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Popkultur

Andreas Khol ist jetzt schon der Bundespräsident des Internets

Die ÖVP schickt Khol ins Rennen um das Amt des Bundespräsidenten. Egal, was passiert, das Internet hat er schon gewonnen.

Screenshot via YouTube

Gestern Abend wurde bekannt gegeben, dass die ÖVP den 74-jährigen Andreas „rote Gfrieser" Khol als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten aufstellt. Mit einem offensichtlich sehr kurzfristig produzierten Video (immerhin trug er bei der Pressekonferenz noch die selbe Krawatte), in dem das Charisma von Khol besonders gut zur Geltung kommt, erklärt er uns, warum ihn irgendjemand, der kein Pensionist ist, wählen sollte. Bundesparteiobmann Mitterlehner sieht im Alter Khols übrigens kein Problem. Heute im Ö1-Morgenjournal zieht er einen schönen Vergleich: „Mick Jagger ist auch 72 Jahre alt und hat noch keine Diskussion über sein Alter gehört und tritt immer noch auf."

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Khol wusste offenbar selbst bis vor kurzem nicht, was ihm und Österreich blüht. Und wer kennt das nicht aus dem eigenen Leben? Plötzlich ruft Reinhold Mitterlehner an und schon kandidiert man als Bundespräsident. So schnell kann man oft gar nicht schauen. Auch zum Reservieren der Domain khol2016.at blieb in dem ganzen Stress keine Zeit mehr. Gibt man die Domain ein, wird man auf die Bürgerinitiative für gleichgeschlechtliche Ehe weitergeleitet, was Khol, der in Zusammenhang mit der Homo-Ehe einmal von einem „Anschlag auf Ehe und Familie" gesprochen hat, sicherlich besonders freut.

In Kombination mit seiner ausdrucksstarken Botschaft („I mog des Land, i mog de Leit") und schlagkräftigen Argumenten („10 Jahre lang war ich ehrenamtlicher Seniorenvertreter") steht seiner Karriere als Bundesmeme nichts mehr im Weg—denn zumindest das Internet hat er schon gewonnen.

Manche glauben, eine Ähnlichkeit zu Gollum zu erkennen—zugegeben, die Videoeinstellung mit dem Siegelring ist merkwürdig. Andere sehen in ihm Pepe The Frog oder einfach nur einen gruseligen, alten Mann. Und wieder einmal können wir nur sagen: Danke für alles, Internet.

Aufgedeckt: Der Kameramann hinter dem — Matthias Lang (@mlang1994)10. Januar 2016

Eh klar. Dass Andreas Khol noch nie öffentlich das Frauenwahlrecht in Frage gestellt hat, lobt wieder niemand. — Michel Reimon (@michelreimon)10. Januar 2016

Khol sagte einmal: „Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit." Ob sich Khol gegen den #BundesBussiBären und Mörtel Lugner, der dieses Jahr angeblich wieder antreten will, durchsetzen kann, ebenso.

Verena auf Twitter: @verenabgnr