Vor letztem Samstag habe ich weder schon mal einen UFC-Kampf gesehen, noch den Kämpfern von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden. Das liegt vielleicht daran, dass die Kämpfe seit 2010 nicht mehr im deutschen Fernsehen ausgestrahlt werden dürfen, da die Gewalt von der Bayrischen Landeszentrale als „nicht akzeptabel“ eingestuft wurden. Anscheinend dachten sie, dass man nicht mit gutem Beispiel voran geht, wenn man einem auf dem Boden liegenden Gegner das Gesicht zertrümmert. Pussys.
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Eigentlich bin ich keine gewalttätige Person und ich habe bei jedem meiner bisherigen Kämpfe ordentlich kassiert, also versuche ich, so etwas mit aller Macht zu vermeiden. Es ist nicht wirklich witzig, wenn man jedes Mal mit einer gebrochenen Nase nach Hause geht, also kann ich den Standpunkt der BLM schon irgendwie verstehen. Aber ich wollte Ultimate Fighting selbst erleben und rausfinden, ob es wirklich so brutal ist, wie es aus Bayern heißt.
2200 Volljährige fanden sich im Berliner Tempodrom ein, um einem definitiv unterhaltsamen Abend beizuwohnen. Ich traf mich vor dem Beginn der Veranstaltung mit dem Kämpfer Heiko Schönborn. Er besitzt den schwarzen Gürtel im brasilianischen Jiu-Jitsu und ist ein Bodenkämpfer, von daher ein passender Protagonist für meinen Ausflug in diese sehr umstrittene Szene. Er gewann seinen Kampf mit der Armhebel-Technik, ein Griff, für den es viel Können und Geduld braucht … eigentlich alles, von dem dich die Leute glauben lassen wollen, dass es in diesem Sport fehle. Sobald die Gegner im Ring stehen, haben sie sehr viel Respekt voreinander und die Kämpfer sind in einer Reihe sowohl beeindruckender als auch komplizierter Kampfkünste ausgebildet. Du wirst mich nicht bald in den Ring steigen sehen, aber ich bewundere definitiv die Technik der Kämpfer und die Ruhe, die von ihnen ausging—vor allem wenn gerade eine Faust in die Richtung ihres Kopfes flog.
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