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Der billigste Weg, um jemanden zu exekutieren

Die Todesstrafe wird den Vereinigten Staaten zu teuer, aber mal ehrlich, warum greift man nicht einfach auf eine billigere Lösung zurück?

Die Amerikaner lieben drei Dinge ganz besonders: gewalttätigen Sport, riesige Burger und die Exekution von Gefangenen. Allein im letzten Jahr wurden 43 Häftlinge hingerichtet, damit steht Amerika in den Statistiken gleich hinter China, Iran, Irak und Saudi-Arabien. Die Todesspritze war dabei das beliebteste Werkzeug für die Todesstrafe. Aber es wird immer teurer, sie zu benutzen. Die Exekution mittels Giftspritze findet normalerweise in drei Schritten statt: Der Häftling wird ruhig gestellt und dann paralysiert, bevor man ihm Kaliumchlorid injiziert, damit er einen Herzstillstand erleidet. 2009 kostete eine Dosis die Haftanstalt 168,03 US$, wegen des kostengünstigen und mittlerweile (dank einiger weichherziger Richter) verbotenen Beruhigungsmittels Thiopental. Der Ersatzstoff Pentobarbital kostet 861,60 US$ pro Anwendung und erhöht die Kosten einer Exekution auf 1.2086,86 US$ pro Person. Einige sparsame Staaten wie Texas überlegen derzeit, ob sie die Todesstrafe vielleicht abschaffen wollen. Aber mal ehrlich, warum greift man nicht einfach auf eine billigere Lösung zurück?

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Der elektrische Stuhl

Kosten: die Anschaffungskosten betragen einmalig 265.000 US$ für den Stuhl, aber pro Exekution fallen nur 217,25 US$ pro Gefangenem an. Das beinhaltet die 150 US$ für den Scharfrichter und die Kosten für nicht wiederverwendbare Materialien, wie etwa Rasierschaum und Rasierklingen, die für die Kahlrasur des Kopfes verwendet werden und den laugengetränkten Schwamm, der den Kontakt zwischen der Haube und dem Schädel herstellt. Außerdem enthalten: eine Creme um Verbrennungen zu vermeiden, die Ledermaske fürs Gesicht und Windeln, um austretende Körperflüssigkeiten aufzufangen und zu verbergen. Staaten, für die es in Frage kommt: Alabama, Florida, Kentucky, South Carolina, Tennessee und Virginia.

Erschießungskommando

Kosten: Der letzte Gefangene, der durch ein Erschießungskommando starb, war 2010 Ronnie Lee Gardner. Dies kostete den Staat Utah 165.000 US$. Das meiste davon ging für Personalkosten drauf, aber selbst das benötigte Material—ein Stuhl zum Fesseln, seinen Overall, die Maske und fünf Winchester Gewehre für das freiwillige Erschießungskommando—bezifferte sich auf 25.000 US$. Zuzüglich 861,60 US$, um ihn ruhig zu stellen. Staaten, für die es in Frage kommt: Utah.

Ein Schuss, ein Treffer

Kosten: Warum braucht man überhaupt ein verdammtes Erschießungskommando? Bis die Ausführung der Todesstrafe vorübergehend in der Mongolei gestoppt wurde, benutze der Scharfrichter einen .38er Revolver und zielte direkt ins Genick. Die Waffe kostet ungefähr 575 US$. Selbst die Sturmgewehre, die China und Taiwan benutzen, kosten nur 539 US$, aber in Taiwan wird der Gefangene vorm Erschießen am Hirnstamm betäubt, was natürlich die Kosten erhöht. In den meisten asiatischen Ländern kostet Pentobarbital circa 337 US$, was zu einem Preis von 876 US$ pro Exekution führt. In Taiwan gehört es zum guten Stil, wenn Gefangene sich das Trinkgeld für den Scharfrichter, zwischen 500 und 1000 Taiwan Dollar, am Bein befestigen (wenn man Wikipedia Glauben schenken kann). Das senkt natürlich die Gesamtkosten auf 861 bis 846 US$. Länder, für die es in Frage kommt: China, Taiwan, Vietnam, Weißrussland, Libanon, Kuba, Grenada, Nordkorea und Indonesien.

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Steinigen

Kosten: Der Gefangene wird bis zur Hüfte in einem Sandkasten eingebuddelt, wenn er ein Mann ist, bei Frauen bis zur Brust. Normalerweise werden die Steine von Beamten geworfen, aber bei bestimmten Straftaten darf das ganze Dorf mitmachen (z.B. bei Hexerei, Ehebruch oder Vergewaltigung). Die Steine müssen klein genug sein, damit der Gefangene für zehn bis zwanzig Minuten am Leben bleibt. Es werden dafür mindestens 20 Kilo Steine benötigt, der Preis dafür ist ungefähr 8 US$. Oder du sammelst einfach die Steine vom letzten Mal auf. Zusammen mit dem Sandkasten, kommt die Exekution auf Gesamtkosten von 144 US$. Nichts geht über die Sparsamkeit von Steinen. Länder, für die das in Frage kommt: Afghanistan, Nigeria, Iran, Pakistan, Sudan, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Erhängen

Kosten: Dies ist eine der kostengünstigsten Formen der Todesstrafe, der Spottpreis für einen ordentlichen Galgen liegt bei 99 US$. Der Preis für das Seil „hängt“ von der Qualität ab, aber für ein gutes solltest du ungefähr 120 US$ ausgeben. Für wen das in Frage kommt: New Hampshire und Washington, Afghanistan, Iran, Irak, Japan, Mongolei, Malaysia, Pakistan, die Palästinische Autonomiebehörde, Libanon, Jemen, Ägypten, Indien, Burma, Singapur, Sri Lanka, Simbabwe, Südkorea, Malawi, Liberia und den Chad.

Kreuzigung

Kosten: Der billigste Weg jemanden hinzurichten, ist, ihn an einen Stamm zu binden und seine Hände fest zu nageln. Dann lässt man einfach die Zeit und die Schwerkraft das Übrige tun, bis die Lungen des Gefangenen kollabieren. Die Kosten für eine Sperrholzplatte und vier 15-Zentimeter Nägel summiert sich auf 43,28 US$. Damit ist es die billigste Form der Exekution. Für wen das in Frage kommt: Sudan und Saudi-Arabien.

Guillotine

Kosten: Eine Guillotine kostet ungefähr 1.200 US$, Holz und Werkzeug mit eingerechnet. Dazu kommen ein paar Dollar mehr, wenn du sie mit etwas Farbe, einem Kissen und einem Auffangkorb pimpem willst. Hier lernst du, wie man selbst eine baut. 1996 schlug Doug Teper, ein Abgeordneter aus Georgia, vor, den elektrischen Stuhl durch französische Guillotinen zu ersetzten. Es ist schwer dagegen zu argumentieren–das Köpfen ist schmerzlos, lässt die Organe des Kriminellen intakt und diese können somit als Spenderorgane benutzt werden. Alternativ könnte man natürlich auch einfach aufhören, Menschen umzubringen. Wo das in Frage kommt: Nirgendwo, selbst Frankreich hat 1981 damit aufgehört.  
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