Kunst

Video: Banksy trollt die wichtigste Kunstausstellung der Welt

Wenn der britische Künstler keine Einladung zur Biennale von Venedig bekommt, lädt er sich eben selbst ein.
Banksy trifft in Venedig auf die Polizei
Screenshot aus dem Instagram-Video "Setting out my stall at the Venice Biennale" | Banksy

Neun Gemälde, auf denen ein fragmentierter Kreuzfahrtdampfer zu sehen ist; ein Sonnenschirm; ein Schild mit der Aufschrift "Venice in Oil"; daneben – mutmaßlich – der Künstler, das Gesicht hinter einer Zeitung versteckt. Jedenfalls so lange, bis zwei Polizisten ihn von seinem Platz wegschicken, weil er offenbar keine Genehmigung für sein Geschäft hat. Was aussieht wie eine alltägliche Szene vom venezianischen Straßenkunstmarkt, könnte der neueste Prank von Banksy sein.

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Am Mittwoch veröffentlichte der vielleicht berühmteste anonyme Künstler unserer Zeit ein Video auf seinem verifizierten Instagram-Account, das ihn mit einem Straßenstand bei der Biennale in Venedig zeigen soll. In der Ausstellung stellen mehrere Länder nationale Künstler und Künstlerinnen in Pavillons oder im Stadtgebiet aus. "Obwohl [die Biennale] das größte und wichtigste Kunstevent der Welt ist, wurde ich noch nie eingeladen", schreibt Banksy unter dem Video. Offenbar ein Grund für den Briten, sich selbst einzuladen. Unerkannt.

Man muss keine Kunst studiert haben, um zu verstehen, warum Banksy ein riesiges Kreuzfahrtschiff gemalt hat, um das touriverseuchte Venedig darzustellen. Bei der Aktion als Ganzes ist es vielleicht ein bisschen komplizierter.

Wie es mit der Kunst so ist, müssen die Zuschauenden selbst entscheiden, was Banksy damit ausdrücken will: Kritisiert er, dass Street Artists in der über 120 Jahre alten Biennale keine Wertschätzung erfahren? Will er zeigen, dass Kunst eine pompöse Inszenierung braucht, um als solche gefeiert zu werden? Oder hat er einfach nur Bock, schnöselige Kunstmenschen zu trollen wie bei seiner Sotheby's-Aktion im vergangenen Oktober, bei der sich ein Banksy-Bild selbst zerstörte, nachdem eine Kunstsammlerin es für über eine Million Euro ersteigert hatte? Vielleicht ist es eine Kombination aus allem. Eins dürfte Banksy aber auch diesmal wieder klar gemacht haben: Um mit Kunst eine Message zu transportieren, braucht man weder ein öffentlich bekanntes Gesicht noch einen Platz bei einer renommierten Kunstschau.

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