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Tödlicher Hinterhalt in Dallas: Was wir über den Sniper-Angriff auf die Polizei wissen

Zwölf Polizeibeamte und zwei Zivilisten wurden von einem Heckenschützen getroffen, davon fünf Beamte tödlich. Ein Verdächtiger ist tot und drei weitere werden verhört. Die Polizei sucht noch immer nach Antworten.
Foto: imago | Xinhua

Kurz vor 21 Uhr Ortszeit ist in der Nacht zu Freitag in der Innenstadt von Dallas, Texas, Chaos und Schrecken ausgebrochen. Fünf Polizeibeamte wurden in einem koordinierten Hinterhalt getötet. Sieben weitere Beamte und zwei Zivilisten wurden verletzt. Der Vorfall unterbrach eine Protestveranstaltung gegen Polizeimord, die den jüngsten Fällen in Minnesota (Philando Castile) und Louisiana (Alton Sterling) galt.

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Hier sind die Fakten zu dem Angriff, die uns bisher vorliegen:

- Laut Behördenangaben feuerte mindestens ein Schütze "wie ein Sniper" von "erhöhten Positionen".

- Ein Verdächtiger ist tot, nachdem es zu einer stundenlangen Konfrontation in einem Parkhaus kam. Laut dem Polizeichef von Dallas, David Brown, starb der Verdächtige früh am Freitagmorgen, nachdem eine Bombe detoniert wurde. Laut L.A. Times handelte es sich bei diesem Verdächtigen um den 25-jährigen Micah X. Johnson aus Dallas. Die Bombe befand sich an einem Roboter, den die Beamten nach dem Schusswechsel zum Einsatz brachten. Der Verdächtige soll selbst Sprengstoff erwähnt haben, doch laut Polizeiangaben wurde bei den ersten Suchen in der Innenstadt nichts dergleichen entdeckt.

- Ein weiterer Verdächtiger wurde am früheren Abend nach einem Schusswechsel mit der Polizei in Gewahrsam genommen.

- Zwei weitere Personen, die in einem schwarzen Mercedes vom Tatort davonrasten, wurden ebenfalls festgenommen und werden aktuell verhört. Polizisten sahen, wie einer der Männer eine Tasche mit Tarnmuster in das Fahrzeug warf.

- Laut Polizeichef Brown sagte der Verdächtige, der in dem Parkhaus starb, den Beamten, er sei unglücklich wegen [der afroamerikanischen Protestbewegung] Black Lives Matter und aktuellen Erschießungen. Berichten zufolge sagte er, er wolle "weiße Menschen töten", vor allem weiße Polizeibeamte. - Polizeichef Brown, ein Afroamerikaner, ist für seine Transparenz und Reformen zur Reduzierung der Polizeigewalt bekannt. Während seiner Amtszeit ist die Anzahl der Beschwerden gegen Beamte drastisch gesunken. Bei der Demonstration trugen die Polizisten keine besondere Schutzausrüstung.

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Demonstration in — Dallas Police Depart (@DallasPD)July 8, 2016

- Ein Mann, den die Polizei als "Person of Interest" bezeichnet hatte, wurde verhört und wieder freigelassen, nachdem er sich selbst gestellt hatte. Er trug ein Oberteil mit Tarnmuster sowie ein Sturmgewehr, doch anscheinend handelte es sich bei ihm lediglich um einen legal Bewaffneten.

- Vier der getöteten Polizeibeamten gehörten zum Dallas Police Department, so ein Sprecher. Der fünfte Beamte, der als Brent Thompson (43) identifiziert wurde, gehörte seit 2009 zur Polizei des Nahverkehrsunternehmens Dallas Area Rapid Transit.

- Die sieben verletzten Beamten sind inzwischen allesamt aus dem Krankenhaus entlassen worden.

- Dies ist der tödlichste Vorfall für US-Gesetzeshüter seit den Anschlägen des 11. September 2001.

Bei VICE News findet ihr fortlaufend Updates zum Fall.