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Analoges Alterlaa

Am 13 Juni eröffnet Zara Pfeifers Ausstellung „Du, meine konkrete Utopie“ im Atelier de Koekkoek. Da solltet ihr unbedingt hin.

Alle Fotos von Zara Pfeifer

VICE und Fotografen sind seit dem ersten Tag soo—also das, was man damit meint, wenn man Zeigefinger und Mittelfinger kreuzt, weil die Beschreibung „untrennbar verbunden“ einfach nicht ausreicht. Weil wir es hassen, dieselben Fotos wie alle anderen zu verwenden, haben wir unsere Freunde mit Kameras losgeschickt … Wartet, haben wir euch das nicht schon einmal erzählt?

Daniel Gebhart de Koekkoek hat eine unregelmäßige Ausstellungsserie gestartet, für die er unterschiedlichste Fotografen in sein Atelier einlädt. Dieses Mal ist Zara Pfeifer dran, deren Ausstellung Du, meine konkrete Utopie am Freitag, den 13. Juni in Daniels Atelier eröffnet. Sie hat sich auf eine fotografische Reise nach Alterlaa—dem glücklichsten Ort der Welt und einem Paradies für alle nur denkbaren Clubs—begeben. Zur Einstimmung hat Daniel der Fotografin für uns ein paar Fragen gestellt.

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VICE: Hi Zara, ich freu mich schon wahnsinnig auf deine Ausstellung! Wie kam es, dass du in Alterlaa fotografiert hast?
Zara Pfeifer: Ich habe Architektur studiert und beschäftige mich gerne mit Großwohnsiedlungen aus der Nachkriegszeit. Ich mag, mit welchem Optimismus diese Siedlungen gebaut wurden. Alterlaa hat mich deswegen so interessiert, weil ich immer gehört habe, dass die Leute dort sehr glücklich sind und die Siedlung gut funktioniert. Ich wollte wissen, ob das stimmt, wieso das so ist und inwieweit die Architektur und Planung dabei eine Rolle spielt.

Was hast du dabei rausgefunden?
Ich bin offenen und stolzen Bewohnern begegnet, die sich mit dem Wohnpark identifizieren.  Oft wurde mir die gut ausgebaute Infrastruktur oder das Schwimmbad auf dem Dach als Grund für die Wohnzufriedenheit genannt.  „Ich hab alles da.“
Die Anlage ist allgemein gut in Schuss gehalten, es gibt auch eine 24h-Hausbetreuung für die Bewohner, das Wohnpark  TV, regelmäßige Veranstaltungen, das ist lebendig.
Mich haben von Anfang an besonders die Gemeinschaftsräume fasziniert, die im Inneren der Gebäude liegen, abgeschnitten vom Tageslicht. Es sind Räume, die der Architekt den Bewohnern unmöbliert übergeben hatte—derzeit werden sie von 32 Clubs genutzt. Mit dem Eintritt in den Foto- und Videoclub begann ich meine Reise durch den Theater-, Bridge-, Modellbau-, oder Gymnastikclub, den Sportschützenverein, Schlechtwetterspielplatz, etc.

Was werden wir davon zu sehen bekommen?
Meine analogen Farbfotografien eröffnen neue Einblicke in die Alltags- und Freizeitkultur Alterlaas. Sie zeigen die Nutzung der innenliegenden Gemeinschaftsräume und die Bewohner darin. Ich war acht Monate lang regelmäßig vor Ort, oft habe ich keine Fotos gemacht, sondern einfach nur Zeit dort verbracht, um dann ein möglichst sensibles und authentisches Bild wiedergeben zu können. Somit gehen meine Fotos über übliche Architekturfotografie hinaus.

Siehst du dich eigentlich mehr als Fotografin oder Architektin?
60 Prozent Fotografin, 40 Architektin. Ich mag beides und das eine ist gut für’s andere.