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Drogen

Seit Monaten landet Koks an den Stränden der Fidschi-Inseln

An verschiedenen Küstenabschnitten wurden bereits mehr als 100 Drogenpakete angeschwemmt.
Gavin Butler
Melbourne, AU
Symbolfotos || Strand: Flickr | Graeme Churchard | CC BY 2.0 || Kokain: Shutterstock

Über 100 Pakete reinstes Kokain sind im Laufe der vergangenen drei Monate an Fidschis Küsten gelandet. Als erstes waren die Lau-Inseln betroffen. Anfang Juli lagen an einem abgelegenen weißen Sandstrand 31 Pakete mit einem Gesamtgewicht von 40 Kilogramm und einem geschätzten Wert von umgerechnet 12 Millionen Euro. Innerhalb der nächsten zwei Wochen folgten neun weitere und die Serie setzte sich fort.

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In den vergangenen sechs Wochen hinterließen die Gezeiten Dutzende weitere solcher Bündel an den Stränden des Inselstaats. Das Fundgebiet wuchs: Es reicht inzwischen von den Lau-Inseln nach Bua über Taveuni bis Yasawa. Die Polizei vermutet, dass weitere Pakete auf verlassenen abgelegenen Inseln angekommen sind. Sie alle tragen das gleiche Logo: ein Büffel auf grüner Weide.

Aber bislang scheint niemand zu wissen, woher sie kommen.


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Fidschis Polizeichef, Brigadegeneral Sitiveni Qiliho, bestätige vergangene Woche, dass der Fall gemeinsam mit australischen Behörden untersucht werde. Fidschis Marine versucht derweil die Drogenquelle ausfindig zu machen. Bislang beruhten die Ermittlungen vor allem auf ehrlichen Menschen, die die gefundenen Pakete den Behörden übergeben hatten.

Diverse Päckchen waren jedoch nicht mehr ganz unversehrt, als sie den Beamten übergeben wurden, wie The Fiji Times berichtet. Die Polizei rief die Öffentlichkeit dazu auf, verdächtiges Strandgut nicht zu öffnen.

"Wir raten Bürgerinnen und Bürgern dringend davon ab, die Pakete zu öffnen. Es ist gefährlich", sagte Polizeisprecherin Ana Naisoro der Fiji Broadcasting Corporation. "Wie wir bereits erwähnt haben, handelt sich um Kokain in seiner reinsten Form. Wir sorgen uns um Ihre Sicherheit."

Polizeikommissar Qiliho betont, dass die Drogen nie für Fidschi bestimmt gewesen seien. Er glaube, dass sie bereits vor einem Jahr im Meer gelandet sein könnten.

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"Sie wurden für ein anderes Ziel ins Meer geworfen", sagt er. "Wir arbeiten mit unseren australischen Kolleginnen und Kollegen hart daran, den Ort ausfindig zu machen, an dem das passiert sein könnte. (…) Unsere Analysen zeigen, dass da draußen weitere Pakete schwimmen könnten."

Und was halten Fidschis Einwohner von der ganzen Geschichte?

"Die Menschen von Fidschi sind einfach neugierig, wem die Drogen gehören und warum sie in Fidschi gelandet sind", erklärt Akosita Talei, Journalistin der Fiji Broadcasting Corporation VICE in einer E-Mail. "Es ist sehr unheimlich, wenn man bedenkt, wie viele Drogen allein in einem Zeitraum von drei Monaten entdeckt wurden. Die Tatsache, dass sie auf so vielen Inseln angeschwemmt werden, macht es noch unheimlicher. Wie lang sind sie schon hier? Ist das neu oder geht das bereits seit Jahren so? Es wirft einfach so viele Fragen auf."

Wenige Wochen bevor die Päckchen an Fidschis Stränden auftauchten, hatten die Behörden in Tonga ähnlich markierte Pakete sichergestellt. Wenn Qiliho mit seinen Vermutungen richtig liegt, reist das Koks mit der Strömung Hunderte Kilometer durch den Pazifik. In ein oder zwei Monaten könnten die Pakete dann sogar in Australien auftauchen.

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