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Popkultur

Livestream einer Vergewaltigung: Junge Frau bekommt neun Monate Haft

Die 19-Jährige war eigentlich angeklagt wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Entführung und weil sie sexuelles Material, das eine Minderjährige zeigt, verbreitet hatte.
Polizeifotos via Franklin County Sheriff's Office

Es war ein einzigartiger Fall: Die Behörden warfen der 19-jährigen Marina Lonina Vergewaltigung vor, weil sie den Übergriff auf ihre 17-jährige Freundin gefilmt und über die App Periscope live ausgestrahlt hatte. Am Montag hat ein Gericht im US-Staat Ohio sie zu neun Monaten Haft verurteilt, wie der Columbus Dispatch berichtet.

Raymond Gates, 29, vergewaltigte den Teenager vor laufender Handykamera. Er hat sich bereits im Oktober schuldig bekannt und dafür neun Jahre Haft bekommen. Ursprünglich bekam Lonina alle Anzeigen für seine Tat mit ab: Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Entführung. Dazu kam Loninas eigene Tat: die Verbreitung von sexuellem Material, das Minderjährige zeigt. Der bizarre Fall warf die Frage auf, ob die junge Frau sich derselben Verbrechen schuldig gemacht haben konnte wie der ältere, männliche Täter, obwohl sie am eigentlichen Übergriff nicht beteiligt war.

Im Rahmen einer strafmindernden Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft bekannte sich Lonina schließlich der Justizbehinderung schuldig, weil sie die Vergewaltigung nicht gemeldet und auch kein Beweismaterial eingereicht hatte.

Als das Opfer vor Gericht eine Aussage vorlas, bestand die Teenagerin darauf, Lonina habe sie manipuliert und Gates sogar dazu angestachelt, sie zu vergewaltigen. Loninas Verteidiger nannte diese Vorwürfe "Unsinn".

"Ich war zu leichtgläubig, um zu erkennen, wie manipulativ sie eigentlich ist", sagte das inzwischen 18-jährige Opfer.

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