Olten ist der wunderbare Bahnhofsmoloch der Schweiz. Ein endloses Gleisfeld an der Aare, das sich zwischen Jura und Mittelland zwängt. Für viele ist es nur Durchgangsstation oder Bezeichnung ihrer Umgangssprache—Bahnhofsbuffet Olten-Dialekt.Es soll aber auch Leute geben, die da leben. Solche, die sich die Bartheken mit Schriftstellern wie Pedro Lenz und Alex Capus teilen, sich in ungezählten Bandräumen am Ausbruch aus der stadtgewordenen Agglo versuchen. Und ob sie Konzerte organisieren oder Literaturzeitschriften herausgeben (oder beides!) ist egal, denn was sie vereint ist der gemeinsame Absturz im Coq (d'Or), die Kotzanfälle in der Bahnhofsunterführung und der Döner am Aareufer. In Olten kommt zusammen, was die Schweiz ausmacht. Zumindest in der Nacht, denn tagsüber haben wir es kaum je gesehen.
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