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VICE Snow

Viel Sonne, ein bisschen Angstschweiß und ein guter Contest—Das war der Pleasure Jam 2013

Es gibt Fehler, die man nur einmal im Leben macht. "Wollt ihr am Dach der Seilbahn mitfahren?" mit "JA!" zu beantworten ist einer davon.

Wie auch schon letztes Jahr haben wir uns seit einiger Zeit auf den Pleasure Jam gefreut, weshalb unsere gepackten Taschen Gott sei Dank schon auf uns im Kofferraum warteten, als wir erfuhren, dass der Contest auf Grund von Schlechtwettervorhersagen komplett auf den Freitag verlegt wurde. Keine Zeit für genug Schlaf oder ein vernünftiges Frühstück also, bevor es Richtung Dachstein losging. Vier Stunden Dösen und genauso viele hinterm Steuer haben dazu geführt, dass wir ein bisschen lädiert am Ziel angekommen sind.

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Rückblickend betrachtet waren es dann wohl die zwei Energy Drinks zu viel, die dazu geführt haben die Frage „SO, WER WILL AM DACH DER SEILBAHN MITFAHREN?“ mit „Ja SICHER!“ zu beantworten—ein sehr, sehr großer Fehler. Unseren Übermut haben, wir mit ungefähr vier Kilo Angstschweiß bezahlt. Bevor wir uns auf den Contest konzentrieren konnten haben wir also erstmal eine halbe Stunde und viel Nervennahrung gebraucht, um zu verarbeiten, dass wir gerade unserer Großmutter im Jenseits Servus gesagt haben.

FUCK

Irgendwann haben wir dann doch begonnen, unsere Umwelt wieder wahrzunehmen: die ersten beiden Heats der Qualifikation konnte der Schweizer Markus Mathis für sich entscheiden, bei den Mädels hatte Elena Koenz den eindrucksvollsten Run. In den Semifinals trafen die qualifizierten Rider zum ersten Mal auf die Weltelite der geladenen Rider, Tim Kevin Ravnjak und Fridtjof Tischendorf schafften gemeinsam mit neun weiteren Snowboardern den Einzug in die Finals.

Den ganzen Tag über scheinte Gott die Sonne übrigens so sehr aus dem Arsch, dass wir uns am Abend über zarte Goggle Tan Lines freuen durften. Um unsere Freunde davon überzeugen zu können, wie cool wir sind, mussten wir also nicht mal mit Spray Tan nachbessern. Wieder 20 Euro gespart, die wir sonst einem Kind, das zu dick ist um uns nachzulaufen, klauen hätten müssen.

Isabel Derungs, Foto: Roland Haschka

Unser rot-weiß-rotes Patriotenherz hat Anna Gasser zum Schlagen gebracht, die mit ihren Backside 180 Kombinationen im Finale auf dem Stockerl als Zweite landete. Aimee Fuller wurde Dritte, die beiden konnten am Ende aber doch nur Isabel Derungs Staub fressen, die sich mit einem irren Backside Rodeo auf dem ersten Platz niederließ.

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Als es Zeit für die Finals der Männer wurde, tauchte die untergehende Sonne den Superpark Dachstein in eine romantische Stimmung, die vom klangvollen Gegröle der Zuschauer untermalt wurde. Brage Richenberg holte sich Bronze, David Hablützel konnte sich mit einem Backside 900, Cab Double 1080 und einem Frontside 720 den zweiten Platz sichern.

Sven Thorgren, Foto: Roland Haschka

Den meisten Begeisterungssabber des Tages erntete aber Sven Thorgren mit einem Cab Double 900, einem Backside 1080 und einem Double Backside Rodeo, der neben einem Preisgeld von 4.000 USD wahrscheinlich auch ein paar Telefonnummern eifriger Fangirls einsacken konnte. Sven und Anna Gasser haben ganz nebenbei mit dem Best Trick Award auch eine Reise nach Bali gewonnen.

Bei Talstation Barbecue und Gala-Dinner waren wir ein bisschen übermutig, irgendwie haben wir uns aber doch noch in den Cult Club zur QParks Jammer Time geschleppt. Das hat sich dann auch recht bald gelohnt, die oben-ohne Tanzeinlage an der Stripper-Stange hat nicht lang auf sich warten lassen.

"Gib da den Wappla!"

So richtig mitbekommen haben wir es aber nicht, weil wir damit beschäftigt waren, so viel Zeit an der Bar zu verbringen, dass der Barmann uns ins Herz geschlossen und ein paar (zu viele) Kurze ausgegeben hat. Wir haben es inzwischen auch aufgegeben, uns zu fragen wieso unsere Taschen voller Ahoj Brause sind. Manchmal ist es besser im Ungewissen zu bleiben.