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Sport

It's still real to me, damn it! Die VICE Wrestling-Kolumne

Diesmal mit einer Vorschau auf den ROCK'N'ROLL WRESTLING BASH!

Wrestling ist die eine Sache. Aber Wrestling live zu sehen ist etwas, das Menschen von Vernunft befreien, gegen Verschwörungstheorien abhärten und für immer in Dadaisten verwandeln kann. Oh, und es hilft dabei, diesen lästigen Tick loszuwerden, den manche "Augenzwinkern" und andere "Postmoderne" nennen und der im Grunde genommen immer damit zu tun hat, dass man sich endlos viel schlauer vorkommt, als alles, was jemals existiert hat, weil man alle Folgen der Simpsons zehnmal im Fernsehen gesehen hat.

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Und weil am 21. September endlich der Rock'n'Roll Wrestling Bash nach Wien kommt und ihr natürlich alle in der Arena dabei sein solltet, wenn sich maskulin maskierte Punk-Luchadores mit Mikrofonen und offenen Fäusten verdreschen und fesche Trash-Metaller üble Moonsaults auf eure Gehörknöchelchen verüben, habe ich hier natürlich den Trailer (und hier natürlich den Link zum Event auf Facebook) für euch:

Von offizieller Seite heißt es übrigens, The Rock n Roll Wrestling Bash hafte nicht für Sach-, Körper- und/oder geistige Schäden und man solle sich bitte auch darüber im Klaren sein, dass u.a.: - Deine Klamotten blutverschmiert sein könnten.
- Du als Vegetarier durchaus ein Stück Fleisch abkriegen kannst.
- Deine Freundin plötzlich nackt im Backstage-Raum sitzt.

Was mich als I-Tüpfel-Reiter ("Auf I-Tüpfeln kann man nicht reiten!") hier am meisten verursacht, ist das Fehlen des Konjunktivs im letzten Satz. Nur, damit wir uns richtig verstehen, liebe Wrestle-Metaler und Metalo-Wrestler: Meine Freundin bleibt sicherheitshalber zuhause. Wenn sie dann trotzdem nackt bei euch im Backstageraum auftaucht, könnt ihr bei der nächsten Show neben Wrestling, Trash und Metal auch Zaubertricks mit den Mix aufnehmen.

Bis dahin nehme ich aber auch gerne mit dem Wahnsinn Vorlieb, den das testosterongeladene Publikum nur wenige Millimeter hinter dem Ringrand verströmt. Immerhin verspricht diese Veranstaltung alles das zu werden, was Leute meiner Generation und geografischen Ausrichtung an den Punk-Events der Incredibly Strange Wrestling League im San Francisco der Neunzigerjahre verpassen mussten.

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Das Plakat zur Trash-O-Calypse 2012 sieht außerdem ganz so aus, als könnte es bei Hobo with a Shotgun irgendwo im Hintergrund hängen und bevor ihr jetzt ernsthaft die Frage stellt, ob das eine gute oder schlechte Sache ist, lasse ich kurzerhand facepalmend die Bilder sprechen. Beziehungsweise das eine Bild.

Für alle, die Wrestling auch mal auf Reizentzug und ohne Bewegtbild erleben wollen, hat der Pickerl-Gigant Panini sogar ein Comicheft parat, das die Galactic Trash Wrestling Alliance mit Pinselstrichen begleitet. Tusche statt Tuscher, quasi. Hier könnt ihr es kaufen. Und so viel also dazu. Nächstes Mal erkläre ich euch dann im Detail, warum Live-Wrestling die Menschheit im Sinne des kategorischen Imperativs nur zu einer besseren, aufgeklärteren Spezies machen kann. Mit Punkten und Argumenten und so. Und ja, das ist mein Ernst. Mahalo!

FOTOS (C): MARC VON MARTIAL, KÖLN


MACHO-MUGSHOTS UND REUDIGES RASSLING:

Mugshots Matches, Teil 4: Big Daddy Cool Diesel

Aka Big Sexy aka Vinnie Vegas aka The Grand Wizard of Oz aka Kevin Nash. Dieser Mann ist der einzig wahre Bodyguard des Wrestling und der Grund, warum man ab 50 nur noch wie ein Bauarbeiter reden und dabei stets ein Weinglas schwenken sollte.

Mugshot Matches, Teil 3: Ric The Nature Boy Flair

Swagmeister und "Mic King" Ric Flair ist nicht nur das Vorbild für Will Ferrells Ashley Schaeffer in Eastbound and Down, er

rockt auch definitiv in allen Farben - und das schon seit sowas wie 30 Jahren. Hier erfahrt ihr die Antwort auf die ewige Frage, ob man besser mit Würde oder mit Federboa altert.

Mugshot Matches, Teil 2: Jeff "Pardy" Hardy

Manche Kämpfe sind nicht ganz einfach. Schwarze gegen Weiße, ich gegen das Bedürfnis, jeden Tag ein halbes Nutella-Glas leer zu löffeln oder Wrestler gegen ihre "inneren Dämonen". Einen ebensolchen hat auch der gute Jeff Hardy immer wieder niederzuprügeln.