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Wie ich die merkwürdigen Geschäftspraktiken bei Amazon ertragen konnte

Die Toilettenkabine diente nicht selten als der Ort, um mal nachzufragen, warum die Emails noch immer nicht beantwortet wurden.
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Weil bei Amazon hauptsächlich Männer angestellt sind, war die Herrentoilette für gewöhnlich ziemlich überfüllt. Ich habe vier Jahre bei Amazon gearbeitet, in einer Phase, in der sich die Mitarbeiterzahl rasant entwickelte.

Obwohl die Firma gerade neue Räumlichkeiten in Seattle bezogen hatte, gab es kaum Platz für alle Angestellten. Genug Schreibtische waren definitiv nicht vorhanden. Doch was noch krasser war: Es gab auch nicht genügend Toiletten für alle.

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Bei Amazon ist die Toilette eine Erweiterung des Büros

Die Toilettenkultur bei Amazon lag generell sehr im Argen. Ich kann natürlich nur für die Herrentoilette sprechen (zwei Urinale, zwei Kabinen). Ich habe jedenfalls mal gelernt, die Toilette als einen Ort zu betrachten, an dem man in Ruhe ein gewisses Geschäft erledigen kann und den man danach wieder verlässt.

Bei Amazon dagegen ist die Toilette eine Erweiterung des Büros. Die Leute reden auf dem Klo über ihre Arbeit, als wären sie in irgendeinem Meetingraum, in dem man halt auch noch pinkeln kann.

Der schrecklichste Moment in meiner Zeit bei Amazon war diese eine Mal, als ich auf der Toilette saß und einer meiner Kollegen, der in der Kabine nebenan saß, mit mir zu reden begann. Er wollte wissen, warum ich noch nicht auf seine sehr dringende Email geantwortet hatte. Ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen und stellte mir vor, er wäre einfach nicht da. Welche Email kann so wichtig sein, dass er nicht fünf Minuten warten konnte, bis ich von der Toilette zurückkam?

Warum es dem Autor bei Amazon trotzdem gefallen hat, lest ihr auf MOTHERBOARD.