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Video: Polizist hilft Neonazi offenbar, sein Nazi-Tattoo zu verstecken

Eigentlich hätte der Neonazi für das Symbol eine Anzeige bekommen müssen. Doch er durfte unbehelligt auf das Rechtsrock-Festival in Ostritz.
Nahaufnahme des Tattoos
Screenshot aus dem Twittter-Video des Jüdischen Forums

Die erste Nachricht hat noch richtig gute Laune gemacht: Die Bewohner des sächsischen Örtchens Ostritz haben einer ganzes Horde Neonazi, die dort ein Rechtsrock-Festival veranstalteten, das Wochenende versaut, indem sie vorher das gesamte Bier im Ort aufkauften, so dass für die Rechten nichts mehr übrig blieb. Die Vorräte, die die Organisatoren des "Schild und Schwert"-Festival selbst mitgebracht hatten, hatte kurz zuvor die Polizei konfisziert, so dass die Rechtsextremen wirklich gar nichts mehr zu trinken hatten. Sie saßen auf dem Trockenen.

Anzeige

Das war aber leider nicht die einzige Nachricht aus Ostritz. Denn in der Nacht zum Sonntag veröffentlichte das Jüdische Forum dieses Video vom Geschehen:

Was hier zu sehen ist: Ein Polizist, der einem Neonazi hilft, eine Armbinde zurechtzuschieben, mit der er augenscheinlich sein – ziemlich verbotenes – Tattoo von einem Totenkopf in Waffen-SS-Manier verdecken will. Das Tattoo rechts daneben sieht auf den ersten Blick aus wie ein Hakenkreuz, es soll sich aber um eine Odal-Rune handeln - zumindest wird das unter dem Tweet so diskutiert. Links vom Totenkopf zeichnet sich in Rot eine sogenannte Triskele ab.

Eigentlich hätte der Polizist dem Tätowierten für alle drei Tattoos mindestens eine Anzeige geben sollen, denn das Verwenden aller drei Symbole in der Öffentlichkeit ist in Deutschland verboten.

Die Polizei Sachsen hat mittlerweile angekündigt, dem Hinweis "nachzugehen". Trotzdem bleibt ein komischer Nachgeschmack: Warum tritt die Polizei erst in Aktion, nachdem ein Video davon viral geht – und nicht, während sie direkt daneben steht? Und wieso sieht es so aus, als würde der Polizist nicht nur keine Anzeige stellen, sondern sich mit dem Neonazi sogar noch gut verstehen?

Das Wochenende in Ostritz hat also gezeigt: In Sachsen läuft nicht alles schief. Aber vieles leider doch.

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