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Drogen

Neben den Geranien und Stiefmütterchen sechs Cannabis-Pflanzen

In Uruguay steht die Legalisierung von Gras kurz bevor. Schon mal darüber nachgedacht, was ein solcher Beschluss für die Schweiz bedeuten würde?

Foto: Revista Cánamo

Stell dir vor, du könntest auf deinem Balkon Cannabis pflanzen und wärst in einem "Marihuana-Club", mit dem du zusätzliche gut 100 Stück vom grünen Glück anbauen könntest. Besser als Twerking mit Miley und Bieber zusammen, nicht wahr? In Uruguay ist genau das mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit bald Alltag. Die Legalisierung von Marihuana steht kurz bevor.

Foto: Mike Herbst

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Die Rechtslage ums Kiffen ist in der Schweiz so eine Sache. Die Vorstösse, Referenden und Initiativen (oder wie diese politischen Gefässe alle heissen) in den vergangenen Jahren haben wohl noch jeden noch so unbekifften Schweizer verwirrt zurückgelassen. Ich bin deshalb jetzt einfach mal so nett und lasse meine recherchierten Erkenntnisse hier die Runde machen, wie einen gut gedrehten Joint. Voilà: In der Schweiz läuft der Anbau, Konsum und Handel von Marihuana unter dem Betäubungsmittel-Gesetz und ist illegal. Anzeigen und Strafverfahren gibt's aber seit letztem Jahr nur noch ab einer Menge von 10 Gramm, ansonsten musst du einfach damit rechnen, dein Taschengeld abgeben zu müssen.

Foto: flickr

Doch es geht auch anders: Als erstes Land der Welt wird Uruguay den Anbau und Verkauf von Marihuana vielleicht bald legalisieren. Und das wirklich Praktische daran: Auch in den Apotheken soll's den grünen Samt dann zu kaufen geben! Du kannst dir bis zu sechs Pflanzen auf den Balkon stellen (stellt man die überhaupt nach draussen?). Wer das Gruppen-Feeling bevorzugt, kann einem Club beitreten und gemeinsam bis zu 99 Canabis-Pflanzen ziehen. Mir fällt gerade der bahnbrechende Song "Because I got high" von Afroman ein und jetzt will ich sofort nach Urugay ziehen, du auch?

Foto: Mirko Humbert

Nicht so voreilig. Machen wir erstmal ein Gedankenexperiment. Schweizer Bünzli-Alltag feat. Weed oder Hasch:

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Du könntest deine gesammelten Einkaufs-Punkte mit jedweden Kundenkarten aller Grossverteiler gegen fertig gebaute Joints, statt günstigeren Besteck-Sets eintauschen.
Du würdest in der Apotheke keine Baldrian-Tabletten mehr erhalten, sondern kriegst regionales Marihuana empfohlen. Gegen einen kleinen Aufpreis rollt dir die Apothekerin den Stengel zum Glück gleich vor Ort.
Bahntickets würden einen neuen Aufdruck erhalten mit dem Hinweis, dass das Papier als Filter benutzt werden kann.
De-Eskalation mit Joints statt Wasserwerfern: In der Ausbildung zum Polizisten würde das neue Modul "Drehen statt Durchdrehen" eingeführt.
Als teambildende Massnahmen würdest du nicht mehr drei Tage ins Gspürsch-mi-Land fahren, sondern mit deinen Arbeitskollegen in einen Kreis sitzen und einen Joint zirkulieren lassen.
Auf dem Markt gäbe es neben regionalen Karotten und Fenchel auch Regionales aus den Cannabis-Gärten.
Die Kids, welche für ihre Klassenfahrten Geld sammeln, würden keine dieser hässlichen, selbstbemalten Karten mehr verkaufen, sondern dir gegen einen Fünfliber einen Joint bauen.
An den Promotionsständen in den Feinschmecker-Läden kannst du nicht mehr bloss billigen Käse aus dem Sanktnimmerleinsland probieren, sondern auch das neueste Dope.
Am Gymnasium gäbe es das Freifach "Kunstvoll Joints bauen" oder "Biologie der Cannabis-Pflanze".
Ferienangebote auf dem Ponyhof weichen den Ferien auf der Hanf-Plantage.

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Ok, ok, … es macht offensichtlich wirklich Sinn, nach Uruguay auszuwandern. Achtung: Du musst dich aber zuerst einbürgern lassen, sonst gilt das neue Gesetz für dich leider nicht.

Und nun folgen unsere Vorschläge für dieses Wochenende:

Am Donnerstag solltet ihr ins Karrussel in Zürich gehen. Dort ist You-Tube Night. Alle Anwesenden dürfen ihre Lieblingsclips vorstellen.

Freitag ist Basel angesagt. In der Hinterhof Bar wird unter anderem der Hamburger David August spielen.

Am Samstag ist das Landesmuseum angesagt. Dort ist Landesmusik angesagt. Eintritt ist frei. Euch erwarten Endo Anaconda& Schifer Schafer (Stiller Has) Kellerkind und Kutti MC.

Und Sonntag solltet ihr euch ein Stück Fleisch bei Mutti abholen. Oder euch darüber informieren, wie man am schnellsten die uruguayische Staatsbürgerschaft erhält.