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The VICE Guide to Europe 2014

Der VICE Guide zu Amsterdam 2014

Du wirst uns danken, wenn du nicht komplett verloren und auf Pilzen von Sextouristen durch das Rotlichtviertel gejagt wirst. 

Alle Fotos: Raymond van Mil, außer es wird auf jemand anderen verwiesen.

Amsterdam ist eine kompakte Museumsstadt, die langsam in ihren Kanälen versinkt—durch die Flut an reichen Amerikanern, die Gemälde von Rembrandt anstarren,und der rotierenden Besetzung von Perverslingen und Junkies, die das Rotlichtviertel befallen. Wir verraten dir, wie du dich in Amsterdam nicht komplett daneben benimmst.

Zu den einzelnen Rubriken:

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FEIERN
WIE SIEHT’S AUS MIT DROGEN?
POLITIK, DEMOS UND WIE RASSISTISCH SIND DIE LEUTE HIER?
ESSEN
WAS ESSEN DIE EINHEIMISCHEN?
TRINKEN
ÜBERNACHTEN
LGBT AMSTERDAM
ORTE, DIE AUCH NÜCHTERN SPASS MACHEN
WIE DU NICHT ZUSAMMENGESCHLAGEN UND AUSGERAUBT WIRST
WIE DU DICH NICHT WIE EIN BESCHISSENER TOURIST VERHÄLTST
LEUTE UND ORTE, DIE DU MEIDEN SOLLTEST
TRINKGELD UND SÄTZE, DIE DU KENNEN SOLLTEST
EINE YOUTUBE-PLAYLIST MIT FRAGWÜRDIGER EINHEIMISCHER MUSIK
DER VICE-STADTPLAN

Amsterdam langweilt dich jetzt schon? Hier haben wir noch 15 andere Städte-Guides.

FEIERN

De Soos
Leidseplein 12 1017 PT
Einer der wenigen Gründe, zum Leidseplein zu gehen, ist der Chicago Social Club, den alle nur „De Soos“ nennen. Er ist in einem ehemaligen Theater untergebracht, das zu einem entspannten Club mit großer Tanzfläche umgewandelt wurde, und jeden Niederländer anlockt, der sich auch nur ein bisschen so kleidet wie du. LINK

Trouw Wibautstraat
127-131, 1091 GL
Zweifellos der beste Club in Amsterdam. Die Atmosphäre auf der Tanzfläche ist mindestens genauso gut, wie in jedem anderen europäischen Club, in dem wir schon waren. Irgendwie schaffen sie es, jeden einzelnen Abend einen großartigen DJ zu buchen (anscheinend lieben die großartigen DJs es, in Amsterdam zu spielen—wer hätte das gedacht?). Wenn du vorhast hinzugehen, dann informier dich darüber, wer an diesem Abend spielt. Die Türsteher können nämlich Arschlöcher sein und wenn du die Namen der DJs kennst, lassen sie dich eher rein. Du musst aber schnell sein: Es sieht so aus, als wäre 2014 das letzte Jahr fürs Trouw (wir verwenden gerne die Kurzform, denn mal ehrlich, der Club hat einen echt beschissenen Namen). Sie haben nicht bekanntgegeben, warum sie schließen, aber sie haben gerade Kameras verboten. Vielleicht weil sie Probleme mit ihrem Aussehen haben. LINK

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Studio 80
Rembrandtplein 17, 1017 CT
Der Rembrandt-Platz ist echt verdammt scheiße, aber zwischen den all den verschiedenen schrecklichen Sachen versteckt sich das Studio 80, das seit fast einem Jahrzehnt als einer der wichtigsten Clubs der Amsterdamer Techno- und House-Szene gilt. Dort ist es fast genau 50 Prozent besser als im Studio 54. Das ist reine Mathematik. LINK

Canvas
Volkshotel, Wibautstraat 150 1091 GR
Vom derzeitigen, eher traurigen Trend der westlichen Welt, Clubs in Hotels zu eröffnen, ist auch Amsterdam nicht verschont geblieben. Der Unterschied liegt darin, dass unserer kein Warteraum voller Neue-Medien-Daddys mit Haifischflossen-Haarschnitten, mittelmäßigen DJs und benebelten Austauschstudenten ist. Canvas befindet sich auf dem Volkshotel, eine alte Zeitungsfabrik im Osten der Stadt. Das bedeutet, dass das jetzt der einzige Club in Amsterdam ist, für dessen Aussicht man auch wirklich mal die Augen aufmachen kann. Hol dir eine Flasche Schampus und nehme deine/n Liebste/n mit in einen der Whirlpools auf dem Dach und du wirst erleben, wie glamourös der Tod der Printmedien sein kann. LINK

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Foto: Ewout Lowie

WIE SIEHT'S AUS MIT DROGEN?

Wider aller Voruteile ist Amsterdam keine gesetzesfreie Zone. Es gibt eine ganze Reihe von Regeln, aber es ist—trotz der Diskussionen über eine Gesetzesänderung—immer noch legal für alle über 18 (auch Touristen), in Amsterdam Gras zu kaufen.

Die Regierung ist aber mittlerweile ziemlich anti-Marihuana und ist gerade dabei, dutzende Coffee Shops, die sich in der Nähe von Schulen befinden, dichtzumachen. Unserer Einschätzung nach wird Gras weiterhin frei erhältlich bleiben, aber die „Alles ist erlaubt"-Attitüde gehört längst der Vergangenheit an.

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Es gibt Gegenden, in denen „No Smoking Weed"-Schilder hängen, doch nicht unbedingt jeder hält sich daran. Hier eine allgemeine Regel: In einer sauberen und ordentlichen Bar ist es verpönt, sich im Raucherbereich einen Joint anzuzünden, obwohl es eigentlich legal ist. Wenn du also einen durchziehen willst, solltest du das lieber in einer von den dunklen, abgefuckten Kellerbars tun. Das ist eben das Schicksal eines Kiffers.

Das Tabakgesetz ist genauso unbeständig. Offiziell herrscht seit ein paar Jahren Rauchverbot in allen Bars und Restaurants, aber nach einer Weile wurde für kleine Bars eine Ausnahme gemacht. In den meisten Clubs gibt es Raucherbereiche und in manchen wird es irgendwie akzeptiert, dass sich die Leute nach einer gewissen Uhrzeit eine anzünden. Richte dich am besten danach, wie es die Einheimischen machen, wenn du dich nicht zum Vollidioten machen willst.

Pilze sind im Grunde immer noch legal. Sie werden nicht mehr in Pilzform verkauft, sondern als eine nussartige Wurzel, die sich „Philosopher’s Stone-Trüffel“ nennt. Sie beinhalten aber die gleichen psychoaktiven Wirkstoffe und stammen von richtigen Pilzen. Du kannst sie in jedem Smartshop ohne Probleme und offen kaufen, achte draußen einfach auf das orangene Pilz-Logo.

Die Niederlande sind einer der größten MDMA-Produzenten der Welt. Im klassischen „Dutch-Style" können wir unsere Pillen an ein Testlabor der Regierung schicken, das uns sagt, wie gut die Qualität ist. Der Regierung ist es lieber, dass wir mit gutem Zeug einen drauf machen, als im Leichenschauhaus zu landen. Früher gab es diesen Service bei großen Raves, aber die christlichen Parteien haben dafür gesorgt, dass es das nicht mehr gibt. Sie hatten das Gefühl, es würde „falsche Signale senden“. Das falsche Signal ist also scheinbar „Sicherheit geht vor“.

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Kokain ist ziemlich beliebt, aber die Qualität variiert und ebenso verhält es sich mit den Dealern. Die Einheimischen wissen, dass die Kokasdealer auf den Straßen ziemlich dubios sind und keiner will von irgendeinem Drecksack ausgeraubt werden.

Nur weil die Polizisten ziemlich locker drauf sind, heißt das nicht, dass du dir keinen Ärger einhandeln kannst. Wenn dich der Türsteher mit ein oder zwei Pillen erwischt, kommst du höchstwahrscheinlich gar nicht erst rein in den Club und die Drogen sind auch weg. Wenn du dein Zeug im Club selbst nicht ordentlich versteckst, wirst du rausgeschmissen, und wenn du genug bei dir hast, um als Dealer zu gelten, bekommst du es mit der Polizei zu tun. Die ist allerdings dafür bekannt, dass sie bei kleinen Mengen recht nachsichtig ist—vorausgesetzt, die Leute verhalten sich nicht wie Vollidioten. Mach also besser nicht einen auf Hippie-Gauner und beschimpfe die Polizisten als Drogenfahnder oder Faschisten, weil du sonst die Nacht in einer ungemütlichen Zelle verbringen wirst.

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POLITIK, DEMOS UND WIE RASSISTISCH SIND DIE LEUTE HIER?

FICKEN JA, FUSSBALLSCHUHE NEIN

Der Vondelpark ist der beste Park der Stadt und hat seine ganz eigenen Regeln. Es ist der einzige Ort in den Niederlanden, und vielleicht sogar auf der ganzen Welt, an dem du draußen legal ficken und Gras rauchen darfst. Es gibt dabei allerdings eine bestimmte Etikette zu beachten: Mach’s am Abend oder in der Nacht. Halte dich von den Kinderspielplätzen fern. Und sei so gut und heb deine Kondome auf. Außerdem kannst du den Park nicht in Fußballschuhen mit Stollen betreten—obwohl das zugegebenermaßen ein ziemlich eigenartiger Fetisch ist.

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Häuser besetzen war in Amsterdam bis 2010 noch legal. Die wenigen besetzten Häuser, die noch übrig geblieben sind, werden zwar toleriert, aber sind inzwischen nichts mehr als die Überreste eines eh schon verlorenen Kampfes.

Geert Wilders und seine Partei für die Freiheit positionieren sich ziemlich im rechten Spektrum, aber entwickeln sich mit zunehmender Popularität langsam immer mehr in Richtung Mainstream. Obwohl Wilders eigentlich EU-kritisch ist, will er Parlamentsabgeordneter in den Niederlanden bleiben UND fordert, dass ihm die Möglichkeit zugestanden wird, Abgeordneter im Europaparlament zu werden, was derzeit rechtlich unmöglich ist.

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Foto: Alejandro Tauber

POLITIK, DEMOS UND WIE RASSISTISCH SIND DIE LEUTE HIER?

PROTESTE? WELCHE PROTESTE?

Die Niederländer sind nicht dafür bekannt, dass sie ihren Ärger nach draußen auf die Straße tragen. Das inoffizielle Motto unseres Landes ist: „Verhalte dich normal, das ist verrückt genug“ und wir neigen dazu, Straßenkämpfe als etwas anzusehen, das in anderen Ländern passiert.

Amsterdams letzter großer Aufstand ist schon mehr als 30 Jahre her. Am 30. April 1980 nahmen Hausbesetzer die Straßen ein, um gegen den landesweiten Wohnungsmangel zu protestieren. Es war der Tag, an dem unsere ehemalige Königin Beatrix gekrönt werden sollte und große Feierlichkeiten geplant waren. Stattdessen war die Luft von Tränengas erfüllt und Geschäfte wurden geplündert, während Polizei und Randalierer aufeinander losgingen. Seither waren die Proteste sehr klein und kommen öfter Links- als von Rechtsextremen. Trotzdem hat Occupy Amsterdam kaum politischen Einfluss, während die Rechtspopulisten durchaus ihre Momente haben—wie zum Beispiel, wenn sie sich für die Beibehaltung des Zwarten Piet (Schwarzer Peter), dem Helferlein des Weihnachtsmanns, einsetzen und eifrig darauf hinweisen, dass es nicht annähernd rassistisch ist, wenn der Weihnachtsmann einen schwarzen Helfer hat.

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Verhalte dich normal, das ist verrückt genug. Behalte das im Hinterkopf und du wirst verstehen, dass Amsterdam auf Pragmatismus und nicht auf Leidenschaft aufgebaut wurde. Das macht die Stadt und die Niederlande gleichzeitig auch um einiges langweiliger, als sie eigentlich sein wollen.

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POLITIK, DEMOS UND WIE RASSISTISCH SIND DIE LEUTE HIER?

IMMIGRATION

Obwohl die Niederlande selbst das Resultat mittelalterlicher Immigration sind, löst das Thema schon seit Jahrzehnten hitzige Debatten aus. Der 11. September war dabei nicht gerade hilfreich. Der größte Immigrationsgegener war der rechte Politiker Pim Fortuyn, der im Jahr 2002 von einem Tierschutz- und Immigrationsaktivisten ermordet wurde. So konnte niemand (und am wenigsten Pim) sehen, welche Vorteile eine offene, freie und multikulturelle Gesellschaft hat.

Obwohl das Schlimmste wohl schon vorbei ist, geht der Streit darum weiter, was es bedeutet „Nederlands“ zu sein. Angetrieben wird der Streit hauptsächlich von Geert Wildes, dem Vorsitzenden der Partei für die Freiheit, der gegen Muslime und Arbeiter aus Polen, Bulgarien und Rumänien wettert.

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ESSEN

Rijsel
Marcusstraat 52, 1091 TK
Eine kleine, gut beleuchtete Rotisserie mit 60s-Vibe, in der das Essen ohne großen Luxus serviert wird. Es ist ein guter Ort, um ein bisschen zu chillen und nicht allzu viel Geld auszugeben. Es ist allerdings kein guter Ort, wenn du gerade ein paar Pilze genommen hast und dich in einem verdunkelten Raum verstecken musst, bis sich die Wände wieder anständig benehmen. LINK

SLA
Westerstraat 34
Kinder, heutzutage ist es ein Zeichen von Rebellion, wenn du gesünder aus Amsterdam zurückzukommst, als du hingekommen bist. In dieser Salatbar bekommst du mehr Biozutaten, als du dir in deinen Mund stopfen kannst. Bleib nach dem Essen noch ein bisschen, um bei einem der Workshops über gesundes Kochen mitzumachen. In den Workshops lernst du, wie du endlich aufhörst, von Mikrowellen-Käse-Gerichten zu leben, die aus Natrium und Glutamat bestehen. [LINK](http://http://
http://ilovesla.com/en)

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Brouw Ten
Katestraat 16, 1053 CE
Burger und Bier gibt’s jetzt mittlerweile überall. Aber bei Brouw ist es richtig gut. Sie sind bekannt für ihr langsam gegartes und geräuchertes Fleisch. Du solltest die Rinderbrust, den Schweinebauch und die Rippchen probieren und alles vergessen, was du bei SLA über gesundes Essen gelernt hast. Fleisch ist Mord, klar, aber Selbstmord ist es auch. LINK

Koevoet
Lindenstraat 17, 1015 KV
Diese Amsterdamer Institution existiert bereits seit 1889. Authentischer geht’s nicht. Das italienische Restaurant befindet sich inmitten des Bezirks Jordaan und hat, soweit wir das beurteilen können, die Karte seit der Eröffnung kaum geändert. Dass Leute schon dort gegessen haben, als deine Großeltern noch das machten, was auch immer damals das Pendant zu Snapchat-Schwanzfotos war, bedeutet, dass das Restaurant irgendetwas richtig macht. LINK

Le Fou Fow
Stormsteeg 9, 1012 BD
Hier bekommst du das beste japanische Essen in ganz Amsterdam. Das Restaurant befindet sich im zweiten Stock direkt über einem Asia-Laden, den es schon seit 1957 gibt. Oi oi Fou Fow! LINK

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WAS ESSEN DIE EINHEIMISCHEN?

Stroopwafels
Wenn du an deinem Tiefpunkt angelangt bist, nachdem du den ganzen Tag unglaublich starkes Weed geraucht hast, wissen wir, was du brauchst. Du brauchst einen Zuckerschuss. Eine „Stroopwafel“. Es ist im Prinzip ein Keks, der aus zwei dünnen Waffeln mit einer Schicht Sirup dazwischen besteht. Eigentlich ist es ziemlich dämliches Kiffer-Essen.

Kroketten und Fleischlaibchen
Stell dir vor, du gibst eine Kuh, ein Schwein und ein Pferd in einen Mixer und rollst die Sauerei, die dabei rauskommt, in die Form einer Wurst. Dann ummantelst du das Ganze mit Brotkrümeln und frittierst alles. Voilà! Kroketten und Fleischlaibchen sind in der niederländischen Küche ungefähr das, was Donuts und Burger in amerikanischen Diners sind: eklige, (angeblich) gelegentliche Naschereien, die sich langsam ihren Weg in unsere tägliche Ernährung gebahnt haben.

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Roti
Die ehemalige niederländische Kolonie Suriname hat uns mit einigen großartigen Essenstraditionen beglückt. Das leckerste Gericht heißt Roti und wird aus Curry-Huhn, Kartoffeln, Bohnen und—dem wichtigsten Element—einer Art salzigem Pfannkuchen hergestellt. Leider ist es eher unwahrscheinlich, dass die Surinamesen verrückt nach Stroopwafels sind. Ich denke mal, dass Imperialismus eine Einbahnstraße ist.

Stamppot
Es gibt ein paar verschiedene Arten von Stamppot, aber im Wesentlichen zerquetschst du einen Haufen Kartoffeln und anderes gekochtes Gemüse und legst eine schöne, fette, geräucherte Wurst oben drauf. Eine der beliebtesten Versionen wird mit Grünkohl gemacht, was irgendwie witzig ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass die sonst so auf Grünkohl stehendem Yoga-Mütter aus San Francisco dieses schwere und sättigende Gericht verzehren, ist nämlich gleich Null.

Drop
Die Niederländer lieben Lakritze. Nirgendwo anders in der Welt wird pro Person so viel davon gegessen. Aber nimm dich in Acht: Unsere Lakritze ist nicht wie eure Lakritze. Unsere kleinen schwarzen Süßigkeiten, die auch als Drop bekannt sind, haben so einen ausgeprägten Ammonium-Geschmack, dass die ahnungslosen Touristen sie, sobald sie sie in den Mund gesteckt haben, wieder ausspucken. Nur der wahre Niederländer kann sie bewältigen, ohne dabei so das Gesicht zu verziehen, als hätte er gerade in Hundescheiße gebissen.

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Gouda
Du solltest auf jeden Fall Gouda aus einem Käsegeschäft probieren, während du in Amsterdam bist. Dabei muss dir aber klar sein, dass du danach nie wieder zu Hause Gouda kaufen kannst. Es handelt sich hier um das Käseäquivalent zu einem Guinness in Dublin oder Crystal Meth in Fresno, Kalifornien.

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LGBT AMSTERDAM

Amsterdam hat eine lange Geschichte als großartiger Ort für Schwule, Bisexuelle und Transgender. Homosexualität wurde 1811 entkriminalisiert, die erste Schwulenbar wurde 1927 eröffnet und 1946 wurde eine der ersten Schwulenrechtsorganisationen der Welt, die COC, gegründet. Die Niederlande sind stolz darauf, das erste Land zu sein, das die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte. 2001 wurden die ersten rechtlich anerkannten Schwulen- und Lesben-Eheschließungen vom Bürgermeister Amsterdams durchgeführt.

In den letzten paar Jahren hat jedoch eine Reihe von Vorfällen Amsterdams tolerantes Image beschmutzt. Leider ist es immer noch keine Seltenheit, dass schwule Paare, die sich in der Öffentlichkeit küssen oder Händchen halten, von irgendwelchen Idioten beschimpft werden. Ein weiterer Rückschlag war die Schließung einiger bekannter Schwulenbars und -clubs aus verschiedenen Gründen, keiner aber davon das schlechte Geschäft. Manche argumentieren aber, dass es auch ein Zeichen der besseren Integration sein könnte. So gut wie alle Bars sind schwulenfreundlich und deshalb braucht es diese Trennung im Nachtleben vielleicht nicht mehr.

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Wenn du trotzdem auf der Suche nach spezifisch schwulen Bars bist, wirst du immer noch genügend finden. Die größte Schwulenstraße ist Reguliersdwarsstraat. Wenn du ein bisschen weitersuchst, wirst du auf Bars und Events wie De Trut, Spellbound, Fucking Pop Queers, GOD, Dolly, Yarr und Club Nyx stoßen. Wenn du eine Transgenderbar suchst, solltest du De Lellebel am Rembrandtplatz versuchen.

Wenn das deinem Geschmack entspricht, gibt es auch zahlreiche Darkrooms. Zum Beispiel in der Spijkerbar. Unten kannst du trinken, als wäre es irgendeine andere gesellige Bar. Im oberen Stock ist es stockdunkel und du kannst machen, was du willst. Wahlweise ist auch das Thermos ein guter Ort, wenn du auf dem Nachhauseweg vom Club noch einen dreckigen Quickie in einem Jacuzzi, einem Whirlpool oder in der Sauna haben willst.

Ein weiteres Highlight ist die Canal Pride, Amsterdams Version einer Schwulenparade. Jedes Jahr am ersten Samstag im August gleiten dutzende Boote die Kanäle entlang. Dabei handelt es sich ein bisschen mehr um eine politisch korrekte Befürwortung von Toleranz als um eine wilde Party, aber es macht trotzdem Spaß. Das Milkshake Festival (für alle, die lieben) findet Ende Juli statt und ist noch so ein Festival für „boys who love girls who love girls who love boys who love boys“, somit ist wirklich für jeden was dabei.

Amsterdam hat einen offiziellen Informationskiosk für Schwule und Lesben, den Pink Point. Er befindet sich neben dem Homomonument am Westermarkt. Pink Point gibt Auskunft über das Homomonument und allgemeine Informationen über Amsterdam, speziell für homosexuelle Touristen.

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TRINKEN

Der beste Ort für ein paar entspannte Drinks, bevor du in die Clubs weiterziehst, sind die Bars rund um Noordermarkt, dem Flohmarkt in De Jordaan. Es gibt nur zwei wirkliche Gefahren. Erstens: kotzende jugendliche Touristen, die keine drei Bier vertragen und zweitens: in den Kanal zu fallen. Mein Lieblingspub ist wahrscheinlich Paepeneiland. Vor ein paar Jahren kam Bill Clinton dort auf ein Bier vorbei. Du hättest das Aufgebot des Secret Service sehen sollen, nur dazu abgestellt war, ihn vom Rotlichtviertel fernzuhalten.

Ein bisschen weiter draußen empfehlen wir dir Joe’s Garage, Brouwerij de Prael und Brouwerij ‘t IJ.  Roest ist auch ganz gut. Es liegt im Osten der Stadt abseits der Massen und hat eine nette Bar sowie einen Pool und eine sandbedeckte Terrasse. Die soll einen Ersatz-Strand schaffen, trotz der industriellen Umgebung. Du wirst hier nicht vielen Touristen begegnen, weshalb du dir hier—sollte der Internationale Urlaubscode immer noch gelten—ziemlich cool vorkommen kannst.

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ÜBERNACHTEN

Wenn du nicht zu viel Geld ausgeben möchtest, ist das Hans Brinker Budget Hotel (25 Euro pro Nacht im Mehrbettzimmer) keine schlechte Wahl. Es ist das lauteste Hostel, das es gibt: Du kommst wegen des Preises, bleibst wegen der Lage und verschwindest, wenn du den Lärm keine Sekunde länger mehr aushältst.

Eine ruhigere Option ist Stayokay Zeeburg (30 Euro pro Nacht im Mehrbettzimmer), ein ganz normales, durchschnittlich großes, sauberes Hostel. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist recht gut und es befindet sich inmitten einer ziemlich noblen Gegend im Osten der Stadt. Die Sextouristen, die sich noch vor dem Frühstück vor deiner Haustüre einen runterholen, bleiben dir hier also erspart. Das gepflegte Boutique-Hotel CitizenM(85 Euro pro Nacht im Doppelzimmer) ist eine weitere Option, die für den Preis recht viel bietet. Es ist mit allen möglichen ultra-modernen Einrichtungsstücken ausgestattet, zu denen sich Interior-Designer einen von der Palme wedeln. Dafür befindet es sich im Herzen von genau gar nichts. Das kann in einer Stadt, in der sich eine internationale Zombiedrogenclique rumtreibt, aber auch ein Segen sein.

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Falls du einen Haufen Geld geerbt hast, dann ist das wunderschöne Hotel Américain (150 Euro pro Nacht im Doppelzimmer) im Jugendstil und mit tonnenweise Old School-Klasse definitiv eine Option für dich. Wenn du aber Unmengen von Geld für überflüssigen Schwachsinn loswerden willst, ist die absurdeste Alternative das Faralda NDSM Crane Hotel (435 Euro pro Nacht für eine Suite). Es ist eine gute Wahl, wenn du nicht alleine bist und einen Fetisch dafür hast, in einer Box in 50 Metern Höhe flachgelegt zu werden. Genau das ist es nämlich: eine Box in 50 Metern Höhe. Logischerweise gibt’s auch einen Jacuzzi auf dem Kran.

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ORTE, DIE AUCH NÜCHTERN SPASS MACHEN

Du musst dich schon ziemlich anstrengen, um in Amsterdam keine großartige Zait zu verbringen. Es ist eine der besten Partymetropolen der Welt, also komm verdammt noch mal nicht den ganzen Weg hierher und verbring dann deine ganze Zeit am Rembrandt- oder Leidseplatz. Das sind nur beschissene Touristenfallen. Die Stadt hat viel mehr zu bieten und ist klein genug, dass du vermutlich auf die besten Sachen stößt, wenn du einfach nur rausgehst und die Gegend erkundest.

Wenn du aber trotzdem ein paar Tipps brauchst, wo du hingehen kannst und wo du coole Leute antriffst, solltest du bei Rush Hour Records und Red Light Records vorbeischauen. Dort findest du stapelweise Flyer der besten Underground-Partys. Wenn du dort nichts findest, was dir gefällt, dann bist du wohl einfach nicht für Spaß geschaffen, du armseliger Scheißkerl.

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Leih dir ein Boot am Kanal aus
Okay, vielleicht haben wir die Idee nicht ganz so sehr forciert wie die lächerlichen Venezianer, aber Amsterdam ist trotzdem eine Stadt, die sich am besten von den Kanälen aus erleben lässt. Auf einem Boot trinken, rauchen, essen—daraus besteht im Prinzip unserer Leben. Es gibt unzählige Bootsverleihe, also hol dir so schnell wie möglich eins. Da die Chancen ziemlich hoch stehen, dass du zu Hause zwischen zwei Hauptstraßen wohnst, ist das für dich also schon wie raus auf die offene See zu fahren. Das ist dein Master and Commander-Moment. Vermeide jedoch die beschissenen „Kanal-Fahrräder“—es gab einen Grund, warum die Armada nicht mit Pedalkraft angetrieben wurde.

Electric Ladylight Museum
Dieses Museum für fluoreszierende Kunst ist das einzige seiner Art auf der ganzen Welt und wird von einem exzentrischen New Yorker mit Weihnachtsmann-Bart betrieben. Die Bereiche heißen „Das magische Land der Lichter, Klänge und Dimensionen“ oder „Die Schwester Mary Bernadeth Grotte“. Ach ja, es ist der absolut beste Ort, wenn du gerade auf einem Trip bist. LINK

Savoy Bar
Die Savoy Bar ist ein richtig schäbiges Café, in dem jeder landet, wenn alle andere Bars und Clubs schon geschlossen haben. In den frühen Morgenstunden kannst du dich darauf einstellen, dass du eine faszinierende Mischung aus Prostituierten, Drogendealern, Burschenschaftlern, Koksern, Studenten, Touristen und alten Seemännern antreffen wirst. Es gibt auch eine Frau, die vor den Toiletten sitzt und Wilma heißt. Sie wird dir fünf verschiedene Sorten Bonbons und Zigaretten direkt aus ihrem Müllsack verkaufen. Klingt trostlos, aber wenn du darüber nachdenkst, ist es wahrscheinlich gesünder, als alle anderen Deals, die du auf Toiletten sonst so abschließt. LINK

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Broek in Waterland/Durgerdam
Der idyllischste Ort in Amsterdam, um dir einen Joint anzuzünden, befindet sich weit weg von den Keller-Coffee-Shops in den nördlichen Orten Broek in Waterland und Durgerdam. Sie sind wunderschön und ehrlich gesagt zählt in einem schrecklichen Keller richtig high zu werden zu den wichtigsten Ursachen psychischer Erkrankungen in der westlichen Welt. Hier, zwischen den Hügeln, ist es eine andere Droge.

Die Docks im Norden
Aus irgendeinem Grund wird der nördliche Teil der Stadt von Touristen weitgehend ignoriert. Was ziemlich dumm ist, weil alle Fähren dorthin gratis sind, und es ein großartiger Ort ist, um ein paar entspannte Stunden zu verbringen. Das neue EYE Filmmuseum hat einige coole Ausstellungen und es gibt einen schönen Platz am Wasser, an dem du essen, trinken und den Ausblick auf die niedrig bebaute Stadt genießen kannst. Es ist direkt auf der anderen Seite des Flusses von der Centraal Station. Du kannst es nicht verfehlen, weil es das einzige Gebäude im Umkreis ist, das wie ein schlechtes CGI-Raumschiff aus einem Computerspiel der frühen 90er aussieht.

Hanneke’s Boom
Hanneke’s Boom ist Amsterdams Chamäleon. Es liegt mitten im Herzen des alten Hafens und die Leute gehen untertags zum Lernen dorthin. Abends verwandelt es sich in eine romantische Bar und auf der Terrasse gibt es eine Outdoor-Party. Es hat nichts mit Michael Haneke zu tun. Es gibt also keinen Grund, warum du damit rechnen solltest, dass du dir ansehen musst, wie einem alten Typen sein Leben entgleitet. LINK

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Die Sondersammlung im Rijksmuseum
Hast du die Rembrandts und Vermeers alle gesehen? Gut, denn das beste Zeug kommt nämlich erst noch. Im Untergeschoss des Rijksmuseum findest du haufenweise Gold und Schmuck und den eigentlich wertvollsten Schatz der Geschichte: Wunderlampen-Pornos aus dem 17. Jahrhundert. LINK

Coffeeshop Bluebird
Die meisten Coffee Shops in Amsterdam verkaufen dir Weed oder Hasch, um dabei einen Haufen Kohle zu machen. Aber nicht Bluebird. Bluebird wird von alten, erfahrenen Kiffern betrieben, deren auserkorenes Lebensziel es ist, dich so high wie Gott zu machen. Normalerweise gibt es echt nichts Langweiligeres, als Kiffern zuzuhören, warum du ihre neueste Pflanze ausprobieren solltest. Wenn du aber schon Weed rauchst, kann es auch gleich das gute Zeug sein. Komischerweise haben die nichts von diesem künstlichen, gestreckten Zeug, das aussieht wie ein Stück Seife und das wir alle mal geraucht haben, als wir 14 waren. LINK

Sarphatipark
Vom Abschaum und Dreck der Innenstadt entfernt liegt dieser kleine, nette Park, der von Bars und Imbissen umgeben ist. Dort hängen die Einheimischen wirklich ab. Keiner wird dort allzu glücklich sein, wenn plötzlich Hunderte von VICE-Lesern auftauchen. Also verhalte dich nicht wie ein Idiot.

Kattenkabinet
Ein Museum das sich ausschließlich Katzen in der Kunst widmet. Das ist so wie Imgur im echten Leben. LINK

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Foto: Ewout Lowie

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WIE DU NICHT ZUSAMMENGESCHLAGEN UND AUSGERAUBT WIRST

Amsterdams Taxifahrer sind berüchtigt dafür, Touristen abzuzocken. An jedem offensichtlichen Touristenort wie dem Hauptbahnhof, Dam, Leidseplein und Rembrandtplein werden die Fahrer um deine Aufmerksamkeit kämpfen und dich dann in Kreisen um die Stadt fahren, während das Taxameter nach oben schnellt.

Die Stadt hat angefangen, Testkunden einzusetzen, um die Taxifahrer dranzukriegen, aber aller Wahrscheinlichkeit nach wirst du trotzdem irgendwelchen Bullshit erleben, wenn du ein Taxi nimmst. Die beste Art, Betrüger zu vermeiden, ist 100 Meter von den Touristenplätzen wegzulaufen und zu versuchen, ein Taxi am Straßenrand anzuhalten. Und natürlich solltest du niemals in ein Taxi ohne offizielles Schild einsteigen.

So schön die Stadt auch ist, ist sie doch gleichzeitig ein Ort, der SEX und DROGEN schreit. Zwei Dinge, aus denen finstere Typen seit Jahrhunderten Profit schlagen, indem sie andere ausbeuten. Im Rotlichtviertel treffen sie alle zusammen und tauschen untereinander Tipps aus, wie man sich einer Frau gegenüber wie das mieseste Arschloch auf dem Planeten verhält. Die Atmosphäre ist jedenfalls beschissen und wenn du hier nachts besoffen durch die Gegend rennst, um Drogen aufzutreiben, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass irgendein fieser Typ dich abziehen wird.

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WIE DU DICH NICHT WIE EIN BESCHISSENER TOURIST VERHÄLTST

Uns gefällt es ja, wenn Touristen auf Fahrrädern Interesse an der regionalen Kultur zeigen, aber warum in aller Welt müsst ihr das Stadtzentrum verstopfen? Es gibt eine ganze Stadt zu erkunden, aber die meisten von euch schießen sich letztendlich ab und schlingern nach ein paar Blunts auf ihrem Fahrrad die winzigen Straßen der jahrhundertealten Innenstadt runter. Bekiffte Touristen, stark befahrene Straßen und Kanäle sind die perfekten Zutaten für die sich am öftesten wiederholende Slapstick-Performance der Welt. Geh aus der Innenstadt raus, tritt in die Pedale und erlebe mehr von der Stadt.

Ein weitere furchtbare Eigenschaft von Touristen ist, im Rotlichtviertel Fotos zu schießen. Die Frauen, die dort arbeiten, finden das nicht gut. Die Chancen sind hoch, dass sie dir das auch zeigen, indem sie deine Kamera in den Kanal schmeißen.

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LEUTE UND ORTE, DIE DU MEIDEN SOLLTEST

Burschenschaftler in De Pijp
Das Viertel De Pijp ist der Tummelplatz für Amsterdams Burschenschaftler, was du am Gestank erkennst, der sich aus einer Mischung aus Schweiß und sexueller Verzweiflung zusammensetzt. Sie sind gewalttätige, sexistische, privilegierte, dumme, aggressive, unattraktive Arschlöcher. Wenn du an einer Gruppe vorbeiläufst, werden sie deinen Anstand riechen und dir Flaschen ins Gesicht schmeißen.

Fahrradtaxis
Die Taxifahrer in Amsterdam sind ziemlich übel, aber die Fahrradtaxis sind noch schlimmer. Das Positive daran ist, dass du die ganz Fahrt über ihre in Lycra gekleideten Ärsche anstarren darfst. Das Negative daran ist, dass sie langsam und teuer sind und vermutlich über Babyleichen gehen würden, nur um dir den Touristenpreis abzuknöpfen.

De Wallen
Amsterdams größtes und bekanntestes Rotlichtviertel (oder Blaulicht für die Transvestiten). Uns ist schon klar, dass die Gegend der Stadt einen Teil ihrer Identität verleiht. Die Wahrheit ist aber, dass das Viertel eine gigantische Zahl an missbrauchten und verkauften Frauen aus der ganzen Welt beheimatet. Es ist verdammt trostlos und es ist einfach nicht cool, Prostituierte zu ficken.

Straßendealer
Offensichtlich ist Amsterdam einer der Orte auf der Welt, an dem du am leichtesten an Drogen kommst. Kauf sie dir also nicht von den Typen auf der Straße. Außer du stehst drauf, massenhaft Kohle für Koffeintabletten und Rattengift zu bezahlen.

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Leidseplein
Es mag wohl ein Knotenpunkt für Trams sein, aber warum ist dieser furchtbare Platz immer noch in allen Touristenführern? Du gehst nur dort hin, wenn du nicht weißt, wo du hin sollst. Wenn du doch mal dorthin kommst, dann geh wieder.

Kebab-Läden
Obwohl in dieser Stadt in der Nacht so viele Leute komplett dicht in der Gegend rumlaufen, sind die Late-Night-Imbisse echt grottenschlecht, besonders um das Rotlichviertel herum. Kebab und Shawarma werden manchmal aufgewärmt, indem sie in kochendes Wasser geworfen werden. Es ist überteuert und es wird dich langsam umbringen. Wir wissen, dass du nicht auf uns hören wirst, wenn du betrunken bist. Aber wir sagen es dir trotzdem: Du bist besser dran, wenn du hungrig nach Hause gehst.

Amsterdam Dungeon
Dieser Ort hat kaum etwas mit der wahren Geschichte Amsterdams zu tun. Es ist eine klassische Touristenfalle. Du würdest sogar mehr über die Geschichte Amsterdams lernen, wenn du daheim einen Teebeutel rauchst und Bilder von Kanälen googlest.

Escape
Obwohl er regelmäßig als ein Leitstern des Amsterdamer Nachtlebens bezeichnet wird, ist dieser Club in Wahrheit ziemlich beschissen. Er rühmt sich mit der sündhaften Dreifaltigkeit: beschissene Musik, beschissene Drinks, beschissene Leute. Geh lieber nach nebenan ins Studio 80.

Kalverstraat
Die größte Einkaufsstraße Amsterdams. Die Shops sind scheiße und die Straße ist voller Touristen, die genauso verloren sind, wie du. Wie viel Interesse hast du an typischen Hauptstraßen in den Niederlanden? Verdammt noch mal gar keins!

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Het Damrak
Das ist die Straße, die direkt von der Centraal Station wegführt, deshalb ist sie für die meisten Touristen der erste Anblick Amsterdams. Die wunderschönen, alten Gebäude werden von Zäunen und Neonschildern verdeckt, die dir die Richtung zu den endlosen Geschäften weisen, die T-Shirts verkaufen, auf denen „Good girls go to heaven, bad girls go to Amsterdam“ steht. Du hast hier nichts verloren.

Das Sex-Museum
Wir haben ja alle eine liberale und offene Einstellung zu Sex, aber Amsterdams Sexmuseum ist nicht der beste Ort für eine differenzierte Auseinandersetzung mit zwischenmenschlichen, geschlechtsspezifischen Machtbeziehungen und wie diese mit einvernehmlichem BDSM zusammenhängen. Es ist ein Ort, zu dem bekiffte Teenager gehen, um auf Titten und Schwänze zu zeigen. Deine Tante Margarethe will kein Bild von dir mit einem zwei Meter langen Schwanz auf Facebook sehen. Und sonst auch niemand.

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Foto: Sabine Rovers

TRINKGELD UND SÄTZE, DIE DU KENNEN SOLLTEST

Trinkgeld
Niederländische Kellner und Barkeeper sind knausrige Leute gewöhnt und deshalb fällt das Trinkgeld in Restaurants und Bars meistens nicht so hoch aus. Im Idealfall würden sie circa 10 Prozent erwarten, aber anscheinend sind es öfter um die 5 Prozent. Runde den Betrag bei Taxis einfach auf und gib kein Trinkgeld in Nagelsalons, bei Friseuren und für andere Dienstleistungen.

Sätze, die du kennen solltest
Hallo—Hallo
Tschüss—Tot ziens
Bitte—Alsjeblieft
Danke—Dank u
Wo bekomme ich Koks her, Alter?—Hoe kom ik aan coke, kankerlijer?
Du bist heiß.—Je bent lekker
Bier?—Biertje?
Ist Fisting in diesem Darkroom erlaubt?—Is seks met een vuist aanvaardbaar in deze donkere kamer?

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EINE YOUTUBE-PLAYLIST MIT FRAGWÜRDIGER EINHEIMISCHER MUSIK

Hier hast du etwas holländische Musik. Ziemlich gut, oder? Wahrscheinlich würdest du gerne mitsingen, wenn du dich nicht so tollpatschig mit unserer Sprache anstellen würdest.

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DER VICE-STADTPLAN

Das wär's, denke ich. Du wirst mir danken, wenn du nicht komplett verloren und auf Pilzen im Rotlichtviertel umherirrst.

In Liebe,

– VICE Niederlande

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Alle 16 Städte-Guides 2014 in einer Übersicht