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Oculus Rift und die Sehbehinderung kann kommen

3D direkt am Kopf und immersiver als Klippenspringen. Was bringt der Stirnkasten und werden die Spiele brauchbar sein?

Bild VICE Media

Oculus Rift ist kein schlechtes Sequel zu Pacific Rim—auch wenn es danach klingen mag—, sondern ein Augen und Ohren umfassendes Headset für immersives 3D-Videospielen der nächsten Generation, Gott sei ihr gnädig. Der an den Kopf geschnallte Doppelbildschirm hat einen Durchmesser von gut 17 Zentimeter und folgt genau deinen Kopfbewegungen in den darin entsprechend animierten Projektionen. Also, wer 3D-Brillen prinzipiell unangenehm findet, darf jetzt direkt kotzen gehen. Wir sehen uns aber trotzdem das eigenartig vertraut anmutende Oculus Rift etwas genauer an, sowie die damit kompatiblen Spiele. Die ersten Kaufversionen des Geräts kommen bald auf den Markt und wir sind ziemlich gespannt.

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Natürlich hätte ich heute auch von Microsofts firmenideologisch nicht so standhaften Last-Minute-Marketing-Änderungen an der Xbox One erzählen können (wusstet ihr eigentlich, dass es in den Anfangsstadien tatsächlich ein Konzept für einen Controller gab, der im Raum des Spielers Level-entsprechende Düfte und Gerüche ausstoßen hätte können!) oder vom allgemeinen Kampf der Konsolen und wie PlayStation samt ihrer Vita mich immer mehr für sich gewinnt, aber hier sind meine Tech-News, Basta.

Seit der Präsentation des Prototypen von Oculus Rift auf der E3 in 2012 wurden mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne 2,5 Millionen Dollar geschnorrt und mittlerweile sieht man schon Beta-Tester, Redakteure und bärtige Technikschlampen auf der ganzen Welt den Gaming-Stirnschrank ausprobieren. Sogar du oder ich könnten auf der Seite der Erzeugerfirma Oculus VR um einen Entwickler-Selbstbaukasten des Oculus Rifts anfragen, wenn ich dem ganzen Spaß nicht überaus skeptisch gegenüber stehen würde.

Ich hatte wirklich nie den Wunsch, mir meinen Acer-Bildschirm oder den Panasonic-Fernseher an den Kopf zu binden. Und abgesehen davon, dass man mit dem Ding aussieht wie ein kompletter Vollidiot, habe ich bei solchen Teilen tatsächlich Angst vor einer bleibenden Sehbehinderung. Mir ist egal, ob ich dabei wie ein quengelnder Opa klinge. Auch das Oculus Rift ist letztlich Retro, dessen Design einem das Wort "Cyberspace" zurück in die Erinnerung ruft beziehungsweise diesen kantigen Megasonnenbrillen für Senioren mit grauem Star ähnelt.

Wir können uns aber definitiv auf ein paar nette, von Windows, OS X und Linux unterstützte Spiele freuen wie zum Beispiel: Zombies on the Holodeck, Second Life, Team Fortress 2, Titanfall (!), Minecraft, Castlevania: Lords of Shadow 2, Doom 4 (da John Carmack, Schöpfer von Commander Keen, Wolfenstein, Doom und Quake, auch einer der Hauptunterstützer und technischen Berater des Oculus Rift ist) und natürlich, wie erst kürzlich bekannt gegeben, wird auch Half Life 2 unterstützt vom tragbaren, interaktiven Hirnkino.

(Das erinnert mich übrigens an Mind of Freeman, falls ihr Machinima-Fans seid oder Leute, die einem echt verdammt witzigen Typen zuhören wollen, wie er extemporiert einen endlosen inneren Monolog von Gordon Freeman spricht, während er das ganze erste Half Life durchspielt.)

Vielleicht sollte man nicht unbedingt der Granny das netzhautschmelzende 3D-Gewitter umschnallen, aber der hier scheint es wenigstens echt zu gefallen. Man hört aber schon vielerseits bei Testern, dass Schwindelgefühle und Übelkeit keine Seltenheit sind, gerade bei LAG-Problemen und manchen, schnellen Spielen. Das wird niemanden aufhalten und, ehrlich gesagt, ein bisschen möchte ich es ja selber auch ausprobieren. Also los, zurück in die Zukunft!

Josef auf Twitter: @theZeffo