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Geburtsdatum: 21. September 1966 in Donezk
Reinvermögen: 9,6 Milliarden Euro*Werdegang und Geschäftsbeziehungen:
Rinat Achmetow stammt aus bescheidenen Verhältnissen und ist jetzt der Besitzer von Londons teuerster Penthouse-Wohnung (Wert: 155 Million Euro). Seine Mutter war eine einfache Verkäuferin und sein Vater ein Minenarbeiter. Die Beiden waren muslimische Tataren, eine ethnische Minderheit in der Ukraine.Der medienscheue Multimilliardär begann mit der Anhäufung seines Reichtums während den frühen 90er-Jahren, als es noch keine wirklichen Gesetze gab und die Unternehmer eifrig damit beschäftigt waren, aus den Ruinen der ehemaligen Sowjetunion eine neue Finanzordnung zu schaffen. Trotz der Ellenbogen-Gangsterkultur von damals, behauptet Achmetow, dass er nur durch sein glückliches Händchen zu Geld kam. „Meine erste Million habe ich mit dem Kohle- und Koks-Handel verdient und dann in Anlagen investiert, die niemand wollte. Ich ging ein Risiko ein, das sich schließlich auszahlte", sagte er den ukrainischen Medien.Es wird allerdings auch behauptet, dass der Durchbruch des Oligarchen mit einem Vorfall im Jahr 1995 zusammenhängt, bei dem sein Mentor Akhat Bragin zusammen mit sechs seiner Bodyguards bei einem mysteriösen Bombenanschlag getötet wurde. 2005 wurde der Donezker Polizeichef Viacheslav Synenko für den Mord an Bragin verurteilt. Er gestand die Tat und die Zusammenarbeit mit einer rivalisierenden Mafia-Bande. Im Gefängnis beteuerte der Gesetzeshüter allerdings seine Unschuld. Angeblich fiel Achmetow dadurch das riesiges Finanzimperium seines toten Geschäftspartners und vermeintlichen Gangsters in die Hände. Dazu gehörte auch die Fußballmannschaft Schachtjor Donezk. Der Stahl- und Kohle-Magnat ließ für die Fußball-Europameisterschaft 2012 auch das Stadion der Stadt renovieren.
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Vor dem Ausbruch der Ukrainekrise war Achmetow der unangefochtene König der Ostukraine. Er hatte in der lukrativen Bergbauindustrie der Region die Fäden in der Hand und dominierte die politische Welt durch seine Verbindungen zu Janukowitschs Partei der Regionen. Da sich seine Komplizen jetzt bedeckt halten müssen oder sich in Russland verstecken und seine Vermittlungsversuche zwischen den Separatisten und der östlichen Regierung gescheitert sind, lebt der Oligarch selbst im Exil in Kiew. Seine Geschäftsinteressen sind bedroht und Freunde in der Hauptstadt sind rar gesät.Am Anfang der Krise forderte Achmetow „Ruhe" und einen „Kompromiss." Hinter den Kulissen führte er mit den Anführern der Separatisten-Bewegung Verhandlungen, um die Unruhen zu beenden. Das Scheitern der Gespräche auf dem Weg zur Präsidentschaftswahl zwangen den ehemals mächtigsten Mann von Donezk dazu, aus seiner Hochburg zu fliehen. Zusätzlich wurde sein Luxus-Anwesen am Stadtrand von bewaffneten Männern und Separatisten umstellt.Nachdem er vertrieben wurde, schlug sich der Kohle-Magnat der Ostukraine mit seinem Geld ganz auf Kiews Seite und forderte eine vereinte Ukraine. Er bezichtigte die Separatisten sogar eines „Genozids" im Krisengebiet. Achmetow gab zwar noch sehr viel Geld für mehr als 2000 Tonnen Hilfsmittel für die von den Kämpfen betroffenen Menschen aus, aber seine Finanzierung der ukrainischen Militäroperationen wurden plötzlich eingestellt.
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Geburtsdatum: 2. Mai 1965 in Dnipropetrowsk
Reinvermögen: 392 Millionen Euro**Werdegang und Geschäftsbeziehungen:
Multimillionär und Gas-Tycoon Dmytro Firtasch besitzt in London, in der Nähe von Harrods, ein Grundstück, ausgestattet mit Schwimmbad und jeder Menge Luxusautos. Der protzige Lebensstil des Oligarchen-der laut Berichten auch Beziehungen zu Semion Moglivech pflegt, ein mit Diamanten handelnder, russischer Mafiosi auf der Most Wanted-Liste des FBI; unterscheidet sich allerdings deutlich von seinen Anfängen. In jungen Jahren ging er noch auf ein Eisenbahn-Technikum und lernte, wie man Kohle in einen Kessel schaufelt und eine Dampflok fährt.Wie die meisten Männer seiner Generation leistete Firtasch danach seinen Wehrdienst ab und fand dann eine Anstellung als Feuerwehrmann. Als die Sowjetunion jedoch zusammenbrach, gab der junge Geschäftsmann seine gefährliche Karriere im Feuer-Business auf und widmete sich den neuen Möglichkeiten als Zwischenhändler.Vom Hotel Rossija in Moskau aus handelte er mit allen möglichen Dingen, von Bettlaken bis hin zu Trockenobst. Mit 24 machte er ein hunderttausende Euro schweres Geschäft, als er in Usbekistan Trockenmilch und Konserven gegen Baumwolle eintauschte. Doch schon bald mauserte sich der fleißige, junge Geschäftsmann vom einfachen Warenhändler zu einer Schlüsselfigur der länderübergreifenden Erdgasversorgung. Nach der Jahrtausendwende übernahm Firtasch urplötzlich die Leitung des fragwürdigen Unternehmens Eural Trans Gas. Man vermutete, dass es sich dabei um eine Strohfirma des vom Staat kontrollierten, russischen Gas-Riesen Gazprom handelte. Das damals in Ungarn ansässige Unternehmen unterzeichnete bereits 24 Stunden nach Gründung einen Vertrag, der es zum Zwischenhändler des Transports von Erdgas im Wert von knapp 785 Millionen Euro von Turkmenistan in die Ukraine machte.
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Nur gut zwei Wochen nach dem Sturz von Janukowytsch wurde der Gas-Oligarch in Österreich aufgrund eines FBI-Haftbefehls festgenommen. Dorthin ist er geflohen, als die pro-russische Regierung zu bröckeln begann. Laut dem US-Justizministerium (DoJ) ist die Anklage im Bezug auf Bestechung und Verschwörung bei einem indischen Titan-Geschäft das Ergebnis einer achtjährigen Ermittlung. Die Verhaftung fand kurz vor der illegalen Volksabstimmung zur Abspaltung der Halbinsel Krim statt. Diese Abstimmung veranlasste die USA und die EU dazu, Sanktionen gegen 30 russische und pro-russische Geschäftsmänner zu erlassen. Trotzdem behauptet das DoJ, dass die Festnahme Firtaschs „nichts mit den aktuellen Geschehnissen in der Ukraine zu tun hat."
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Geburtsdatum: 16. Februar 1963 in Dnipropetrowsk
Reinvermögen: 1,3 Milliarden Euro*Werdegang und Geschäftsbeziehungen:
Wegen seiner frappierenden Ähnlichkeit zum Hauptcharakter eines sowjetischen Zeichentrickfilms über einen Zirkuslöwen, wurde dem jüdischen Oligarchen Kolomojskyj der Spitzname Bonifatius gegeben. Dazu ist er noch Mitbegründer und Hauptteilhaber der ukrainischen PrivatBank, die viel in die Ölindustrie investiert hat.Der Öl- und Bank-Tycoon unterhielt lange Zeit eine Quasi-Privatarmee zur Durchsetzung seiner zwielichtigen Abmachungen und hält in seinem Privatbüro angeblich Haie als Haustiere. Er ist bekannt für seine rauen Geschäftsmethoden. Kurz nach der Jahrtausendwende handelten sich Kolomojskyj und sein Geschäftspartner (und weiterer Mitbegründer der PrivatBank) Gennadiy Bogolyubovden Ruf als Gangster ein.Schuld daran waren eine Reihe von feindlichen Übernahmen, die den Beiden auch den Spitznamen „The Raiders" einbrachte. Möglich gemacht wurden diese geschäftlichen Schachzüge allerdings nicht nur durch taktisches Kalkül, sondern auch durch körperliche Gewalt. Laut Forbes halfen bezahlte Schläger mit Baseballschlägern, Eisenstangen, Kettensägen und Gummigeschossen dem Oligarchen-Duo bei der Übernahme eines Stahlwerks. Zu den anderen fragwürdigen Methoden des Teams zählen gefälschte Gerichtsbeschlüsse, Bestechung von Richtern und brutales Vorgehen beim Auswechseln von Vorstandsmitgliedern.
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Kolomojskyj beschreibt sich selbst als „eingeschworenen Europäer" und sein Kampf gegen Moskau beschränkt sich nicht nur auf Worte. Mit seiner Privatarmee und der Finanzierung von sogenannten Freiwilligen-Bataillons hat der jüdische Milliardär nicht nur jegliche pro-russische Stimmung in seiner Stadt mit eiserner Faust zerschmettert, er hat auch die Rekrutierung und Bewaffnung von tausenden jungen Patrioten für eine vereinte Ukraine bezahlt. Dazu gehört auch das mindestens 2000 Mann starke Bataillon Dnipro.Der Öl-Oligarch gründete vor Kurzem einen neuen Fernsehsender namens Ukraine Today, um damit der russischen Propaganda entgegenwirken zu können. Zusätzlich setzte er ein Kopfgeld von 10.000 Dollar auf gefangene pro-russische Aktivisten und eine Belohnung von 1500 Dollar für jedes beschlagnahmte AK-47-Sturmgewehr aus. Kolomojskyj hat außerdem angekündigt, einen knapp 2000 Kilometer langen Elektrozaun entlang der ukrainisch-russischen Grenze zu errichten. Dieser Plan muss jedoch erst noch in die Tat umgesetzt werden.In einem Land, in dem Geld und Politik Hand in Hand gehen, handelt der raubeinige Oligarch wohl kaum aus reiner Nächstenliebe. Die PrivatBank schwächelt bereits seit längerem und das Geld, das vom Internationalen Währungsfond und der Weltbank in die ukrainische Wirtschaft gepumpt wird, kommt ihm dabei gerade recht. Die Kredite sind in der Tat abhängig von der Stabilisierung des Landes und einem Ausbleiben der Einflussnahme Russlands. Durch seine Armee von treuen Gefolgsleuten kann Kolomojskyj auch ziemlich viel Druck auf die Regierung in Kiew ausüben. Die steht sowieso tief in seiner Schuld: Seine Finanzspritzen für die Kriegsbemühungen der Ukraine werden auf sage und schreibe 8 Millionen Euro im Monat geschätzt.Fazit: Kolomojskyj hat seine neue Berufung als Warlord gefunden.*Reinvermögen laut der Echtzeit-Milliardärs-Skala von Forbes zum Zeitpunkt, an dem der Artikel geschrieben wurde**Reinvermögen laut Forbes