FYI.

This story is over 5 years old.

News

Ein paranoider Schuldirektor warnt vor Sex mit muslimischen Männern

Ein deutschen Pädagoge fordert, Mädchen ab 12 Jahren so aufzuklären, dass sie sich nicht auf sexuelles Abenteuer mit „oft attraktiven muslimischen Männern" einlassen.

Foto: imago | Manngold

Lehrer können ziemlich fies sein. Das weiß jeder, der mal versucht hat, um eine bessere Note zu feilschen oder wegen irgendwelcher Nichtigkeiten nachsitzen musste. Jürgen Mannke, Schuldirektor des Goethe-Gymnasiums in Weißenfels und ausgebildeter Deutsch- und Geschichtslehrer, hat es nun allerdings mit nur einem Text geschafft, eine ganz neue Stufe von „unsympathischer Pädagoge" zu erklimmen.

In der offiziellen Verbandszeitschrift des Philologenverbands Sachsen-Anhalt, bei dem Mannke Vorsitzender ist, veröffentlichte er einen Artikel, der mit „Eine Immigranteninvasion überschwappt Deutschland" bereits ziemlich eindeutig anfängt—und auch genau so weitergeht. Besonders interessant: der Part, in dem sich der Pädagoge tiefergehende Gedanken zum sexuellen Wohlbefinden von deutschen Teenagermädchen macht.

Wie unter anderem die taz berichtet, wirft er die Frage auf, wie „wir unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen."

Was so schlimm an oberflächlichen sexuellen Abenteuern mit „oft attraktiven" Männern ist? Viele der Flüchtlinge kämen „ohne ihre Familien oder Frauen und sicher nicht immer mit den ehrlichsten Absichten." Achso.

Wenig überraschend wurde der Text, in dem laut taz auch jede Menge anderer Unsinn zu lesen war, nicht gerade positiv aufgenommen. In einem skurril anmutenden Rechtfertigungsversuch erklärte Mannke dem MDR, es sei „auf keinen Fall meine Absicht gewesen, ein rechtes Spektrum zu bedienen. Das liegt mir völlig fern".

Trotzdem habe er, wie er der Mitteldeutschen Zeitung sagte, sich „vor 1989" den Mund nicht verbieten lassen und würde es auch jetzt nicht tun. Deswegen scheint es ein bisschen überraschend, dass in der Online-Version der Verbandszeitschrift die Seite fehlt, auf der der Artikel laut Inhaltsverzeichnis zu finden war. Und da soll sich noch mal jemand über fehlende Transparenz bei der „Lügenpresse" beschweren.