FYI.

This story is over 5 years old.

Popkultur

Der Berliner U-Bahn ist jetzt offiziell alles egal

„Is mir egal"; Die BVG hat endlich in einem Musikvideo verpackt, was dem gemeinen Bahnfahrer schon seit Jahren klar war.

Man muss nicht aus Berlin kommen, in Berlin leben oder einfach nur sehr viel in Berlin rumhängen, um zu verstehen: Das Verhältnis zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben und den Hauptstädtern ist kein einfaches. Sich über zu spät kommende Busse, überfüllte Bahnen oder gefühlte Jahrhunderte andauernde Bauarbeiten zu beschweren, ist etwas, das der Durchschnittsbürger im Allgemeinen recht gerne tut, und je mehr Leute auf engstem Raum leben, umso schlimmer wird es eben.

Deswegen kann man die große PR-Offensive der BVG als ebenso mutiges wie schwieriges Unterfangen bezeichnen. „Weil wir euch lieben" bekommt als Slogan schnell etwas Zynisches, wenn man kontinuierlich die Preise erhöht, dem Kunden auf Service-Ebene aber kein Stück entgegenkommt. Mit einem neuen Musikvideo bringen die gelben Engel Berlins nun endlich das auf den Punkt, was sich der kritische Bahn-Nutzer spätestens dann schon gedacht haben dürfte, wenn er mal in eine Diskussion mit einem Fahrkartenkontrolleur verwickelt war: „Is mir egal."

Ein wirklich realistisches Bild von den Zuständen im Berliner Nahverkehr wird in dem Video zwar nicht gezeigt, irgendwie sind die Versuche, ebenso hip, urban und wild zu wirken, wie es dem gemeinen Berliner gerne nachgesagt wird, aber auch süß. Vielleicht sollte man zukünftig wirklich mal YouTube-Star Kazim Akboga durch die Abteile schicken, wenn die Stimmung wegen Verspätung und Überfüllung mal wieder so richtig am Boden ist. Bis dahin: nur weiter so, BVG. Ohne euch ginge ja auch nichts. #weilwireuchbrauchen