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Popkultur

Wow, das ist ein großes Wildschwein

Selbst Obelix hätte Schiss.
Drew Schwartz
Brooklyn, US
Screenshot von Facebook aus einem Video von Tu Dong

Wenn es um die Nahrungsaufnahme geht, kann das Tierreich ein erbarmungsloser Ort sein, in dem Krabben Vögel fressen, Alligatoren andere Alligatoren oder Waschbären einen Haufen vergorener Trauben, um dann hackedicht einen Polizeieinsatz zu provozieren. Aber keine noch so kannibalische Szene, kein noch so ausuferndes Saufgelage kann mit dem Anblick dieses kolossalen Keilers mithalten, der vor Kurzem durch den Müll in Hongkong wühlte.

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Facebook-User Tu Dong hat die Aufnahmen des pfundigen Paarhufers vergangene Woche im sozialen Netzwerk hochgeladen und sie verschlägt einem schlicht die Sprache. Nur dem Hund nicht, der aus dem Off ängstlich-erbost winselt, knurrt und bellt. Wer könnte es dem Tier – der hohen Stimmlage nach zu urteilen ein kleines Geschöpf – verdenken. Reicht der mutmaßliche West Highland White Terrier dem unangemeldeten Besuch doch wahrscheinlich nur zum Knie. Wahrscheinlich ist der Kleine aber vor allem eifersüchtig, nicht genau so in der vollen Mülltonne schlemmen zu können. Bei dem üppigen Körper des Keilers wundert man sich schon fast, dass diese dünnen Beinchen das Gewicht überhaupt tragen können.

Aber wie groß ist der Prachtkeiler wirklich? Geschichten wie die von Monster Pig, aka Pigzilla, oder Hogzilla, aka Hogzilla, haben uns neben der Dumpfbackigkeit moderner Jagd vor allem gelehrt, dass mit Schweinemaßen nicht zu spaßen ist. Im schlimmsten Fall klopft National Geographic an, exhumiert das Tier und stellt dich als Aufschneider bloß. Bei VICE gehen wir bei unserer Schweineschätzung also lieber vorsichtig und vor allem fachmännisch vor.

Die einzig wirkliche Vergleichsgröße, die wir in dem Video haben, ist der Kunststoff-Großmüllbehälter, an dem sich Pigzilla II verlustiert. So ein Kunststoff-Großmüllbehälter ist nach europäischem Standard 1,47 Meter hoch. Natürlich wühlt der Keiler hier in Hongkong und nicht etwa Regensburg durch die gut durchgezogenen Essensreste. Zur groben Orientierung sollte das aber reichen. Dann steht Riesen-Pumbaa mit seinen Hinterbeinen noch etwa einen halben Meter von der Tonne entfernt und sein Kopf ragt, obwohl halb in der Tonnen verschwunden, bestimmt noch 30 bis 50 Zentimeter nach oben hinaus. Das macht Pi mal Daumen, alles in allem und überhaupt etwa zwei bis vier Meter Länge, Höhe und Breite.

Auf jeden Fall ist das Tier groß genug, um besser sofort das Weite zu suchen. Und die Kinder der wenige Meter entfernten Grundschule tun ebenfalls gut daran, sich nicht heroisch zwischen Mordskeiler und Tonne zu werfen. Über irgendwelche Vorfälle mit den "anpassungsfähigen Allesfressern" (Wikipedia) ist nichts bekannt. Besorgt ist man natürlich trotzdem.

Die meisten Menschen zeigten allerdings Verständnis für die spontane Schweineparty an der Mülltonne. "Es ist so hungrig", heißt es laut Übersetzungsfunktion in einem Facebook-Kommentar zu dem Video. "In der Tat hat das Wildschwein das Recht auf Leben und Freiheit. Es ist nur hungrig nach Essen."

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