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Seitdem habe ich noch mit zwei anderen Männern geschlafen. Es ist jetzt also nicht so, dass ich mit allem Sex hatte, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Ich hatte vier Langzeitbeziehungen und in nicht allen davon war ich sexuell aktiv. Den Anfang machte der Typ, der mich auch entjungferte, und danach kam ein Christ, mit dem ich während der einjährigen Beziehung keinen Sex hatte. Im darauffolgenden Jahr war ich wieder mit einem anderen Mann zusammen, dem es doch ziemlich gegen den Strich ging, dass bei uns im Bett nichts lief—denn er wusste, dass ich keine Jungfrau mehr war.So ging es ein Jahr lang, bis wir eines Abends in einem Pub saßen und er sich darüber beschwerte, dass ich rauchte. Ich wusste, dass er auch gleich wieder das Thema Sex auf den Tisch bringen würde. Deshalb meinte ich einfach nur: „Ach, dann machen wir es halt." Nach diesem Typen folgte schließlich eine fünf Jahre andauernde Beziehung, während der ich auch meinen Glauben wiederfand und demnach auch wieder sexuell abstinent wurde.Motherboard: Selbsterklärter Internet-Nerd hat seine eigene Entjungferung gecrowdfundet
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Obwohl Sex wirklich etwas Phänomenales ist, geht es dabei im Grunde aber immer noch darum, eine feste Verbindung aufzubauen. Damit sollen Menschen zusammengehalten werden und ich bin mir nicht sicher, ob man mit einer solchen Sache so leichtfertig umgehen sollte. Einige meiner Freunde sagen oftmals Sachen wie etwa „Ich hatte gerade Sex und bin glücklich darüber", aber letztendlich endet das Ganze dann doch häufig damit, dass irgendjemand in Tränen ausbricht, weil es einfach nicht funktioniert. Enthaltsam zu leben, ist viel schwerer, wenn man schon mal mit einem anderen Menschen geschlafen hat, denn dann weiß man, wie das Ganze aussieht und wie gut es sich anfühlen kann. Zwar ist die Versuchung schon groß, aber ich fühle mich dennoch befreiter als jemals zuvor—selbst dann, wenn es mal nicht so erscheinen mag.Wenn ich jemanden date, dann muss ich von Anfang an offen und ehrlich sein. Bei Partys gelte ich oft als „Die Christin" und deswegen kommen die Leute entweder schnurstracks zu mir rüber, um irgendeine Diskussion anzufangen, oder sie meiden mich komplett, weil sie denken, dass ich sie sowieso nur bekehren will. Das war allerdings noch nie mein Ziel. Da ich Pastorin bin, wissen die meisten Männer bereits vor dem ersten Date, dass Sex bei mir nicht drin ist. Wenn dieses Thema jedoch selbst beim dritten Date noch nicht angesprochen wurde, haben wir ein Problem. Im Allgemeinen ist es für mich nicht schwer, auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, aber wenn man sich ineinander verliebt, wird es doch schwieriger—und genau da braucht es dann auch klar festgelegte Grenzen.„Du bist jetzt 35 und Single. Dieses ganze Abstinenz-Ding funktioniert nicht wirklich, oder?"
Folgende Aussage bekomme ich ziemlich oft zu hören: „Du bist jetzt 35 und Single. Dieses ganze Abstinenz-Ding funktioniert nicht wirklich, oder?" Die Sache ist jedoch die, dass es für mich auch nicht wirklich funktioniert hat, bevor ich wieder enthaltsam wurde. Ich frage mich, ob ich diese Entscheidung als Atheistin ebenfalls getroffen hätte. Durch meinen Verzicht auf Sex sehe ich die Dinge jedoch auf jeden Fall klarer: Will die Person mich kennenlernen, weil sie wirklich an mir interessiert ist, oder ist sie co-abhängig und will einfach nur in irgendeiner Beziehung sein?Was ich an der ganzen Sache auch ziemlich schön finde: Viele meiner Freundinnen befinden sich im gleichen Boot. Irgendwie ist es auch ziemlich lustig, wenn wir darüber reden, wie ich mit einem Mann Händchen gehalten habe oder was unsere Gesprächsthemen waren. Dann fühlt es sich so an, als ob man wieder 15 wäre.Carrie Lloyds Buch „Prude: Misconceptions of a Neo-Virgin" ist ab jetzt erhältlich.Munchies: Ich habe endlich meine Durian-Jungfräulichkeit verloren