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Sex

Der VICE Wrong Boner Blog

Hosenzelte, die eigentlich nicht sein sollten. Heute mit Hitze und dem etwas anderen Blasen.

There sure is a difference between "blow is your job" and "blowjob is yours".

Ein "Blow" hat viele Gesichter – und im Idealfall bleibt keines davon trocken. Egal, in welcher Form man den Blow kennt – ob nun als Hobby oder -job, als Depp'sches Drogen-Biopic oder als verdächtig aufgeblasenes Fotopixel in Antonionis Blow-up, als verkehrten Jointstummel-Kuss, als Kosewort für Koks oder als sexy Antithese zu "suck", obwohl er gleichzeitig dasselbe ist –, der Blow macht immer Spaß und lässt keinen kalt. Außerdem funktioniert er sogar auf Deutsch ganz hervorragend und ist auch der Name einer Blaskapelle, nämlich des Musikvereins Gebirgsklänge St. Blasen. Wenn das mal nicht nach einem Wrong Boner klingt! (Anmerkung: Weitere Erwähnungen des Musikvereins Gebirgsklänge St. Blasen habe ich an dieser Stelle entfernt, weil dieser keinen Spaß bei Namenswitzen versteht. Als jemand, der selbst Lust heißt und dafür auch schon von Martin Blumenau verarscht wurde, weil er es für ein peinliches, nicht des Fact-Checkings wertes Pseudonym hielt, verstehe ich das nur zu gut, auch wenn in meinem Fall mehr Reibung zu mehr Hornhaut und nicht zu mehr Blasen geführt hat. Und ich meine natürlich Blasen wie in BRANDblasen, liebes St. Blasen!)

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Ja, der Blow ist toll und immer für einen Schenkelklopfer gut. Ein Freund von mir, der noch dazu Vater von drei Kindern ist, erzählte mir vor kurzem, dass seine Kleinste ihm beim Abholen aus dem Kindergarten unabsichtlich in die Eier gestikuliert hatte und daraufhin hilfsbereit fragte: "Soll ich blasen?", weil sie nichts von der triebstillenden, aber alles über die aua-heilende Wirkung des Wortes wusste. Im falschen Kindergarten kommt man für sowas schnell ins Gefängnis (oder im richtigen? Hm, schwierig …), in diesem Fall aber erntete mein Freund nur Gekicher. Auch das kann der richtig eingesetzte Blow, denn: Blow ist Schabernack! Tätowiert euch das ins Augenweiß! Wem das für die ersten Absätze zu viel pubertäre Penisschlacht ist, der kann sich JETZT wieder entspannen: Alles das habe ich nur geschrieben, um die Art von Blow, die als nächstes kommt, so widerwärtig wie möglich aussehen zu lassen. Und um zu testen, ob ich als ironischer Fun-Porn-Texter taugen würde. Tue ich nicht. Gut. Und jetzt weiter.

BACKGROUND

Zwei Dinge mag ich bei Hitze ganz besonders wenig. Erstens, wenn es verbrannt riecht, weil ich mal gehört habe, dass es sich dabei auch um die sensorische Begleiterscheinung eines Schlaganfalls handeln könnte und ich vor Schlaganfällen im Sommer einfach mehr Angst habe als im Winter, wenn zumindest das Gehirn keine Blasen mehr schlägt und man in eine coole Kryostase verfällt, anstatt wie eine Bratwurst im Öl zu zucken. (Vielleicht hat diese Angst auch irgendwie mit meinen Juden-Genen zu tun, die bei Verbranntem immer gleich die Shoa-Konditionierung abfahren.)

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Und zweitens mag ich es absolut kein Bisschen, wenn es bläst. (Was vielleicht auch mit den Juden-Genen zu tun hat, weil bei Gebläse unsre verbrannten Verwandten auch noch wild in der Gegend verstreut und somit unauffindbar werden, was für Begräbnisse und Gedenkfeiern äußerst ungut ist.) Genau genommen hasse ich das Gebläse sogar. Auch, wenn ich schnell so stark schwitze, wie Louis CK nach einer Stunde Stand-up, bin ich doch eine Diva, wenn es um direkten Luftzug geht: Gegenüber einem Ventilator fühle ich mich wie der Frosch im Mixer, nur dass meine Klingen aus Luft und mein Froschpüree aus Erkältungsschleim besteht. So toll es auch ist, einen geblasen zu bekommen, so furchtbar ist es für mich, einfach nur angeblasen zu werden. Das einzige, das da bei mir anschwillt, ist meine Stirnader.

BONER

Genau diese angestaute Aggression gegenüber jeder einzelnen Windmaschine oder Klimaanlage ist es vermutlich auch, die in mir den Wunsch reifen ließ, all den dauergekühlten Wenigschwitzern mit voller Wucht in den schlackernden Schlund zu blasen, bis ihre Wangen wie gut gefüllte Staubsaugerbeutel aufgehen. Und bevor die besonders Unterforderten jetzt darüber nachdenken, wie sie daraus am besten ein First World Problems-Meme basteln, lasst mich euch sagen: Die Dritte Welt wird leider auch nicht besser, indem ich mehr oder weniger schwitze. Was die Erste Welt angeht, bin ich mir hingegen ziemlich sicher, dass Videos wie dieses ihr nur helfen kann:

Dass es sich dabei ausgerechnet um Frauen handeln muss und einen das Ganze auch noch ein bisschen geil macht, ist eigentlich mehr Kür als Pflicht. Nach dem Motto: Aua-Heilung und Triebstillung auf einmal, eben. Weil Blasen einfach alles kann. Besonders, wenn es sich mal auf andere richtet. Mahalo!