Die Oberfläche der Sonne in noch nie dagewesene Detailgenauigkeit
Foto: NSO/NSF/AURA
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Neue Bilder: So hochaufgelöst haben wir die Sonne noch nie gesehen

Jeder Knubbel auf diesem Foto ist in Wirklichkeit doppelt so groß wie Deutschland.

Es sieht aus wie ein verschrumpelter Klumpen Gold, aber es ist das detaillierteste Foto der Sonne, das die Menschheit je gesehen hat. Am 29. Januar haben Forschende die bisher höchst aufgelösten Bilder von der Oberfläche unseres Sterns veröffentlicht. Jede der zellähnlichen Strukturen auf den Bildern stellt dabei ein Gebiet der doppelten Größe von Deutschland dar. Ihre Form bekommen die Strukturen durch die Vorgänge innerhalb des Sterns sowie durch das starke solare Magnetfeld.

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Bei den Bildern und Videos handelt es sich um die ersten Aufnahmen des auf Hawaii installierten "Daniel K. Inouye"-Sonnenteleskops. Veröffentlicht wurden sie von der US-amerikanischen Forschungsbehörde National Science Foundation (NSF).

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Das ist die Sonne | Bild: NSO/NSF/AURA

Das Teleskop gehört zur weltweit größten Sternwarte für Sonnenforschung. Es kann Oberflächendetails lokalisieren, die nur knapp 30 Kilometer auseinander liegen und ist damit dreimal so genau wie bisherige Sonnenteleskope. Neben solchen Detailaufnahmen kann es aber auch Weitwinkel-Bilder von der Sonne schießen, die eine 37.000 Kilometer breite Fläche zeigen.

Forschende wollen mit dem Teleskop einige der ältesten Fragen zur Sonne beantworten – zum Beispiel, warum es in der Atmosphäre des Sterns, auch Korona genannt, ungefähr 300 mal so heiß ist wie auf der Oberfläche.

Durch das Sonnenteleskop wird es außerdem möglich sein, Sonnenstürme und Eruptionen zu untersuchen, bei denen geladene Partikel in Richtung Erde schießen. Diese Partikel können Stromnetze und elektronische Geräte stören. Wenn wir solche Vorgänge besser verstehen, können wir potenziell gefährliche Weltraum-Wetterphänomene besser vorhersagen.

"Schon als die National Science Foundation mit dem Bau des Teleskops begann, konnten wir die ersten Bilder kaum erwarten", schreibt France Córdova, die Direktorin der NSF, in einer Pressemitteilung. "Jetzt können wir die Bilder und Videos, die die Sonne so detailreich wie noch nie zeigen, mit der Welt teilen.

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