Die Insel, auf der die Bewohner vergessen zu sterben

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Die Insel, auf der die Bewohner vergessen zu sterben

Ein Fotoarchiv gibt uns Aufschluss darüber, wieso auf Ikaria so viele Menschen über 100 leben und warum es ein Drittel der Bewohner weit über die 90 schafft.

Ein Gruppe Frauen genießt in den 60er Jahren den Sommer | Alles Fotos: bereitgestellt von Christos Malachias via ikariamag.gr

Vor ein paar Jahren erzählte mir ein Freund von einer griechischen Insel, deren Bewohner alle richtig alt werden. So hat einer dieser agilen Bewohner gegenüber der New York Times auch schon davon gesprochen, dass man auf Ikaria "vergisst zu sterben". Auf der Insel leben tatsächlich erstaunlich viele Menschen über 100 und ein Drittel der Bewohner schafft es weit über die 90—und das mit perfekter Gesundheit.

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Besagter Freund organisierte uns schließlich einen Platz auf der Fähre nach Ikaria. Nach der Ankunft fragten wir direkt ein paar alte Damen nach dem Geheimnis ihrer Langlebigkeit. "Nicht zu viele Sorgen machen, Rotwein trinken und Honig essen", rieten sie uns. Und genau das taten wir dann auch. Wir campten in der Wildnis, schwammen in wunderschönem Wasser, hatten bei verschiedenen Dorffesten richtig viel Spaß, tranken eine Menge Rotwein und tanzten im Mondschein zusammen mit den Ikariern zu Reggae-Klängen. Jetzt bin ich auch fest davon überzeugt, dass man das alles locker bis ins hohe Alter machen kann.

Die Betreiber von ikariamag.gr—der offiziellen Website von Ikaria—sammeln und veröffentlichen schon länger Fotos der Insel, die aus allen möglichen Jahrzehnten stammen und die die Bewohner einreichen. Christos Malachias ist einer dieser Bewohner und ließ mich sein massives Fotoarchiv durchforsten, das mehr als 60 Jahre zurückgeht. Die Bilder zeigen dabei vor allem, wie seine Familie und Freunde genau den Lifestyle genießen, der die Ikarier so unglaublich alt werden lässt.

Ein Dorffest im August 1968

Ein LKW ist im Jahr 1968 auf dem Weg ins Dorf Lagada, wo man Mariä Himmelfahrt feiert

Zwischen 1938 und 1954 kamen viele linke Vertriebene nach Ikaria, wo man sie in Dörfern wie etwa Christos Raches, Gialiskari, Armenistis oder Nas unterbrachte


Schüler tragen in den frühen 50er Jahren Steine zur Baustelle des Fußballstadions von Agios Kirykos

Ein Taxi vor Agios Kirykos im Jahr 1953

"Zefkin" bedeutet auf Ikaria, dass man mit Essen, Wein und Musik bis in die Morgenstunden durchfeiert

Vor einem Fest zu Ehren der Jungfrau Maria kocht man in Akamatra

Eine Bootsfahrt im Jahr 1946

In den 60er Jahren zog es vor allem viele junge Menschen auf die Insel, die dort dann monatelang zelteten

Bei einer typischen Party auf Ikaria sind vor allem Gesang, Tanzen, Alkohol und gekochte bzw. gebratene Ziege angesagt

Eine Fähre legt in den 80er Jahren vom Hafen des Dorfes Karkinagri ab

Eine alkoholgeschwängerte Ikaria-Sause in den 60er Jahren