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Diese Interviews haben wir 2014 geführt

Interviews sind etwas vom Spannendsten, das man im Journalismus tun kann. Also haben wir 2014 einige geführt. Mit Leuten, die man normalerweise nicht kennenlernen würde.

Wir haben uns nicht nur über unsere besten Interviews, sondern über noch viel mehr Highlights aus 2014 Gedanken gemacht: #BestOf2014

Interviews sind etwas vom Spannendsten, das man im Journalismus tun kann. Man lernt Menschen kennen, von denen man nie geglaubt hätte, dass man sie je kennenlernt, hört Dinge, von denen man gehofft hat, sie nie zu hören oder Ansichten, über die man so nie nachgedacht hat. Man lacht mit jemandem, der seine verrückte Lebensgeschichte erzählt, hört sich an, wie jemand sagt, dass der Holocaust vielleicht nicht stattgefunden hat oder übergibt sich innerlich, wenn ein Mann schildert, wie uns weshalb er seine eigene Hüfte gegessen hat. Wir haben dieses Jahr viele spannende Menschen getroffen, teilweise waren wir die ersten und/oder einzigen, denen ein Interview gelang.

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10. Wie Wahnsinnig ist die Europäische Aktion?

Die Europäische Aktion fordert unter anderem den Anschluss Österreichs an Deutschland, ihr Symbol ist das Kruckenkreuz, das Symbol des Austrofaschismus, ihr Gründer ein bekannter Holocaustleugner. Die Mitglieder dürfen keine Interviews geben, weil es in Österreich, Deutschland und der Schweiz strafbar ist, einige ihrer Ansichten zu verbreiten. Dr. Hans Berger hat es trotzdem getan. Es ist das einzige Interview mit einem offiziellen Vertreter der Europäischen Aktion und wird vermutlich auch das einzige bleiben. Gegen Dr. Berger wird aufgrund der Aussagen, die er bei diesem Interview gemacht hat, wegen Wiederbetätigung ermittelt.

9. Ein Interview mit dem Schwarzfahrer

Zu jeder Großstadt gehört ein U-Bahn-Netz unweigerlich auch Menschen, die versuchen, das System auszutricksen. Einer dieser Menschen nennt sich—Überraschung!—Schwarzfahrer, hat seit 20 Jahren für kein Ticket mehr bezahlt und schafft es sogar, damit Geld zu verdienen. Wie er das macht, hat er uns in einem Interview erzählt.

8. Die jungen Freiheitlichen zeigen uns, wie echte Frauen auszusehen haben

Wenn alle Medien über ein Plakat schreiben, das unbeschreiblich daneben und lächerlich ist, dann amüsieren auch wir uns über das Plakat, gehen dann aber noch einen Schritt weiter: Noch spannender als das Offensichtliche, ist das, was dahintersteckt. Als der RFJ Burgenland also geschrieben hat, dass echte Frauen keinen Bart haben, haben wir das Gehirn hinter dem Plakat gefragt, wie echte Frauen denn auszusehen haben.

7. Alexander Wengshoel hat uns erzählt, wie es war, seine eigene Hüfte zu essen

Ja, Alexander Wengshoel hat seine eigene Hüfte gekocht und gegessen. Was vollkommen wahnsinnig klingt und auch ein bisschen ist, klingt aber irgendwo auch nachvollziehbar, wenn man Alexander zuhört, weshalb er es getan hat. Und das haben wir gemacht.

6. Interview mit einem Pädophilen

Dafür, dass ein Mensch pädophil ist, darf er nicht verurteilt werden. Dafür entscheidet er sich nämlich genauso bewusst, wie jeder andere Mensch sich aussucht, wen er anziehend findet. Wir haben uns mit einem pädophilen jungen Mann getroffen, mit ihm über seine Neigung gesprochen und darüber, wie es sich anfühlt, ständig Angst haben zu müssen, es könnte jemand erfahren, in welche Menschen man sich verliebt.

5. Wie an der Grenze Europas Menschen sterben

Die spanische Exklave Melilla im Norden von Afrika ist mittlerweile für ihre grobe Grenzschutzpolizei berüchtigt. Eines der beeindruckendsten Fotos dieses Jahres hat der Fotofraf José Palazón dort gemacht. Während Flüchtlinge stundenlang auf dem riesigen Zaun festsitzen, der sie von der EU trennt, spielen darunter Menschen Golf. Wir haben mit der Wiener Künstlerin Tanja Boukal, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in Melilla war, über das Foto und die Hintergründe gesprochen.

4. Achtung, Dino-Aids!

Zweimal im Monat ziehen sich ein Haufen Jungs wie Mädchen und Mädchen wie verrücktere Mädchen an und feiern am Karlsplatz bei Rhinoplasty im Club U. Wir haben uns mit den Rhinoplasty Hosts Andreas Reiter, Bernd Eischeid und Marius Valente zusammengesetzt und sie uns ein bisschen was über Verkleidungskonventionen als Frau und Mann, langweilige Coolness und schmusende Hetero-Männer erzählen lassen.

3. Wiener Originale: Gerry Geiger

In unserer Reihe Wiener Originalestellen wir die Wiener vor, die ihr wahrscheinlich schon hunderte Male gesehen habt, aber deren Geschichte ihr nie kanntet. Diese Menschen stellen wir euch nun vor. Wer schon einmal am Gürtel war, kennt Gerry Geiger. Hanna war mit Gerry etwas Trinken und hat ihm zugehört, als er von seinem Leben als Obdachloser erzählt hat, von Krebs, Rausch und dem Gürtel.

2. Unter dem Banner des IS

Jakob hat sich im September nach langem Hin und Her mit einem österreichischen IS-Sympathisanten und einem seiner Brüder getroffen. Abdulmalik wohnt am Bodensee und hat, wie auch viele seiner muslimischen Altersgenossen, ein anderes Bild vom IS als das, was in den Medien abgebildet wird.

1. „Ein Hexenprozess ist fairer gewesen"—Ein Interview mit Josef S.

„Sie haben dadurch, dass Sie Josef besuchen können, ohne dass ihm das auf die Besuchszeit angerechnet wird, einige Leute zum Staunen gebracht. Hut ab!" Das schrieb Josefs Anwalt kurz vor dem Interview, das Hanna mit ihm in der Justizanstalt Josefstadt führte. Kein anderes Medium hatte das davor geschafft. Die stundenlangen Telefonate, Warteschleifen, E-Mails und zahllosen Schwierigkeiten zahlten sich aus: Das Interview mit Josef S. hat nicht nur spannende Einblicke in den Fall selbst gebracht, sondern auch in die österreichische Justiz und Exekutive.

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