Wie Paare damit klarkommen, wenn nur einer auf Kink steht
Illustration von Heather Benjamin

FYI.

This story is over 5 years old.

Sex

Wie Paare damit klarkommen, wenn nur einer auf Kink steht

„Der Typ, der gesagt hat, dass er nicht das geringste Interesse an BDSM hat, hat mich damit überrascht, dass er in unserem Keller einen Dungeon gebaut hat, als ich ein paar Tage weg war."

Manchmal stimmen die Interessen eines Paars nicht ganz überein. Einer mag Modelleisenbahnen, während der andere lieber Katzenpullis häkelt. Eine Person arbeitet darauf hin, eine ganze Bergkette zu durchwandern, während es für den perfekten Abend der anderen nur einen großen Teller Frittiertes, ein Tütchen gutes Gras und einen Fast and Furious-Marathon braucht. Das ist auch schön und gut und lässt sich in einer gesunden Langzeitbeziehung auch alles irgendwie regeln. Doch wenn es im Schlafzimmer unterschiedliche Interessen gibt, kann es etwas komplizierter werden. Was macht man, wenn eine Person die Missionarsstellung bevorzugt und selbst recht zahme Manöver wie das von Kanye vehement Abgestrittene als zu krass empfindet—während die andere Person ohne Harnröhrenstimulation, Feeding oder Alien-Eier in Körperöffnungen gar nicht in Fahrt kommen kann?

Anzeige

„Partner haben verschiedene sexuelle Interessen", sagt Dr. Zhana Vrangalova, eine Dozentin an der New York University und Gründerin von The Casual Sex Project, einer Initiative, die Menschen dazu aufruft, ihre Geschichten und Erfahrungen rund um Gelegenheitssex zu teilen. „Wünsche, die mit einem Fetisch zusammenhängen, können sehr stark sein. Leute, die diese Wünsche in einer Langzeitbeziehung nicht erfüllt bekommen, sind unter Umständen unglücklich. Sexuelle Bedürfnisse können einen großen Teil der Persönlichkeit ausmachen."

Nehmen wir zum Beispiel Wendy und Matt, ein Paar, das ich über Reddit kennengelernt habe und das seit 11 Jahren zusammen ist. Wendy mag „einvernehmliche nicht-einvernehmliche" Szenen, wie „erzwungenen" Analsex. Matt mag so etwas nicht. Oder zumindest mochte er es anfangs nicht. Indem die zwei Wendys sexuelle Vorlieben miteinander besprachen, kamen sie auf eine Lösung, die beide zufriedenstellte.

„Ich finde, es ist in der Regel eine gute Sache, offen zu bleiben, wenn man sich einer Sache nicht ganz sicher ist", sagt Vrangalova zu Paaren, die sich schwertun, ihre sexuellen Wünsche zu vereinbaren. „Probiert es aus und findet heraus, was für euch funktioniert." Sie sagt, es könne auch schwieriger werden, die eigenen Fetische anzusprechen, wenn man länger wartet.

„Wenn dein Partner oder deine Partnerin an etwas interessiert ist, das dich völlig anwidert oder das du furchtbar anstößig findest, dann kann deine Antwort natürlich immer noch lauten: ‚Das mach ich nie und nimmer'", sagt die Sex-Therapeutin. Doch Kommunikation ist offensichtlich ein wichtiger Erfolgsfaktor einer jeden langen Beziehung und wirkt sicherlich besser als Heimlichtuerei oder Verdrängung, ob es nun um Sex geht oder etwas Anderes.

Anzeige

Und wenn ein Paar sich bei einem Kink einfach nicht einig wird, kann die Beziehung trotzdem funktionieren. Mallory und Eric, ein Paar, das ich durch die Fetisch-Website FetLife kennengelernt habe, haben ihre Ehe durch Polyamorie zum Funktionieren gebracht, nachdem er an seinem Widerstand gegen ihr Interesse am Sadismus festhielt.

„Wenn ein Partner auf ‚Vanille' steht und der andere auf Kink, kann [eine nicht monogame Beziehung] sehr gut funktionieren", sagt Vrangalova. „Die Leute fürchten sich unter anderem davor, ihre Beziehung zu öffnen, weil sie Angst haben, verlassen zu werden, weil ihr Partner vielleicht jemanden findet, der besser oder attraktiver ist. Wenn es darum geht, dass diese dritte Person dem Partner etwas gibt, was man selbst nicht geben kann, und sich der Hauptpartner dadurch vielleicht weniger bedroht fühlt, kann das eine sehr gesunde und halbwegs sichere Art sein, eine außergewöhnliche Vorliebe außerhalb der Monogamie zu erforschen."

Es passiert selten, jemanden zu finden, dessen Gesellschaft man so sehr genießt, dass man ein paar Jahre oder gleich ein ganzes Leben mit diesem Menschen verbringen will. Um zu erfahren, wie Paare die wahre Liebe mit unterschiedlichen sexuellen Interessen vereinbaren, habe ich mich mit drei Paaren unterhalten, darunter Wendy und Matt sowie Mallory und Eric. (Die Namen wurden geändert, um die Anonymität der Paare zu wahren, und die Interviews sind der Verständlichkeit und Länge halber redigiert.)

Anzeige

Mallory und Eric
Alter: 31 und 32
Seit 15 Jahren zusammen

VICE: Wie habt ihr euch kennengelernt?
Mallory: Wir haben 2000 in der Schule angefangen zu daten, als ich 15 war und er 16. Ich habe mich selbst schon als polyamorös verstanden, bevor wir zusammengekommen sind. Also sagte ich gleich von Anfang an: „Wir können es probieren, aber ich will keine monogame Beziehung." Und er, ein 16-Jähriger, sagte einfach: „Oh, alles klar." Und so haben wir es dann gemacht.

Wie unterscheiden sich eure Kinks?
Eric: Diese Frage setzt voraus, dass ich Kinks habe, und das würde ich abstreiten. Ich bin so vanille, wie man nur sein kann.

Wie äußern sich diese Unterschiede?
Eric: Kurz gesagt genießt sie es, Leuten wehzutun, und ich mag keine Schmerzen.

Mallory: Ich sage den Leuten, dass wir sexuell einfach lächerlich inkompatibel sind für zwei Menschen, die sich eigentlich körperlich zueinander hingezogen fühlen. Mein Coming-out als kinky kam daher, dass ich auf die Uni ging, Internetforen über BDSM las und fasziniert war. Schließlich habe ich mit einer zweiten Person etwas angefangen. Das war mein erster Versuch, zusätzlich zu meiner Beziehung mit Eric eine weitere Beziehung zu führen. Ich war entschlossen, das [mit der Polyamorie] hinzukriegen.

Habt ihr beiden denn einen Weg gefunden, bei eurem eigenen Sex Schmerzen miteinzubauen, oder macht Mallory das einfach mit anderen Partnern?
Eric: Das letzte Mal, als wir das versucht haben, bin ich einfach in schallendes Gelächter ausgebrochen, was die Stimmung ein bisschen ruiniert hat.

Anzeige

Mallory: Wir machen das auf keinen Fall zusammen. Wie gesagt sind wir lächerlich inkompatibel, auch abgesehen von der Sache mit den Schmerzen. Wir haben mit Sex viele Probleme gehabt, weil wir beide wollen, dass die andere Person eher passiv ist und auf uns reagiert. Wenn wir beide versuchen, die sexuelle Energie der anderen Person zu nutzen, dann verträgt sich das nicht miteinander und es entsteht keine [sexuelle] Rückkopplung. Eine Zeit lang hatten wir eine gemeinsame Freundin. Sie hat diesen Rückkopplungseffekt in Gang gebracht und es hat gut funktioniert, aber sie ist auf einen anderen Kontinent gezogen.

MUNCHIES: Dieser BDSM-Food Blog verbindet Fetisch mit Kochen

Wie sieht euer Sexleben denn aktuell aus?
Eric: Ich weiß nicht mehr, welche Definition die Regierung für eine sexlose Ehe herausgegeben hat, aber wir sind nah dran.

Mallory: Wir haben uns schon lange mit unseren unterschiedlichen Vorlieben geplagt. Wir haben versucht, Sex zu haben und Ratgeber zu lesen und daran zu arbeiten. Wenn wir mit [der anderen Frau] Sex hatten, dann lief es wirklich gut. Es war vielleicht nicht kinky, aber wir hatten den Rückkopplungseffekt. Als sie umgezogen ist, mussten wir erst einmal einsehen, dass der Sex einfach nicht so gut funktionierte. Wir haben dann langsam aufgehört, Sex miteinander zu haben, und haben beide inzwischen seit drei Jahren auch zusätzliche Beziehungen.

Ich schätze, viele würden an dieser Stelle fragen: Warum überhaupt zusammen bleiben?
Mallory: Eric und ich haben eine Beziehung, in der Sex noch nie so wichtig war. Wir sind Lebenspartner, und wenn einer von uns etwas mit einer anderen Person anfangen würde, dann wären wir immer noch Lebenspartner. Sex ist nicht der Kern unserer Beziehung. Es ist nicht der Kitt, der uns zusammenhält, oder das, was die Beziehung ausmacht, auch wenn unsere Beziehung eine romantische ist.

Anzeige

Ich denke, wir werden wahrscheinlich weiterhin versuchen, unsere linkische Version von Sex haben, weil das ab und zu doch gute Intimität schafft. Ich denke, wenn man unsere Geschichte Leuten zeigt, die gerade anfangen, mit ihrer Kompatibilität Probleme zu haben, dann könnten sie schnell meinen, dass das bei uns nicht so gut gelaufen ist. Aber wir sind in einer Beziehung, die wir beide wirklich mögen. Für uns funktioniert es und wir sind beide glücklich, dass wir polyamorös sind. Ich finde seine Freundin klasse. Ich bin aus den Niederlanden zurückgekommen und sie hat mir Chocolate Chip Cookies und Cupcakes dagelassen, mit einem Zettel, auf dem stand: „Willkommen zurück, hier sind amerikanische Sachen, um dich wieder in Amerika willkommen zu heißen!"

Eric: Die Leute denken meist, dass eine Beziehung Sex bedeutet und umgekehrt. Ich finde nicht, dass man sich in diese Form pressen muss. Wenn ihr eine Beziehung führen könnt, die nicht sexuell ist, dann ist das spitze für euch.

Wendy und Matt
Alter: 30 und 33
Seit 11 Jahren zusammen

VICE: Wie habt ihr euch kennengelernt?
Wendy: Wir sind uns in der Schule begegnet. Ein paar Jahre lang waren wir nur Freunde, aber Anfang 20 haben wir dann angefangen zu daten. 2007 haben wir geheiratet.

Könnt ihr mir etwas über eure sexuellen Vorlieben verraten?
Wendy: Ich mag es, verbal erniedrigt und gefesselt zu werden, und wenn man mir das Gefühl gibt, dass ich benutzt werde. Ich mag Consensual Non-Consent. Spucken, Ohrfeigen, „erzwungener" Analsex—Zeug in diese Richtung. So bin ich schon, seit ich mich erinnern kann.

Anzeige

Matt: Ich liebe es, meine Frau mit ihren Vorlieben heiß zu machen. Weil sie sexuell unterwürfig ist, genieße ich es durch sie, den dominanten Part einzunehmen, aber das ist mehr so eine Sache der augenblicklichen Stimmung und für mich kein sexuelles Bedürfnis.

Wie war es, als euch klarwurde, dass ihr verschiedene Vorlieben habt? Hattet ihr Angst um eure Beziehung?
Wendy: Ich habe ziemlich gezögert, die ganze Bandbreite meiner Kinks mit ihm zu teilen. Es war mir unangenehm, mich komplett zu öffnen. Ich habe versucht, ein paar Sachen langsam anzusprechen. Ich dachte, ihn würde das alles total antörnen, aber er war anders. Er hat es ein paar Mal versucht, aber es hat nie wirklich geklappt.

Nachdem wir einige Jahre zusammen waren, habe ich einfach alle Karten auf den Tisch gelegt. Ich hatte nicht wirklich Angst, dass die Beziehung sofort in die Brüche gehen würde. Stattdessen habe ich mir eher Sorgen gemacht, dass er meine Wünsche als etwas abtun würde, womit er einfach nichts anfangen kann und das er nicht versteht, und dass ich dann niemals meine Scham und meine verletzten Gefühle überwinden würde. Ich konnte es im nicht einmal ins Gesicht sagen. Ich musste ihm einen Brief schreiben.

Matt: Es gab viele Gespräche, viel Ehrlichkeit und viele Tränen, bevor wir irgendwann auf einen grünen Zweig kamen. Meine Frau hat mir gesagt, dass sie geohrfeigt, erniedrigt und dominiert werden wollte, und das war für mich schwierig und ziemlich überraschend. Es war nicht nur moralisch schwierig für mich, ich hatte auch einfach kein Interesse daran. Wir haben uns der Sache dann langsam angenähert und mit ein wenig Erfahrung habe ich mich da reingefunden.

Anzeige

Matt hat also so eine Art völlige Kehrtwende gemacht und ist von Vanille auf BDSM umgestiegen.
Wendy: Es ist jetzt so anders. Es ist wirklich auf einem Level, von dem ich nie dachte, dass wir es erreichen könnten. Es war, als hätte jemand bei ihm einen Schalter umgelegt und ihn sexuell zu einem völlig anderen Menschen gemacht. Der Typ, der mal gesagt hat, dass er Analsex eklig findet und dass er nicht das geringste Interesse an BDSM und Rollenspielen hat, hat mich sogar damit überrascht, dass er in unserem Keller einen Dungeon gebaut hat, als ich mal ein paar Tage weg war.

Wir sind jetzt auf FetLife angemeldet und haben unsere Beziehung auch ein paar Dreiern geöffnet, was wirklich Spaß gemacht hat. Zusammen BDSM zu erforschen, hat auch der ganzen nicht-monogamen Sache die Tür geöffnet, was wir uns beide wahrscheinlich nie ausgemalt hätten. Aber hier sind wir nun, und es läuft alles wirklich ausgezeichnet.

Welchen Rat würdet ihr einem anderen Paar geben, das sehr ineinander verliebt ist, aber sexuell unterschiedliche Geschmäcker hat?
Wendy: Wartet nicht zu lange damit, mit der Wahrheit herauszurücken. Es wird mit der Zeit auch nicht leichter, darüber zu reden, und am Ende empfindet man es dann einfach als immer seltsamer, es überhaupt anzusprechen. In der Zwischenzeit wird man nur sexuell frustrierter. Seid gewillt, für euren Partner Dinge auszuprobieren—vielleicht entdeckst du ja zu deiner Überraschung, dass du es liebst. Das Wichtigste ist, dass ihr den Willen zur Kommunikation habt.

Anzeige

Mark Michaels und Patricia Johnson
Autor und Autorin von ‚Partners in Passion'
Alter: 56 und 51
Seit 17 Jahren zusammen

VICE: Als ich mit dieser Story anfing, habe ich an euer Buch, Partners in Passion, gedacht, in dem es darum geht, die Liebe zu erhalten und den Sex weiter befriedigend zu gestalten, und eure Ratschläge haben mich neugierig gemacht.
Patricia: Ich denke, unsere Geschichte kann viele wichtige Lektionen vermitteln.

Eure Differenzen sind bei einer Veranstaltung ans Licht gekommen, die ihr zusammen besucht habt, oder?
Patricia: Vor etwa zehn Jahren waren wir übers Wochenende bei einem Event namens Dark Odyssey, einem pansexuellen Erotik-Workshop. Damals waren hauptsächlich Leute aus der BDSM-Community dort. Wir sind hingegangen, um unsere sexuellen Horizonte zu erweitern und uns als Individuen weiterzuentwickeln. Wir hatten solche Angst! Am ersten Abend gab es eine kleine Party mit einer Bühne, auf der ein Glücksrad mit verschiedenen Wörtern und BDSM-Aktivitäten stand. Man musste das Rad drehen und konnte dann die Aktivitäten für zwei Minuten ausprobieren. Ich stand auf, drehte das Rad und starrte einfach die Optionen an. Es gab ein Wort, das mein Gehirn zuerst nicht richtig begreifen wollte. Das Rad drehte sich natürlich, klick klick klick …. und blieb genau auf diesem Wort stehen: Schläge.

Sie [die Sex-Trainerin] fing an, mit dem Handrücken gegen meine Schultern und meine Brust zu schlagen, aber es war mehr wie eine tiefe Erschütterung, die durch meinen Körper ging. Dann verpasste sie mir plötzlich mit dem ganzen Unterarm einen schweren Schlag quer über die Brust. In dem Augenblick wurde ich in eine andere Welt versetzt, die ich mit Worten gar nicht beschreiben kann. Es war ein totaler Aha-Moment.

Mark Michaels: Ich bin zu dem Rad gegangen und es ist auf „Stockschläge" gelandet. Es gab lauter erfahrene BDSM-Praktizierende dort, die gesagt haben: „Oh, jetzt hast du ein Problem." Ich habe meine Hose ausgezogen, mich über den Bock gebeugt und die Frau, die das Ganze demonstriert hat, hat mich nicht besonders hart geschlagen. Schmerzfrei war es aber auch nicht. Für mich war es definitiv keine erotische Erfahrung. Aber ich habe dadurch einen Einblick bekommen, worum es beim Kink geht, denn es hat mich wirklich innerhalb von nur 30 Sekunden in einen anderen Bewusstseinszustand, eine Trance, versetzt. Ich habe dadurch viel besser verstanden, warum die Leute so etwas überhaupt machen. Vorher habe ich es intellektuell verstanden, aber ich hatte nicht das körperliche Wissen.

Du warst also derjenige von euch beiden, der mehr vanille war?
Mark: Ich würde sagen, ich bin der Vanille-Part, auf jeden Fall im Hinblick auf BDSM. Wir kamen also von dem Event zurück und plötzlich mochte Patricia Schläge. Ich bin mit dem Feminismus der 1970er aufgewachsen, und diese ganze Vorstellung, eine Frau zu schlagen, war einfach nicht in Ordnung. Und sie wollte, dass ich sie schlage. Das war ein Hindernis, das sehr, sehr schwer zu überwinden war.

Patricia: Es ist so, dass das mit unserem Tantra-Hintergrund zu tun hat. Tantra ist eine Praktik, es ist ein Erforschen. Und das bedeutet, dass man immer offen für Neues ist. Man kommt nicht einfach mit all seinen Vorlieben auf die Welt. Zumindest ist das unsere Erfahrung.

Was ist Tantra?
Mark: Kurz gesagt ist Tantra eine uralte indische Tradition, die sexuelle Energie als ein Mittel für persönliche und spirituelle Ermächtigung sieht. Im Tantra ist die Praxis eine Art Experiment. Unser Besuch bei Dark Odyssey ist ein Beispiel für diese experimentelle Einstellung—man geht über die Grenzen hinaus und tut etwas, das einem vielleicht nicht so behagt.

Wie hast du dich bemüht, Patricias Kink zu befriedigen?
Mark: Ich habe das Problem auf zwei Arten überwunden. Erstens habe ich mir von Leuten, die sich wirklich mit [BDSM] auskennen, Dinge zeigen lassen. Ich habe Spanking-Stunden und einen Auspeitsch-Workshop besucht, und ein bisschen mit einer Peitsche geübt. Ich musste immer noch meinen mentalen Widerwillen überwinden, und das habe ich geschafft, indem ich mich darauf konzentriert habe, dass es ihr gefällt. Auch wenn ich nicht das Gefühl habe, besonders kinky zu sein, hat mich ihre Erregung doch angesteckt.

Welchen Rat würdet ihr also einem Paar geben, bei dem eine Person auf Vanille steht und die andere auf Kink?
Mark: Einen gemeinsamen Nenner zu finden, ist für viele Menschen eine großartige Lösung. Es ist absolut nicht die einzige, aber es kann gut funktionieren. Wenn die Kommunikation da ist und es den Leuten wichtig ist, die Beziehung zu erhalten oder sie zu öffnen, dann kann das genauso gut funktionieren wie ein gemeinsamer Nenner. Das Wichtigste, das wir den Leuten versuchen zu vermitteln, ist, dass sie ihr Sexleben gemeinsam angehen müssen, ganz gleich, in was für einer Beziehung sie sich befinden.