Neue Nachbarn: Junge Flüchtlinge aus ganz Europa schreiben für VICE.com

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Neue Nachbarn

Neue Nachbarn: Junge Flüchtlinge aus ganz Europa schreiben für VICE.com

Ein Vorwort.

Laut der Weltflüchtlingsorganisation UNHCR gibt es derzeit weltweit 65,3 Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Von den fast 21,3 Millionen, die davon als Flüchtlinge gelten, ist fast die Hälfte jünger als 18 und nur eine kleiner Teil von ihnen lebt heute in Europa.

Wie Google Trends zeigt, ist das globale Interesse an der europäischen Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr um 65 Prozent zurückgegangen.

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Manche sagen, das "Mitgefühl sei erschöpft" oder die Menschen einfach "übersättigt mit schlechten Nachrichten". Ein Problem ist, denke ich, auch die mediale Berichterstattung. Wir könnten das Schicksal eines jeden der 21,3 Millionen Flüchtlinge nachzeichnen und trotzdem würde das nicht reichen, um etwas zu verändern.

Worte wie Brexit, Mauer und Grenzkontrollen gehören zu unserem Alltagsvokabular. Durch Europa ging in den vergangen Jahren ein Rechtsruck, durch den Fremde immer weniger willkommen wurden. Genau deswegen dürfen wir trotzdem nicht aufgeben. Aber wir müssen unsere Herangehensweise an das Thema überdenken.

Deshalb wollen wir bei VICE die Diskussion weiterführen. Und wir wollen uns auf die Integration konzentrieren. Unsere Büros in ganz Europa haben junge Flüchtlinge gesprochen, die sich bereits eingelebt haben, und sie gebeten, über etwas zu schreiben, das ihnen wichtig ist – egal ob über Liebe, Musik oder Fussball. Wir wollen zeigen, dass diese jungen Menschen genauso wie alle unsere Redakteure und jeder unserer Nachbarn vielfältig sind – und sie sich nicht allein über ihr Dasein als Flüchtlinge definieren.

Das Resultat dieses Projekts: 16 Artikel, die wir heute in Zusammenarbeit mit dem UNHCR in neun Sprachen und elf europäischen Ländern gleichzeitig veröffentlichen. Highlights sind unter anderem "Wie ich als Eritreer die Schulzeit in der Schweiz erlebt habe", "Ein syrischer Flüchtling erzählt vom Feiern mit Österreichern ", "Alle Fettnäpfchen, in die ich seit meiner Ankunft in Grossbritannien getreten bin " und "Wie man Menschen dankt, die einem helfen, sich in Europa zurechtzufinden ".

Vielen Dank an das UNHCR, Olly Osborne, Wiegertje Postma und unsere VICE-Redakteure aus Spanien, Italien, Dänemark, Schweden, Deutschland, Frankreich, Griechenland, den Niederlanden, der Schweiz, Österreich und Grossbritannien für die Hilfe bei der Realisierung dieses Projekts.

Elektra Kotsoni
Editorial Director, EMEA