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Drogenhandel

Die Berliner Polizei findet in Kleintransportern riesige Mengen Marihuana

Waffen, Pillen, Amphetamine, Koks und sehr, sehr, sehr, viel Gras.
Collage: Rebecca Rütten | pixabay

Es ist nie verkehrt, einen kleinen Vorrat anzulegen. Eine Notschokolade oder das obligatorische Päckchen Nudeln mit einem Glas Pesto. Ein Berliner Drogendealer ist mit seinen Vorrats-Vorkehrungen aber offensichtlich über das Ausmaß einer Notration hinausgeschossen.

Wie die Polizei gestern bekanntgab, fanden Ermittler am Mittwoch Drogen im Wert von rund drei Millionen Euro bei einem 27-jährigen Berliner. Sein Vorrat bestand aus 256 Kilo Marihuana, 16 Kilo pulverförmigen Amphetaminen, 5.000 Ecstasy-Pillen, 117 Gramm Kokain und 30 Liter Chemikalien zur Herstellung von Amphetaminen. Was sich anhört wie der Einkaufszettel eines Hollywood-Drogenbarons, versteckte der Mann in zwei Kleintransportern in Berlin-Charlottenburg. Außerdem fand die Polizei noch sechs Pistolen, eine Kalaschnikow und eine Pumpgun.

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Zum Vergleich: Im kompletten Jahr 2016 beschlagnahmte die Polizei Berlin 340 Kilo Marihuana. "Das ist der größte Einzelfund von Marihuana in Berlin seit Jahrzehnten", so Polizeidirektor Olaf Schremm bei der Präsentation des Fundes am Donnerstag.


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Durch einen Tipp ist die Polizei auf den Dealer aufmerksam geworden, Beamte überwachten ihn mehrere Wochen. Seine Bunker-Busse parkte er regelmäßig um, damit Nachbarn nicht misstrauisch werden. Der Mann sitzt seit gestern in Untersuchungshaft, es ist bislang unklar, ob er Komplizen hatte.

Das ist nicht der einzige Riesen-Drogenfund in letzter Zeit. Anfang April entdeckten Mitarbeiter einer Bananenreiferei in Leverkusen eher zufällig weißes Pulver bei einer Warenkontrolle. Die Polizei stellte daraufhin 384 Kilo Koks sicher. Und ebenfalls im April wurde ein Tscheche verurteilt, der 2016 wegen Crystal-Meth-Kurierfahrten im großen Stil aufgeflogen war: 41 Kilo hatte er laut Gericht nach Deutschland transportiert, Drogen im Wert von drei Millionen Euro. Auch aufgeflogen: ein Bauer aus Bad Belzig. Vor etwa einem Jahr fanden Polizisten im Keller des 61-jährigen Landwirts Drogen im Straßenwert von rund 1,5 Mio Euro. Im Einzelnen waren das: 72 Kilo Marihuana, etwa zehn Kilo Amphetamin, 7 Kilo Kokain, 15,5 Kilo Haschisch und 5,7 Kilo Ecstasy-Pillen.

Die Konsequenz? Fünf Jahre Haft für den Bauern. Für den Berliner Großdrogenbesitzer können es mehr werden: Für 86 Kilo gedealtes Marihuana musste ein Wittener Dealer Ende März zwölf Jahre in Haft.

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