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The Outta My Way, I’m Walking Here Issue

Französische Tabakwarenhändler gehen auf die Barrikaden

Frankreich hat dem Rauchen den Krieg erklärt. Tabakwarenhändler wollen sich wehren.

In Frankreich ist der Zigarettenpreis in den vergangenen zehn Jahren infolge der zunehmend drastischeren Anti-Tabak-Kampagnen der französischen Regierung rapide gestiegen. Vor Kurzem verkündete die französische Gesundheitsministerin Marisol Touraine weitere Maßnahmen, darunter die Einführung „neutraler Verpackungen" ohne Markennamen ab 2016 sowie eine weitere Preiserhöhung ab Januar 2015. Diese Entscheidungen löste unter den französischen Tabakwarenhändlern so große Empörung aus, dass sie landesweite Demonstrationen organisierten. Laut Norbert Chary, dem Vorsitzenden des Regionalverbandes Elsass-Lothringen der Tabakwarenhändler, „werden diese Maßnahmen den Handel mit geschmuggelten und gefälschten Zigaretten noch verschärfen, obgleich jetzt schon 25 Prozent der in Frankreich konsumierten Zigaretten vom Schwarzmarkt stammen". Daher fordern die französischen Tabakhändler ein EU-weites Preismoratorium. „Die Preisunterschiede von Land zu Land sind das Hauptproblem", sagte Chary. „Der Kampf der Regierung gegen den Tabak ist zum Kampf gegen die Tabakwarenhändler geworden. Wir brauchen Prävention und keine Repression. Wir wollen wirkungsvolle Maßnahmen, und solange nichts unternommen wird, werden wir weiter protestieren. Wir handeln mit lizenzierten Produkten—warum wird uns dann das Geschäft schwerer gemacht als andern Händlern?"

Vielleicht deshalb, weil, laut des französischen Instituts für Gesundheitswesen, 2013 landesweit etwa 200 Menschen täglich an den Folgen von Tabakkonsum starben.

Tabakschildfoto von Ludovic Bertron über Flickr (bearbeitet)