den Mistkübel geworfen. "Die ganzen Linken sollten sich lieber dafür einsetzen, dass das Symbol wieder zu seiner positiven Bedeutung zurück findet", sind sich die Jungs einig.

"The Third Dimension", ein älteres Werk von Little Swastika und das größte Tattoo der Welt | Foto: Little Swastika/ Psyland25

Marco, der öfter mal mit Freunden von der Antifa rumhängt, sieht zumindest bei seinen ultra-linken Kumpels keine Chance, sie zu überzeugen. Nach vielen Diskussionen akzeptieren sie seine Meinung zwar, aber selbst wollen sie ihre Haltung nicht ändern. Auch Davids Familie ist von dem Tattoo nach wie vor nicht begeistert. Toms Mutter hingegen schon: Die 46-Jährige ließ sich selbst ein Swastika-Muster tätowieren, mit den Initialen ihrer Söhne.

"Es gibt mittlerweile so viele Leute, die offen Swastika-Tattoos und Symbole tragen. Und auch viel mehr Menschen, die über die Bedeutung des Symbols Bescheid wissen. Da sind wir in den letzten zehn Jahren ein riesigen Schritt weiter gekommen", sagt Little Swastika. Aber wie tief die Vorbehalte trotzdem noch sitzen, zeigte sich, als er verschiedenen Tattoomagazinen die Bilder von "The Swastika" anbot. Obwohl sie sich sonst um seine Werke reißen, hätte sich keiner getraut, eine riesige Swastika abzudrucken. "Das war denen zu risky", sagt Little Swastika.

"Früher haben wir die Swastika nur gemalt, jetzt tragen wir sie auf unseren Körpern", sagt Tom und nimmt den letzten Zug aus der Bong. Vor den Fenstern ist es dunkel geworden, die Jungs packen ihre Dosen ein. Sie wollen langsam los. Die Kunst ruft.

Also—warum tun die sich das an?

Aus Faszination.

Aus Protest.

Für die Kunst.

Für das Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein.

Und vor allem aus unglücklicher Liebe zu einem Symbol, dass es historisch einfach richtig verkackt hat.