Obdachlose haben uns erzählt, was ihre Hunde ihnen bedeuten

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Obdachlose haben uns erzählt, was ihre Hunde ihnen bedeuten

"Ich habe sie von einem Freund. Ich habe sie gesehen und einfach gesagt: 'Das Hündchen gehört mir.'"

Alle Fotos von John Kilar

Skid Row in Los Angeles ist Schätzungen zufolge das Gebiet mit der höchsten Konzentration von Obdachlosen in den USA. Laut der Handelskammer von Los Angeles leben zwischen 8.000 und 11.000 Menschen in dem etwa 50 Häuserblöcke umfassenden Gebiet.

Auch wenn sich schwer sagen lässt, wie viele der obdachlosen Menschen von Skid Row Tiere besitzen, schätzt die Hilfsorganisation Pets of the Homeless, dass landesweit fünf bis zehn Prozent aller Obdachlosen Tierhalter sind. Wenn man ein paar Stunden in Skid Row verbringt, begegnet man zumindest ein paar Tieren (größtenteils Hunden).

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Mehrere Studien haben gezeigt, dass sich Haustiere positiv auf die geistige und körperliche Gesundheit ihrer Besitzer auswirken. Das gilt für alle Menschen, unabhängig von ihrer Wohnsituation. Gerade für obdachlose Jugendliche trifft dieser Umstand jedoch besonders zu.

Ich habe einen Tag in Skid Row verbracht und mit den dort lebenden Menschen über ihre Hunde gesprochen und was sie ihnen bedeuten.

Barry mit seiner Hündin Daisy

VICE: Wie hast du sie bekommen?
Barry: Ich habe sie einem Freund abgekauft. Als ich sie bekam, war sie sehr stark von Milben befallen.

Wie hast du sie wieder gesund bekommen?
Ich habe sie zum Tierarzt gebracht.

Gibt es hier einen Tierarzt in der Nähe?
Nein. Ich habe sie zu einem in Gardena gebracht [etwa 20 Kilometer entfernt].

Mike und seine Hündin Precious

VICE: Wie alt ist sie?
Mike: Acht Monate, ein Terrier. Sie ist gerade schwanger.

Wie lange hast du sie schon?
Seit sie ein Welpe war. Sie kann ganz viele Kunststücke.

Sheri (links) und Billy mit ihren Hunden Mini Me und Billie Jean

VICE: Ist es schwer, sich um Hunde zu kümmern, wenn man hier in Skid Row lebt?
Sheri: Es ist schwer, weil die Leute sie mit allem füttern wollen. Und die Hunde wollen alles fressen, was auf dem Boden liegt. Wir wollen, dass sie ihr Welpenfutter essen, aber die Leute verstehen nicht, warum sie ihnen keinen Menschen-Essen geben sollen. Aber am 16. Ziehen wir in ein Wohnmobil.

Anonym mit seiner Hündin Jazzy

VICE: Wie lange hast du sie schon?
Anonym: Etwa ein Jahr.

Ist es schwer, sich hier in Skid Row um Hunde zu kümmern?
Ne. Sie ist ein guter Hund.

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Lovey und ihre Hündin Puda

VICE: Wie lange hast du sie schon?
Lovey: Erst seit etwa drei Wochen.

Hast du früher schon Hunde gehabt?
Das ist mein erster als Erwachsene.

Warst du nervös, deinen ersten eigenen Hund als Erwachsene zu haben?
Ich hatte solche Angst! Als wäre sie mein Baby. Sie ist mein Baby!

Anonym und ihre Hündin Cha Cha

VICE: Wo hast du sie her?
Anonym: Ich habe sie von einem Freund. Als ich sie sah, habe ich einfach gesagt: "Das Hündchen gehört mir!"

Was kann Cha Cha besonders gut?
Zuhören.

Al und sein Hund Bobby

VICE: Kannst du uns etwa über deinen Hund erzählen?
Al: Er hat ursprünglich einem kleinen Mädchen gehört. Der Vater des Hundes war ein Polizeihund. Er ist dann zu schnell gewachsen. Das kleine Mädchen wollte ihn nicht mehr.