Nach den Anschlägen in Paris am vergangenen Wochenende herrscht eine Art „So zeige ich meine Trauer richtig"-Wettkampf in sozialen Medien. Darf man „Je suis Paris" schreiben, wenn man davor nicht aktiv und für alle sichtbar um die Menschen getrauert hat, die täglich in weiter entfernten Teilen der Welt durch Terroranschläge ums Leben kommen? Ist man ein Heuchler, wenn Dinge einen mehr betreffen, weil sie der eigenen Lebensrealität nicht nur räumlich näher sind? Die Geschehnisse überfordern, wahrscheinlich uns alle. Irgendwas will man sagen, irgendwie seine Betroffenheit deutlich machen und vielen bleibt dann doch nicht mehr, als ihr Profilfoto per Facebook-Funktion in die Farben der französischen Flagge zu tauchen.
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