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Drogen

Schulschwänzer lässt Marihuana-Plantage seiner Eltern auffliegen

Nicht jedes Drogenproblem in Franken hat mit Crystal Meth zu tun.
Foto: imago | Bild13

Manchmal schreibt das Leben Geschichten, die so krass klingen, dass sie eigentlich aus dem Nachmittagsprogramm deutscher Privatsender stammen müssten. Eine dieser Geschichten, die eben wirklich passiert sind, hat sich diese Woche im unterfränkischen Frammersbach zugetragen.

Mittwochnachmittag im Hinterland Bayerns. Weil ein neunjähriger Junge nicht zur Mittagsbetreuung seiner Schule erschienen war und seine Eltern nicht ans Telefon gingen, fuhr die örtliche Polizei kurzerhand beim Haus der Familie vorbei. Das ernste Gespräch über die schwerwiegenden Folgen wiederholten Schulschwänzens fiel allerdings flach: Die Beamten fanden am abgeschlossenen Haus nicht nur das spielende Kind, sondern auch "zwei mannshohe, blühende Marihuanastauden", wie es in der Polizeimeldung zum Fall heißt. Und weil das noch nicht mal für einen Skandal bei einer ARD-Soap reichen würde, ist die Geschichte natürlich noch lange nicht zu Ende.

Wenig später tauchten die Eltern dann nämlich doch noch auf. Sie waren mit dem Auto einkaufen gefahren, der Vater unter dem Einfluss gleich mehrerer Drogen. Bei dem 51-Jährigen, der sich natürlich auch noch selbst hinters Steuer gesetzt hatte, wurden bei einem Drogentest "verschiedene Betäubungsmittel" festgestellt. Schon das ist ein nicht zu unterschätzender Strafbestand. Doch dann machten sich die Beamten auf die Suche und stießen auf eine regelrechte Marihuana-Plantage: zwei Aufzuchtanlagen mit "31 weiteren Marihuanapflanzen in verschiedenen Größen und Wachstumsstadien" sowie kleinere Mengen anderer, nicht näher benannter Drogen.

Der Familienvater musste noch am selben Tag für einen Bluttest ins Krankenhaus, gegen ihn und seine 45-jährige Frau wurden Strafverfahren eingeleitet. Bei Gras verstehen die Bayern bekanntermaßen keinen Spaß – auch wenn Franken eher für sein Meth-Problem bekannt ist.

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