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Popkultur

Shameless ist die beste Serie der Welt

Das behaupte ich jetzt genau so lange, bis in ein paar Monaten die nächste beste Serie der Welt kommt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich die Gallaghers liebe und manchmal sogar ein bisschen Pipi in den Augen hatte.

Shameless ist die beste Serie der Welt. Das sag ich, seit ich meinen Sonntag Abend oft damit verbracht habe, Spartacus auf RTL Crime zu schauen und im Anschluss noch beim durchzappen auf FOX hängengeblieben bin, um mir ein paar Minuten Full House für Fuck Ups reinzuziehen. Ich glaub, es war damals noch Winter und irgendwann hab ich auf mein Gaylty Pleassure ganz verzichtet um mich vollständig der Familie Gallagher zu widmen: Ich war hooked. Mittlerweile hab ich natürlich von der ersten bis zur dritten Staffel alle Folgen gesehen, was mich aber nicht davon abhalten wird, am 8. August die ersten drei Folgen der dritten Staffel bei der Shameless Sky Night am Kino Am Dach noch einmal anzuschauen. Weil ihr euch aber vielleicht gar nicht auskennt, hier eine kleine Einführung.

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Frank Gallagher (William H. Macy): In einem Parallel-Universum, wo sich permanent dicht-machen und Stehlen zu den positiven Eigenschaften gezählt werden, hätte Frank den Titel als Vater des Jahres ganz locker eingeheimst. In unserer Realität ist er jedoch das egoistischste, verlogenste und geldgierigste Pisser, das man sich vorstellen kann. Es ist eine meisterhafte Leistung der Schreiber, dass Frank nie zu einem Bösewicht wird, obwohl man wirklich 36 Folgen lang warten muss, bis Frank etwas Uneigennütziges tut. Bei all der übertriebenen Komik der einzelnen Charaktere hab ich noch nie Sucht so beschissen lebensecht dargestellt gesehen.

Fiona Gallagher (Emmy Rossum): Das erste Kind der Gallaghers ist Familienoberhaupt und gleichzeitig der moralische Gegenpol zu Arschloch Frank. Sie hält die sechs-köpfige Familie zusammen, nachdem Vater Frank sich lieber im „The Alibi Room“ besäuft und die Mutter überhaupt gleich mit einer lesbischen Truckerin durchgebrannt ist. Ihr zuzuschauen tut am meisten weh, denn sie bringt die Zerrissenheit zwischen familiärer Verpflichtungen und eigenem Drang nach Leben, der euch vielleicht auch schon einmal untergekommen ist, wenn ihr nicht als eines der Kinder aus Einer himmlischen Familie aufgewachsen seid. Und dann ist da noch Steve, ihr On/Off-Lover seit Folge 1.

Veronica Fisher (Sherona Hampton) und Kevin „Kev“ Ball (Steve Howey): Veronica und Kev sind die Nachbarn der Gallaghers und stehen ihnen in Sachen Abgefucktheit in nichts nach. Kev ist etwas klischeehaft das liebenswerte Dummerchen, was dich als Zuschauer aber nicht davon abhalten wird, ihn ziiiiemlich liebenswert zu finden. Gemeinsam versuchen sie den Gallaghers in allen Lebenslagen beizustehen und ein Baby zu machen, was ihnen nur mit Hilfe von Veronicas Mutter gelingen wird, aber dazu mehr in der dritten Staffel.

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Philip „Lip“ Gallagher: Der ältestes Sohn, der gezeugte wurde, als sein Eltern auf LSD waren, ist der James Deen der Familie. Lip ist ziemlich hübsch, hochintelligent und ein wilder Draufgänger, was alle Mädchen, die die Serie schauen, ein bisschen feucht werden lässt. Das größte Problem des Jungen besteht darin, in die egomanische Tochter der anderen Nachbarn verliebt zu sein und somit ist er die meiste Zeit damit beschäftigen, sein Potential für mehr oder weniger illegale Aktivitäten zu nützen.

Der Rest der Gallaghers: Während Ian (leichter Sex und dramatische Liebe – also die Teenager-Klassiker – und er versucht seinen Traum von der Militärakademie zu verwirklichen) und Debbie (ein Mädchen wird zur Frau – der Coming of Age Part) auch handlungstechnisch eine relativ wichtige Rolle spielen, sind Carl und Liam eher für Pointen gut. Vor allem der 10 jährige Psychopath Carl baut die ganze Zeit scheiße, will alles in die Luft sprengen, verstümmeln oder abfackeln, was ziemlich lustig sein kann.

Wäre Shameless eine 1:1 Abbildung der Realität, müsste man permanent weinen, weil die Geschichte einfach zu fucked up und tragisch ist. Aber es hätte sich auch niemand Emergency Room, eine der anderen Serien von John Wells angeschaut, wenn es dort wie in einem tatsächlichen Krankenhaus zugegangen wäre. Wells gelingt es irgendwie, seine Geschichte in dem White Trash Umfeld der South Side von Chicago anzusiedeln und eine Art Comedy Serie draus zu machen, ohne auf die dunklen Seiten dieser Welt – und des Lebens generell – zu verzichten. Denn auch wenn das Lip vermutlich bestreiten würde, die großen Themen wie Liebe, Verantwortung, Familie sind quer durch alle Schichten dieselben.

Am August könnt ihr im Zuge des Sommerkinos entweder direkt einsteigen oder euch noch einmal an den Anfang der 3. Staffel zurückversetzen lassen, als noch alles gut war.

SHAMELESS NIGHT presented by Sky und Fox
Gezeigt werden die ersten drei Folgen der 3. Staffel
8. August, Kino am Dach, 21:30
bei freiem Eintritt